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Uranabbau weltweit > Uranabbau in Asien

China

Die Uranvorkommen in China belaufen sich auf etwa 70.000 Tonnen, wovon jährlich ca. 840 Tonnen abgebaut werden. Der Bedarf könnte 2020 bei etwa 20.000 Tonnen liegen. Die Bedingungen im Bergbau sollen schlecht sein.[1]

Der chinesische Atomkraftgegner Sun Xiao-di musste am eigenen Leib erfahren, dass Urankritiker in China als Staatsfeinde gelten. "Wer die Uranindustrie kritisiert, gilt in China als Staatsfeind. (...) 1988 ging er das erste Mal zur Firmenleitung und stellte Fragen – nach den Sicherheitsrichtlinien, den Gesundheitsschäden der Angestellten und dem Verbleib des kontaminierten Mülls. (...) Seit der Inbetriebnahme der Mine im Jahr 1967 werde radioaktives Abwasser in den Fluss Bailong eingeleitet, der in den Jangtse mündet. (...) Doch Ende April 2005 eskalierte die Situation: Wieder einmal hatte Sun in Peking eine Petition eingereicht, aber auch einem Journalisten von Agence France Press ein Interview gegeben. (...) Kaum war der Hausarrest Ende März 2006 aufgehoben, verfasste der Urankritiker erneut eine Petition, besuchte einen Mitstreiter im Gefängnis und demonstrierte für dessen Freilassung. (...) Im Dezember desselben Jahres erhielt Sun Xiao-di 
den internationalen Anti-Atom-Preis „Nuclear-Free Future Award“. (...) 2009 wurden der Umweltschützer und seine 26-jährige Tochter Dunbai zu zwei Jahren beziehungsweise 18 Monaten Straflager verurteilt. Aufhetzung der Öffentlichkeit „mit verleumderischen Slogans über ‚nukleare Verseuchung‘ und ‚Menschenrechtsverletzungen‘“ wurden ihnen vorgeworfen."[2]

Uranproduktion (Zahlen ab 2008)

Indien

Im Juli 2011 wurde ein riesiges Uranvorkommen in Indien entdeckt, möglicherweise das größte der Welt.[3]

→ PSR/IPPNW Schweiz: Uranabbau in Indien - ein Film über die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Bevölkerung vom 24. August 2012

Uranproduktion (Zahlen ab 2008)

Iran

Der Iran besitzt zwei Uranminen: die bedeutendste mit den größten Vorkommen des Landes liegt in Saghand in der Provinz Jasd, eine weitere mit dem Namen Gachin am persischen Golf, in der seit 2006 nur kleine Mengen Yellowcake hergestellt wurden.[4]

Im April 2013 ordnete der iranische Präsident die Erschließung der Uranmine Gachin und die Eröffnung einer Uranumwandlungsanlage bei Ardakan in der Provinz Jasd an, in der das in Saghand geförderte Uran verarbeitet werden soll.[5][6]

Kasachstan

Inkay

Uranmine in Kasachstan

Kasachstan besitzt 12 % der weltweiten Uranvorkommen und ist seit 2009 der größte Uranproduzent: mit 28 % der Weltproduktion 2009, 33 % 2010, 36 % 2011 und 36,5 % 2012.[7]

Kasachstan hatte bereits 2009 den vorher größten Uranproduzenten Kanada hinter sich gelassen und die Produktion um 63 % gesteigert.[8] 2011 wurde der Abbau weiter gesteigert: "Unter Berücksichtigung der Anteile der Tochterunternehmen und der branchenzugehörigen Betriebe baute Kazatomprom 2011 insgesamt 11 079 Tonnen Uran ab, was 20 Prozent der Weltproduktion entspricht. (...) Kazatomprom ist als Uranlieferant nach wie vor in allen Regionen der Welt präsent, wo AKWs betrieben werden: in Europa, Asien und den USA. In Erfüllung der Verträge mit Verbrauchern lieferte Kazatomprom im vergangenen Jahr 10 399 Tonnen Uran und deckte somit 17 Prozent des Bedarfes aller Reaktoren der Welt."[9]

Im Februar beantragte das amerikanische Rohstoffunternehmen Cameco zusammen mit seinem Partner Kazatomprom eine Anhebung des Produktionsvolumens um ein Drittel auf 5,2 Mio. Pfund Uran.[10]

Kirgisistan

Kirgisistan leidet bis heute an den Folgen des Uranabbaus aus den 1950er Jahren in sowjetischer Zeit. "In Kirgisistan steht eine ganze Stadt auf den atomaren Altlasten des Kalten Krieges. Nun drohen 180.000 Kubikmeter Uranschlamm in einen Fluss zu rutschen und so das Trinkwasser in Kirgisistan und Usbekistan radioaktiv zu verseuchen. (...) Denn: Die 25.000-Einwohner-Stadt Mailuu-Suu, nahe der usbekischen Grenze, war in den 50er-Jahren ein Uranbergbau-Gebiet. Das Spaltmaterial, das die Bergleute hier aus dem Gestein schlugen, soll die erste sowjetische Atombombe bestückt haben. Den Abraum - Uranschlämme und radioaktives Geröll - schütteten sie einfach in Mulden und bedeckten ihn mit Erde."[11]

