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Die Lobbyisten > Wolf, Margareta

Margareta Wolf ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Unterwanderung der Parteien durch die Atomlobby, in diesem Falle der Grünen. Sie war seit 1980 Mitglied "der ersten Stunde" bei den Grünen gewesen und 1994 in den Bundestag eingetreten. "In der rot-grünen Regierungszeit war sie Parlamentarische Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium und dann im Umweltministerium unter Trittin."[1]

2008 wurde bekannt, dass sich Wolf an der Public-Relations-Kampagne der Agentur "Deekeling Arndt Advisors" für eine Verlängerung der Laufzeiten deutscher Atomkraftwerke beteiligt hatte. Sie wirkte in diesem Zusammenhang auch im Informationskreis KernEnergie (IK) der deutschen Energiekonzerne mit.[2]

→ AtomkraftwerkePlag: Bundestagswahl 2009 - Öffentlichkeitsarbeit durch die Lobbyagentur Deekeling Arndt Advisors

Am 14. Juli 2008 verließ Margareta Wolf die Grünen, womit sie einem Parteiausschlussverfahren zuvorkam.[3] Während sie auf ihrer Website lange für einen Atomausstieg geworben und auf die Millionen Jahre lang wirkende Strahlung des Atommülls und die Vorteile erneuerbarer Energien hingewiesen hatte, stellte sie nun plötzlich den Atomausstieg in Frage und konterte: "Die Behauptung, man könne nur aus erneuerbaren Energien die Energieversorgung einer Industrienation wie Deutschland sicherstellen, grenze an "Volksverdummung".[4]

Der "Spiegel" hat den Wortlaut ihrer Austrittserklärung veröffentlicht. → Spiegel Online: Wolfs Erklärung: "Dialogkultur nicht erkennbar" vom 14. Juli 2008

Der "Focus" kommentierte die Wende Margarete Wolf von den Grünen hin zu den Atomkonzernen mit den Worten: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Auch mancher Öko-Aktivist warf beim Aufstieg zum Spitzenverdiener ein paar sperrige Ideale über Bord."[5]

Margareta Wolfs Wirken für die Atomlobby war ihrer Karriere förderlich. Sie war auch später bei Deekeling Arndt Advisors als Unternehmensberaterin tätig, u. a. im Bereich Umwelt und Energiepolitik. Neben weiteren Tätigkeitsfeldern widmete sie sich auch der "politischen Vernetzungsarbeit".[6]

Weitere Quellen

→ taz.de: Ausgedacht und vorgeführt vom 29. Oktober 2011
→ Süddeutsche.de: Wolf verlässt die Grünen vom 15. Juli 2008 [Datum nachträglich von der SZ geändert]
→ Frankfurter Rundschau: Rückzug vor Rausschmiss vom 15. Juli 2008 (via WayBack)
→ Handelsblatt: Wirbel um Ex-Umweltstaatssekretärin - Grünen-Politikerin stolpert über Atomenergie-Debatte vom 14. Juli 2008 (via WayBack)


(Letzte Änderung: 23.11.2023)

Einzelnachweise

  1. FAZ.net: Streit über Kernenergie - Margareta Wolf verlässt die Grünen vom 14. Juli 2008
  2. Welt Online: Ex-Grüne Wolf arbeitet jetzt für Atom-Lobby vom 17. Mai 2008
  3. Spiegel Online: Arbeit für "Atomlobby": Ex-Staatssekretärin tritt bei den Grünen aus vom 14. Juli 2008
  4. n-tv.de: "Volksverdummung" Wolf legt grünen Pelz ab vom 14. Juli 2008
  5. Focus Online: Die verkauften Ideale der Parteiveteranen vom 27. Juli 2009 [Datum nachträglich von Focus geändert]
  6. Deekeling Arndt Advisors: Advisors abgerufen am 3. Juni 2016 (via WayBack)
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