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Version vom 7. Juli 2013, 21:36 Uhr

Atomfabriken in Deutschland > URENCO

Urananreicherungsanlage Gronau Haupttor

Urananreicherungsanlage Gronau, Haupttor

Dass die Bundesregierung die Atomanreicherungsanlage in Gronau nicht in ihre Atomausstiegspläne mit einbezogen hat, könnte daran liegen, dass sie vor der Kündigung internationaler Atomenergie-Verträge zurückschreckt. URENCO, Betreiber der Gronauer Anlage, wurde 1971 mit dem Vertrag von Almelo zwischen Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien gegründet.[1] Die großbritannische und die niederländische Regierung besitzen jeweils ein Drittel Anteil an URENCO, die deutschen Energiekonzerne RWE und E.ON teilen sich das verbleibende Drittel zu je 50 %.[2]

Nach RWE, E.ON und Großbritannien denken jedoch mittlerweile auch die Niederlande darüber nach, ihre Anteile an URENCO zu verkaufen. Es gibt diverse Kaufinteressenten, u. a. AREVA.[3] Atomkraftgegner kritisieren die geplante Privatisierung der UAA, da sie einen Verlust der staatlichen Kontrolle für die Anlage befürchten, in der auch Atomwaffen hergestellt werden können. Mittlerweile wird sogar ein Börsengang diskutiert. "Mit einem Börsengang und der Beteiligung von Hedgefonds und Pensionsfonds wäre die Nichtweiterverbreitung dieser militärisch höchst brisanten Atomtechnologie nicht mehr gewährleistet", sagt Dirk Seifert, Energiereferent der Umweltschutz-Organisation Robin Wood."[4]

2005 wurde URENCO durch compamedia das "Gütesiegel" für ethisches Handeln verliehen, was Proteste von Umweltschützern auslöste. ""Ausgerechnet die Gronauer Urananreicherungsanlage darf sich mit einem "Gütesiegel" für ethisches Handeln schmücken - auch im Namen von Umweltschützern und Atomkraftgegnern. Die fühlen sich "ethisch missbraucht" (...) "Die Prämierung eines Unternehmens, das weltweit führend in der Urananreicherung tätig ist, und das noch außerhalb des Verfahrens der Jury, ist der Gipfel der Unseriosität", schreibt der Träger [Anmerkung: Hermann Scheer] des alternativen Nobelpreises in einem Brief an "compamedia", der der taz vorliegt. Dieses Vorgehen stelle einen "ethischen Missbrauch der Jury-Mitglieder" dar (...). "Ihre Initiative "Ethics in business" ist damit heillos verbraucht."" Compamedia beschwichtigte: ""Wir haben nicht weit genug gedacht." Gegen die selbst gesetzten Regeln ihres Ethikpreises habe "compamedia" aber nicht verstoßen."[5]

Mit Wirkung vom 1. Januar 2011 wurde die URENCO Deutschland GmbH durch die Bundesnetzagentur von der Zahlung von Netzentgelten befreit.[6] Umweltschutzgruppen protestieren dagegen, da URENCO fast eine Mio. Euro spare und die Bundesregierung die Atomindustrie und den Export von angereichertem Uran unterstütze.[7]

Anreicherrung_von_Uran_in_Gronau

Anreicherrung von Uran in Gronau

Urenco-Zeichentrickfilm für Kinder mit Richie dem Strahlemann

Im August 2012 machte "Süddeutsche.de" darauf aufmerksam, dass URENCO mit einem Online-Computerspiel versucht, ein positives Image für sein Geschäft bei Kindern zu verbreiten: "Richie ist ein Strahlemann. Er lacht pausenlos, kleidet sich lustig und sammelt "Orbs" - schwebende Bälle -, die ihm neue Kilowattstunden gutschreiben. Warum die "Orbs" ihm Energie geben? Weil sie aus dem vorzüglichen Uran der britischen Firma Urenco hergestellt sind. Das suggeriert jedenfalls das Online-Computerspiel Richie's Welt des Abenteuers, mit dem das Unternehmen Kindern "Fakten über den Energiemix der Erde" vermitteln will."[8] → Urenco: Richie's Welt des Abenteuers

URENCO und AREVA besitzen zu je 50 % Anteile an der Enrichment Technology Company Ltd. (ETC). Das Joint Venture wurde 2006 gegründet, sein Kerngeschäft sind "Entwicklung und der Bau von Gaszentrifugen, die Planung kompletter Urananreicherungsanlagen, das dafür nötige Prozessmanagement, die Inbetriebnahme und der Test der Anlagen (...) ETC deckt mit seiner Technologie nach eigenen Angaben 45 Prozent des Weltmarktes ab. Das Unternehmen beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter an acht Standorten in fünf Ländern, davon rund 500 in Jülich (Forschungszentrum und Zentrifugenbau) und aktuell 185 in Gronau (Herstellung der Rohrleitungssysteme für die Zentrifugen-Kaskaden)."[9]

URENCO (Website)


Einzelnachweise

  1. Urenco: History abgerufen am 19. April 2013
  2. Urenco: URENCO Limited abgerufen am 24. November 2012
  3. Handelsblatt: Auch Niederlande erwägen Verkauf von Urenco vom 20. März 2013
  4. WDR: Zukunft der Urananreicherung in Gronau - Atomfabrik sucht neue Besitzer vom 14. Juni 2013
  5. taz.de Protest gegen Ethikpreis für Urananreicherer vom 16. November 2005
  6. Bundesnetzagentur: Genehmigung der Befreiung von den Netzentgelten gemäß § 19 Abs. 2 Satz 2, 3 StromNEV - Veröffentlichung der Genehmigung abgerufen am 1. Dezember 2012
  7. contrAtom: Atomkraftgegner kritisieren Urenco-Rabatt: Befreiung von Netzentgelten fördert Atomindustrie vom 27. November 2012
  8. Süddeutsche.de PR-Computerspiel für Kinder – Super Richie wirbt für Atomkraft vom 28. August 2012
  9. Westfälische Nachrichten: Enrichment Technology Company Ltd. abgerufen am 7. März 2013