Mongolei

Nach Informationen der World Nuclear Association (WNA) sind in der Mongolei zwar diverse Vorkommen erforscht, bislang ist aber noch kein Uran abgebaut worden.[12]

Im Dezember 2010 ratifizierten die Mongolei und Russland ein Regierungsabkommen zum gemeinsamen Uranabbau: "Russland ist das erste Land, mit dem die Mongolei ein Abkommen über die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens zum Uranabbau schließt. Das Joint Venture verfügt über Uran-Vorräte von insgesamt 50 000 Tonnen, 22 000 Tonnen davon entfallen auf die Lagerstätte Dornod in der Mongolei. (...) Die Uranlagerstätte Dornod wurde in den 1970er Jahren von sowjetischen Geologen erkundet. Von 1988 bis 1995 wurde das Vorkommen aktiv abgebaut, wobei das Erz in der 200 Kilometer weit von der Lagerstätte entfernten Hüttenfabrik Priargungskoje (im russischen Gebiet Tschita) verarbeitet wurde."[13]

Am 4. Novermber 2013 unterzeichneten die Mongolei und die französische AREVA-Gruppe eine Vereinbarung zu einem Joint Venture. Zwei Uranvorkommen im Süden der Mongolei werden auf 60.000 Tonnen geschätzt.[14]

Türkei

Im Oktober 2016 erhielt die in Australien ansässige Anatolia Energy Ltd. Genehmigungen für Explorationsarbeiten an der ersten türkischen Uranmine Temrezli 200 km östlich von Ankara. Die Uranförderung in der Türkei könnte 2016 aufgenommen werden.[15]

Usbekistan

"Usbekistan war im Jahr 2007 der siebtgrößte Uranproduzent der Welt. Die Produktion beträgt durchschnittlich zwischen 2 000 und 2 500 Tonnen pro Jahr. Die Produktion wird vollständig exportiert. Das Uran wird vom größten usbekischen Bergbaukombinat, dem Navoi Bergbau- und Metallurgiewerk, abgebaut. Usbekistan plant, die Uranförderung durch Erschließung neuer Lagerstätten in Zentralusbekistan um 50 Prozent zu steigern. Die entsprechenden Vorhaben kommen jedoch nur langsam voran."[1] Bis 2009 wurden 40 Uranvorkommen erkundet.[16]

(Letzte Änderung: 21.10.2014)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Deutscher Bundestag Antwort der Bundesregierung - Herkunft und Transporte von Kernbrennstoffen und ihrem Ausgangsmaterial Drucksache 17/10573 vom 27. August 2012
  2. greenpeace magazin, Ausgabe 2/10: Gehirnwäsche für Urankritiker abgerufen am 3. April 2013 (via Wayback)
  3. Spiegel Online: Atom-Boom in Asien: Inder entdecken riesiges Uranvorkommen vom 19. Juli 2011
  4. Handelsblatt: Alle Atom-Streitpunkte mit dem Iran gelöst vom 10. Januar 2014
  5. FAZ.net: Ahmadineschad weitet Atomprogramm aus vom 9. April 2013
  6. nuklearforum.ch: Eröffnung einer Uranmine im Iran vom 19. April 2013
  7. WNA: Nuclear Power in Kazakhstan abgerufen am 7. Januar 2013
  8. heise.de Kanada verliert Spitzenposition - Kasachstan steigt zum größten Uranproduzenten der Welt auf vom 5. Januar 2010
  9. RiaNovosti: Kasachstans Uranproduktion 2011 um neun Prozent gewachsen - Kazatomprom vom 3. Februar 2012
  10. finzanzen.net: Cameco will die Produktion in Kasachstan erhöhen vom 20. Februar 2012
  11. Deutschlandfunk: "Wir atmen Uran, wir essen Uran" vom 10. Oktober 2009
  12. WNA: Uranium in Mongolia abgerufen am 9. Januar 2014
  13. RiaNovosti: Regierungsabkommen über russisch-mongolischen Uranabbau ratifiziert vom 24. Dezember 2010
  14. nuklearforum.ch: Bergbau-Joint-Venture in Mongolei vom 4. November 2013
  15. nuklearforum.ch: Bewilligungen für erste türkische Uranmine vom 16. Oktober 2013
  16. RiaNovosti: Usbekistan und Japan erkunden gemeinsam Uran-Vorkommen vom 18. Juni 2009
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