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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Japan > Sendai (Japan)

Baubeginn: 15. Dezember 1979/12. Oktober 1981 • Inbetriebnahme 25. August 1983/18. März 1985 •
Leistung: 2 x 890 MW • Typ: 2 x M (3-loop) •[1] Abschaltung: offen


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AKW Sendai, Japan

Sendai könnte das erste Atomkraftwerk sein, von dem zu befürchten ist, dass es kaum vier Jahre nach der Fukushima-Katastrophe wieder hochgefahren wird.

Der Standort Sendai befindet sich bei Satsumasendai an der Westküste der südlichen japanischen Insel Kyūshū, nordöstlich von Kagoshima.[2] Das Atomkraftwerk besteht aus zwei Siedewasserreaktoren mit einer Leistung von je 890 MW. Betreiber der Anlage ist die Kyushu Electric Power Co.[1]

Nachdem die japanische Aufsichtsbehörde Nuclear Regulation Authority (NRA) das AKW im Juli 2014 für sicher erklärt und am 9. Oktober 2014 offiziell die Wiederinbetriebnahme genehmigt hatte, stimmte dem auch die zuständige lokale Versammlung am 31. Oktober 2014 zu.[3] Sendai könnte Medienberichten zufolge im Juni 2015 wieder ans Netz gehen.[4]

Proteste und Warnungen

Gegen die Wiederinbetriebnahme des AKW hatte es schon 2013 Proteste gegeben, u. a. im Tokioter Geschäftsviertel Shimbashi. Auch sind nicht alle Gemeinden damit einverstanden. "So hat beispielsweise die Hälfte der 30’000 Einwohner der Stadt Ichikikushikino, die nur 5 Kilometer vom AKW Sendai entfernt liegt, eine Petition gegen ein Wiederhochfahren unterzeichnet."[5]

Nach Angabe der Anti-Atom-Organisation CNIC wurden vom 17. Juli bis 15. August 2014 über 17.000 öffentliche Stellungnahmen zur Sicherheit des AKW abgegeben, die jedoch die Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde NRA nicht verhindern konnten.[6]

Der Vulkanologe Toshitsugu Fujii von der Universität Tokio warnte im Oktober 2014 vor der geplanten Inbetriebnahme. Sendai liege nur 40 Kilometer von mehreren aktiven Vulkanen entfernt. Bei einem Vulkanausbruch drohe ein neues atomares Desaster. Fuji: "Wissenschaftlich gesehen sind die Reaktoren in Sendai nicht sicher. Wenn sie wieder hochgefahren werden, geschieht das ausschließlich aus politischen Gründen, das muss man ganz ehrlich sagen."[7]

Laut Greenpeace liegt das AKW in der Nähe einer seismisch aktiven Zone, knapp 70 Kilometer vom aktiven Vulkan Sakurajima. "Die Vorschriften der International Atomic Energy Agency (IAEA) sähen einen Mindestabstand von 160 Kilometern vor, an dieser Stelle hätte gar kein Atomkraftwerk gebaut werden dürfen."[8]

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Weblinks

→ CNIC: Public Comments for the Draft Report on Compliance of Sendai Nuclear Power Station with the New Regulatory Requirements (mit Lageplan des AKW und der nahegelegenen Vulkane)
→ The Asahi Shimbun: Sendai nuclear power plant
Kyushu Electric Power Co. (Homepage des Betreibers)

Fernsehbeiträge

16,000_people_protest_against_Japan_restarting_power_plants_Kyodo_도쿄서_원전재가동_반

16,000 people protest against Japan restarting power plants Kyodo 도쿄서 원전재가동 반

Veröffentlicht auf YouTube am 23. September 2014

Japan's_Nuclear_Restart_Unlikely_This_Year,_Local_Vote_Expected_In_December

Japan's Nuclear Restart Unlikely This Year, Local Vote Expected In December

Veröffentlicht auf YouTube am 15. Oktober 2014

(Letzte Änderung: 06.02.2015)

Einzelnachweise

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