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2 Druckwasserreaktoren • Leistung: 1.382 MW/1.382 MW • Typ: P4 REP 1300/P4 REP 1300 •<br />
 
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2004 wurde Penly neben [[Flamanville (Frankreich)|Flamanville]] als möglicher Standort für einen Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) genannt.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/flamanville-wird-standort-fuer-frankreichs-ersten-epr Flamanville wird Standort für Frankreichs ersten EPR] vom 20. Oktober 2004</ref> Am 29. Januar 2009 bestätigte der frühere Staatspräsident Nicolas Sarkozy, dass am Standort Penly ab 2012 ein EPR als dritte Einheit errichtet werden und 2017 in Betrieb gehen solle.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/frankreich-projektlancierung-des-zweiten-epr Frankreich: Projektlancierung des zweiten EPR] vom 29. Januar 2009</ref>
 
2004 wurde Penly neben [[Flamanville (Frankreich)|Flamanville]] als möglicher Standort für einen Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) genannt.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/flamanville-wird-standort-fuer-frankreichs-ersten-epr Flamanville wird Standort für Frankreichs ersten EPR] vom 20. Oktober 2004</ref> Am 29. Januar 2009 bestätigte der frühere Staatspräsident Nicolas Sarkozy, dass am Standort Penly ab 2012 ein EPR als dritte Einheit errichtet werden und 2017 in Betrieb gehen solle.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/frankreich-projektlancierung-des-zweiten-epr Frankreich: Projektlancierung des zweiten EPR] vom 29. Januar 2009</ref>
   
Die internationale Atomlobbyorganisation [[World Nuclear Association (WNA)|WNA]] berichtete jedoch, dass der Reaktor, der eine Leistung von 1.750 MW haben sollte und an dem sich u. a. auch E.ON beteiligen wollte, Gegenstand einer öffentlichen Diskussion wurde. 2010 lehnte die französische Atomaufsicht ASN eine Anfrage von EDF zum EPR in Penly ab. Diese sollte überarbeitet werden, bevor man sie öffentlich zur Diskussion stellt. EDF möchte am Projekt festhalten, aber keine neuen Kapaziäten vor 2025 bauen.<ref>WNA: [http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Countries-A-F/France/ Nuclear Power in France] abgerufen am 24. September 2014</ref> Am 2. Februar 2013 erklärte der damalige Industrieminister Arnaud Montebourg, das man den EPR in Penly nicht bauen werde, da er aufgrund des Ausbaus erneuerbarer Energien nicht notwendig sei.<ref>BFMTV: [http://bfmbusiness.bfmtv.com/entreprise/pas-depr-a-centrale-penly-439064.html Pas d'EPR à la centrale de Penly] vom 2. Februar 2013</ref>
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Die internationale Atomlobbyorganisation [[World Nuclear Association (WNA)|WNA]] berichtete jedoch, dass der Reaktor, der eine Leistung von 1.750 MW haben sollte und an dem sich u. a. auch E.ON beteiligen wollte, Gegenstand einer öffentlichen Diskussion wurde. 2010 lehnte die französische Atomaufsicht ASN eine Anfrage von EDF zum EPR in Penly ab. Diese sollte überarbeitet werden, bevor man sie öffentlich zur Diskussion stellt. EDF möchte am Projekt festhalten, aber keine neuen Kapaziäten vor 2025 bauen.<ref>WNA: [http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Countries-A-F/France/ Nuclear Power in France] abgerufen am 24. September 2014</ref> Am 2. Februar 2013 erklärte der damalige Industrieminister Arnaud Montebourg, das man den EPR in Penly nicht bauen werde, da er aufgrund des Ausbaus erneuerbarer Energien nicht notwendig sei.<ref>BFMTV: [http://bfmbusiness.bfmtv.com/entreprise/pas-depr-a-centrale-penly-439064.html Pas d'EPR à la centrale de Penly] vom 2. Februar 2013</ref>
   
 
==Brände und weitere Störfälle==
 
==Brände und weitere Störfälle==

Version vom 28. November 2015, 16:20 Uhr

Atomenergie in Europa > Frankreich > Penly (Frankreich)

2 Druckwasserreaktoren • Leistung: 1.382 MW/1.382 MW • Typ: P4 REP 1300/P4 REP 1300 •
Baubeginn: 1. September 1982/1. August 1984 • Inbetriebnahme: 1. April 1990/10. Januar 1992 • [1]
Abschaltung: offen


La côte,vue sur la centrale de Penly

AKW Penly (Frankreich)

Der Standort Penly liegt im nordfranzösischen Département Seine-Maritime am Ärmelkanal, nur 15 km nordöstlich von Dieppe.[2]

In Penly erzeugen derzeit zwei Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1.382 MW Strom, die 1990 und 1992 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die französische Gesellschaft Électricité de France (EDF).[1][3]

