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Für 2014 war die Eröffnung einer Anlage zur Verarbeitung von Atommüll auf dem Gelände des AKW geplant.<ref>Rianovosti: [http://de.ria.ru/science/20080717/114260527.html Neue Verarbeitungsanlage für radioaktiven Abfall im AKW Smolensk soll 2014 fertiggestellt sein] vom 17. Juli 2008</ref>
 
Für 2014 war die Eröffnung einer Anlage zur Verarbeitung von Atommüll auf dem Gelände des AKW geplant.<ref>Rianovosti: [http://de.ria.ru/science/20080717/114260527.html Neue Verarbeitungsanlage für radioaktiven Abfall im AKW Smolensk soll 2014 fertiggestellt sein] vom 17. Juli 2008</ref>
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Im Mai 2015 kündigte das russische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung eine Verschiebung des Baubeginns von Smolensk II um fünf Jahre an.<ref>world nuclear news: [http://www.world-nuclear-news.org/NN-Russian-ministry-agrees-to-postponement-of-new-reactors-27051501.html Russian ministry agrees to postponement of new reactors] vom 27. Mai 2015</ref>
   
 
==Veraltete Reaktoren vom Tschernobyl-Typ==
 
==Veraltete Reaktoren vom Tschernobyl-Typ==

Version vom 31. Juli 2015, 16:30 Uhr

Atomenergie in Europa > Russland > Smolensk (Russland)

3 graphitmoderierte Leichtwasserreaktoren •
Leistung: 1.000 MW/1.000 MW/1.000 MW • Typ: RBMK-1000/RBMK-1000/RBMK-1000 •
Baubeginn: 1975/1976/1984 • Inbetriebnahme 1982/1985/1989 •[1] Abschaltung: offen


Smolensk Nuclear Power Plant

AKW Smolensk (Russland)

Das Atomkraftwerk befindet sich im äußersten Westen Russlands unweit der weißrussischen Grenze bei Desnogorsk südöstlich der Stadt Smolensk.[2] Dort erzeugen derzeit drei Leichtwasser-Graphitreaktoren mit einer Leistung von je 1.000 MW Strom, die 1982/1985/1989 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die russische Gesellschaft Rosenergoatom.[1][3]

Laut Informationen der World Nuclear Association (WNA) ist der Bau eines Atomkraftwerks Smolensk II mit vier WWER-Reaktoren geplant, welches das alte AKW ersetzen soll. Mit dem Bau soll 2017 begonnen werden; zwei Einheiten sollen 2025, zwei weitere 2030 ans Netz gehen. Bis dahin sollen die Leistung der Altreaktoren erhöht und die Laufzeit verlängert werden.[4]

Für 2014 war die Eröffnung einer Anlage zur Verarbeitung von Atommüll auf dem Gelände des AKW geplant.[5]

Im Mai 2015 kündigte das russische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung eine Verschiebung des Baubeginns von Smolensk II um fünf Jahre an.[6]

Veraltete Reaktoren vom Tschernobyl-Typ

Die vier RBMK-Reaktoren sind von der gleichen Bauart wie die Tschernobyl-Reaktoren.[7] Als Gefahren nannte der Physiker Helmut Hirsch die Aufschaukelung der Kettenreaktion, Versprödung der Druckröhren, die die Brennelemente enthalten, Schwächen der Schutzhülle. Trotz Nachrüstungen könnten diese Reaktoren nicht westliche Sicherheitsstandards erreichen.[8]

Im Juli 1986 forderten deshalb Regierungsmitglieder im Politbüro der ehemaligen Sowjetunion die Stilllegung der Smolensk-Reaktoren.[9] Der Vize-Energieminister Schascharin sagte: "Auch die Kernkraftwerke Smolensk, Kursk und die beiden bei Leningrad müssen geschlossen werden. Die lassen sich gar nicht mehr sanieren." Energiemister Majorez: "Das Modell dieses Reaktors taugt nichts."[10]

Störfälle und andere Ereignisse

Im März 1992 zerbrach in Smolensk-3 ein Brennstoffkanal.[11]

1994 bis 1997 litt der Betrieb unter finanziellen Engpässen, die zu einer Reduzierung der Leistung und zu mehreren Streiks führten. Im Sommer 1997 marschierten die Arbeiter 250 Kilometer nach Moskau und forderten ausstehende Löhne ein, die ihnen auch zugesagt wurden.[11]

Am 16. April 1999 ist radioaktiver Dampf aus dem Belüftungssystem entwichen; genauere Informationen über Radioaktivität oder mögliche Opfer liegen nicht vor.[12]

Am 23. Januar 2001 musste das AKW wegen eines nicht näher beschriebenen Störfalls abgeschaltet werden.[13]

Am 19. Dezember 2005 explodierte in der Verteilerstation des AKW ein Transformator. Ein dadurch ausgelöster Brand konnte gelöscht werden, die Reaktoren ließ der Betreiber weiterlaufen.[14]

→ Rosenergoatom: Smolensk NPP (Homepage des Betreibers)

(Letzte Änderung: 31.07.2015)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/Russian Federation abgerufen am 24. Juni 2014
  2. WNA Reactor Database: Federation Smolensk-1, Russian Federation abgerufen am 28. November 2014
  3. Rosenergoatom: Smolensk NPP abgerufen am 24. Juni 2014
  4. WNA: Nuclear power in Russia abgerufen am 25. Juli 2014
  5. Rianovosti: Neue Verarbeitungsanlage für radioaktiven Abfall im AKW Smolensk soll 2014 fertiggestellt sein vom 17. Juli 2008
  6. world nuclear news: Russian ministry agrees to postponement of new reactors vom 27. Mai 2015
  7. IAEA: PRIS - CountryStatistics/Ukraine abgerufen am 28. November 2014
  8. Deutsche Welle: "Bei jedem Reaktortyp besteht die Möglichkeit eines katastrophalen Unfalls" vom 9. April 2006
  9. Spiegel Online: Kreml-Dokumente: Forscher warnten vor Tschernobyl-Katastrophe vom 19. März 2011
  10. DER SPIEGEL 12/2011: Das Modell taugt nichts vom 21. März 2011
  11. 11,0 11,1 Nuclear Energy Institute: Soviet-Designed Nuclear Power Plants in Russia, Ukraine, Lithuania, Armenia, the Czech Republic, the Slovak Republic, Hungary and Bulgaria (Fifth Edition) von 1997
  12. iqvoc-chronicle.innoq.com: Accident at Smolensk nuclear power station vom 16. April 1999
  13. Russland-aktuell: AKW-Stopp in Smolensk, AKW-Start in Rostow vom 23. Januar 2001
  14. Rianovosti: RIA Nowosti-Kurznachrichten vom Dienstag, 20. Dezember 2005 vom 20. Dezember 2005