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Version vom 29. März 2016, 16:36 Uhr

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > USA > Seabrook (USA)

Druckwasserreaktor • Leistung: 1.296 MW • W (4-loop) DRYAMB •
Baubeginn: 7. Juli 1976 • Inbetriebnahme: 13. Juni 1989 •[1] Abschaltung: offen


Verzögerte Betriebsaufnahme

Seabrook 2009-2

AKW Seabrook (New Hampshire/USA)

Der Standort Seabrook befindet sich im Bundestaat New Hampshire östlich von Manchester an der Atlantikküste, zwischen den Städten Seabrook und Hampton. Die Gesellschaft NextEra Energy Resources, Eigentümer der Anlage, betreibt dort seit 1989 einen Druckwasserreaktor mit einer Leistung von 1.296 MW.[1][2][3]

Das AKW sollte eigentlich ab 1979 Strom liefern. Dass der Reaktor erst 13 Jahre nach Baubeginn in Betrieb ging, ist zum einen auf Widerstand der Bürger und der 1976 gegründeten Umweltschutzorganisation Clamshell Alliance zurückzuführen, die sich bei der Vorgehensweise am deutschen Widerstand gegen das gescheiterte Atomkraftwerk Wyhl (Baden-Württemberg) orientierte. [4]

Wegen juristischer Probleme und wegen der Proteste war der Genehmigungsprozess sehr aufwändig: Es mussten fast 50 Lizenzen und Genehmigungen eingeholt werden.[5] Obwohl das AKW 1986 schon fertiggestellt war, durfte es nicht aktiviert werden, weil eine Evakuierung der Umgebung für nicht möglich angesehen wurde. Außerdem verbot der Gerichtshof von New Hampshire, die Kosten für das AKW auf die Verbraucher abzuwälzen.[6]

Ursprünglich sollte ein zweiter Reaktor gebaut werden, ein Projekt, das jedoch fallengelassen wurde.[5]

Umstrittene Laufzeitverlängerung

Der Betreiber hat eine Verlängerung der Betriebsdauer um 20 Jahre bis 2050 bei der Nuclear Regulatory Commission (NRC) beantragt, aber bislang noch nicht erhalten. Lokale Politiker forderten die NRC 2012 auf, den Genehmigungsprozess wegen Sicherheitsmängeln, insbesondere Korrosion, zu stoppen.[7]

Umweltschutzgruppen forderten im Dezember 2013 die sofortige Abschaltung des AKW, da die Sicherheit nicht gewährleistet sei.[8]

Störfälle

Im Juni 2011 wurde in den US-amerikanischen Medien berichtet, dass an 48 von 65 AKW-Standorten in den USA Tritiumlecks entdeckt wurden.[9] Nach einer Liste vom Juli 2014 war auch Seabrook betroffen.[10] 1999 wurde beispielsweise tritiumhaltiges Wasser mit 750.000 Picocurie je Liter entdeckt, das aus einer unterirdischen Leitung ausgelaufen war.[9]

Als am 1. April 2014 der Reaktor wegen Wartungsarbeiten heruntergefahren wurde, kam es zu einer ungeplanten Notabschaltung wegen zweier defekter Kühlwasserpumpen. Diese konnten durch Backup-Systeme ersetzt werden.[11]

Weitere Links

→ NEXTera Energy Resources: Nuclear - Seabrook Station (Informationen des Betreibers)
→ Global Nonviolant Action Database: Clamshell Alliance campaigns against Seabrook Nuclear Power Plant, New Hampshire, 1976-1989
→ bostonglobe.com: Seabrook Nuclear Power Plant sparks protests vom 17. Oktober 2014 (Bild zum Widerstand)
→ remagazine.coop: A Nightmare Named Seabrook vom 4. Januar 2016

(Letzte Änderung: 29.03.2016)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/United States of America abgerufen am 8. Juli 2014
  2. WNA Reactor Database: Seabrook-1, United States abgerufen am 13. Januar 2015
  3. NEXTera Energy Resources: Nuclear - Seabrook Station abgerufen am 8. Juli 2014
  4. Steve E. Barkan. Strategic, Tactical and Organizational Dilemmas of the protest Movement Against Nuclear Power Social Problems, Vol. 27, No. 1, Seite 24, vom Oktober 1979
  5. 5,0 5,1 University of New Hampshire: Guide to the Seabrook Nuclear Power Station, New Hampshire Papers, 1970-1979 abgerufen am 13. Januar 2015
  6. DER SPIEGEL 16/1988: Gefräßiges Ungeheuer vom 18. April 1988
  7. boston.com: Local leaders question safety of Seabrook power plant vom 9. Februar 2012
  8. patch.com: Group Calls for Early Shutdown of Seabrook Station vom 20. Dezember 2013
  9. 9,0 9,1 NBC News: Radioactive tritium leaks found at 48 US nuke sites vom 21. Juni 2011
  10. pbadupws.nrc.gov: List of Historical Leaks and Spills At U.S. Commercial Nuclear Power Plants vom 14. Juli 2014
  11. Concord Monitor: Unexpected reactor shutdown at Seabrook nuclear plant vom 2. April 2014