Ab 2015 sollen in Penly, wie in anderen französischen Atomkraftwerken, Überwachungs- und Steuerungssysteme modernisiert werden. Gesamtkosten für alle betroffenen Anlagen: 600 Mio. Euro.[4]

Europäischer Druckwasserreaktor gestrichen

2004 wurde Penly neben Flamanville als möglicher Standort für einen Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) genannt.[5] Am 29. Januar 2009 bestätigte der frühere Staatspräsident Nicolas Sarkozy, dass am Standort Penly ab 2012 ein EPR als dritte Einheit errichtet werden und 2017 in Betrieb gehen solle.[6]

Die internationale Atomlobbyorganisation WNA berichtete jedoch, dass der Reaktor, der eine Leistung von 1.750 MW haben sollte und an dem sich u. a. auch E.ON beteiligen wollte, Gegenstand einer öffentlichen Diskussion wurde. 2010 lehnte die französische Atomaufsicht ASN eine Anfrage von EDF zum EPR in Penly ab. Diese sollte überarbeitet werden, bevor man sie öffentlich zur Diskussion stellt. EDF möchte am Projekt festhalten, aber keine neuen Kapaziäten vor 2025 bauen.[7] Am 2. Februar 2013 erklärte der damalige Industrieminister Arnaud Montebourg, das man den EPR in Penly nicht bauen werde, da er aufgrund des Ausbaus erneuerbarer Energien nicht notwendig sei.[8]

Brände und weitere Störfälle

Im Mai 2001 wurde ein konstruktionsbedingter Mangel bei Ventilen festgestellt, der als Störfall der INES-Stufe 2 klassifiziert wurde. "Nach Aussage von EDF-Ingenieuren kann das bestimmungsgerechte Öffnen einiger Ventile von Umwälzkreisläufen nicht in jedem Fall garantiert werden. Dies könnte das Verhalten der Notkühlsysteme während eines Unfalls beeinträchtigen." Betroffen waren die AKW Belleville, Cattenom, Golfech, Nogent und Penly.[9]

2007 stellt man bei einer Routinekontrolle fest, dass die Notkühlung zwei Tage defekt war. Sie hätte im Notfall nicht funktioniert.[10]

Am 5. April 2012 wurde wegen zweier Brandherde Feueralarm in Penly-2 ausgelöst. "Auslaufendes Öl einer Pumpe im Kühlkreislauf habe sich gegen Mittag erhitzt". Radioaktives Wasser trat aus einem Leck im Primärkreislauf aus, konnte aber mit Behältern aufgefangen werden.[11] Das Leck wurde am folgenden Morgen geschlossen, das Ereignis als Störfall der INES-Stufe 1 kategorisiert.[12] Nachträglich stellte sich heraus, dass der Vorfall gravierender war als zunächst zugegeben. Es traten nämlich nicht nur anfangs 2.000 Liter radioaktiven Wassers pro Stunde aus, es platzte auch die Dichtung der Pumpe, und Notventile zur Ableitung schlossen sich wegen eines Fehlers nicht. Es drohte ein Platzen des Primärkreislaufs und eine Überflutung des Reaktorgebäudes, wozu es glücklicherweise nicht kam.[13]

Am 20. Juni 2014 wurde ein deutsche Sportflugzeug, als es das AKW überflog, von französischen Kampfjets abgefangen und zur Landung auf einem Flughafen bei Amiens gezwungen.[14]

Weitere Links

→ EDF: Centrale nucléaire de Penly (Homepage des Betreibers)

(Letzte Änderung: 28.11.2015)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/France abgerufen am 24. Juni 2014
  2. EDF: Carte des centrales nucléaires abgerufen am 23. September 2014
  3. EDF: Centrale nucléaire de Penly abgerufen am 24. Juni 2014
  4. nuklearforum.ch: Areva rüstet 1300-MW-Baureihe der EDF nach vom 15. Dezember 2011
  5. nuklearforum.ch: Flamanville wird Standort für Frankreichs ersten EPR vom 20. Oktober 2004
  6. nuklearforum.ch: Frankreich: Projektlancierung des zweiten EPR vom 29. Januar 2009
  7. WNA: Nuclear Power in France abgerufen am 24. September 2014
  8. BFMTV: Pas d'EPR à la centrale de Penly vom 2. Februar 2013
  9. nuklearforum.ch: Ventilprobleme in fünf französischen Kernkraftwerken vom 1. Mai 2001
  10. taz.de: Brand im AKW Penly vom 5. April 2012
  11. Focus Online: Feueralarm im französischen Atomkraftwerk - In Penly 2 tritt radioaktives Wasser aus vom 5. April 2012
  12. Welt Online: Leck in französischem Atomkraftwerk geschlossen vom 6. April 2012
  13. Handelsblatt: Französische Reaktorpanne schwerer als bisher bekannt vom 20. April 2012
  14. NWZ Online: AKW überflogen: Luftwaffe fängt Sportflieger ab vom 20. Juni 2014