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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Japan > Shimane (Japan)

2 Siedewasserreaktoren • Leistung: 460 MW/820 MW • Typ: BWR-3/BWR-5 •
Baubeginn: 2. Juli 1970/2. Februar 1985 • Inbetriebnahme 1. Juni 1973/25. Mai 1988 • [1] Abschaltung: 2015/offen


Stadtnahes AKW mit seismischen Verwerfungen

Shimane NPP Unit 3

AKW Shimane (Japan)

Der Standort Shimane befindet sich an der Westküste Japans, nordwestlich der Stadt Matsue in der Präfektur Shimane.[2] Er ist nur 10 Kilometer von den Neubaugebieten der Stadt Kashima-chou entfernt.[3]

Im Juni 2006 wurde dort erstmals ein vorher unbekannter seismischer Bruch identifiziert.[4] Im Westen des AKW befinden sich drei möglicherweise aktive seismische Verwerfungen.[5] Laut "Kyodo News" wurde im Februar 2015 außerdem ein aktiver Bruch im Süden des AKW untersucht.[6]

In Shimane wurden ab 1973 und 1988 zwei Siedewasserreaktoren mit einer Leistung von 460 und 820 MW. Shimane-1 wurde im Jahr 2010 abgeschaltet, Shimane-2 im Jahr 2012. Die Reaktoren haben seitdem keinen Strom mehr produziert. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die Chugoku Electric Power Co.[1]

Stilllegung von Shimane-1, Bau von Shimane-3

Eine weitere Einheit, Shimane-3, sollte eigentlich schon 2003 in Bau gehen, wurde aber wegen Sicherheitsüberprüfungen und zusätzlichen Auflagen zum Schutz vor Tsunamis immer wieder verschoben. Am 12. Oktober 2007 wurde schließlich mit den Bauarbeiten begonnen. Shimane-3 vom Typ ABWR mit geplanten 1.373 MW Leistung ist jedoch bis heute nicht fertiggestellt worden.[7][1] Die Baupläne wurden nach Fukushima auf Eis gelegt; im Februar 2014 kündigte die Regierung jedoch an, die Bauarbeiten fortführen zu wollen.[8] Im Dezember 2014 soll die Einheit zu 90 % fertiggestellt gewesen sein.[9]

Am 25. Dezember 2013 reichte der Betreiber einen Antrag auf Wiederinbetriebnahme von Shimane-2 bei der NRA ein.[10]

Am 18. März 2015 wurde die endgültige Stilllegung von Shimane-1 angekündigt,[11] die offiziell am 30. April 2015 erfolgte.[1]

Störfälle

Am 18. April 2001 brach im Turbinengebäude von Shimane-2 ein Feuer aus, das nach 20 Minuten gelöscht werden konnte.[12]

Eine Auflistung von meldepflichtigen Ereignissen in den Jahren 1995 bis 2009 findet man bei der Aufsichtsbehörde NRA; eine automatische Abschaltung von 2005 erreichte die INES-Stufe 1.[13]

Im Juli 2010 wurde Shimane wegen einer Invasion von Quallen abgeschaltet.[14]

Kansai Electric Power Co. (Homepage des Betreiber)

(Letzte Änderung: 20.06.2015)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 IAEO: PRIS - Country Statistics/Japan abgerufen am 20. März 2015
  2. WNA: Reactor Database/Shimane-1, Japan abgerufen am 20. März 2015
  3. Eco-Business: Nuclear plants "need not be far from urban areas" vom 3. August 2010
  4. NewScientistTech: Insight: Where not to build nuclear power stations vom 28. Juli 2007 (via WayBack)
  5. Asahi Shimbun: NISA: Quake estimate for Shimane nuclear plant too low vom 20. Juni 2012
  6. Kyodo News: Nuclear regulator assesses active fault near Shimane power plant vom 5. Februar 2015
  7. nuklearforum.ch: Japan: Baubeginn von Shimane-3 verzögert sich vom 13. Februar 2005
  8. FAZ.net: Tepco baut neue Atomkraftwerke vom 6. Februar 2014
  9. gtai.de: Diskussion um Japans Atomkraftzukunft setzt sich fort vom 18. Dezember 2014
  10. nuklearforum.ch: Japan: weitere Anträge für KKW-Wiederinbetriebnahme eingereicht vom 10. Januar 2014
  11. world nuclear news: Japan retires more reactors as restarts approach vom 18. März 2015
  12. Spiegel Online: Sicherheitsmängel: Atomunfall in Japan vom 18. April 2001
  13. NRA: Shimane Nuclear Power Station abgerufen am 15. April 2015
  14. ibitimes.com: Jellyfish Invade Four Nuclear Reactors in Japan, Israel, Scotland vom 10. Juli 2011
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