AtomkraftwerkePlag Wiki
(k.)
(+ Link)
Zeile 10: Zeile 10:
   
 
===2007===
 
===2007===
2007 startete die wichtigste Atomlobbyorganisation Deutschlands, das [[Deutsches Atomforum (DAtF)|Deutsche Atomforum]], eine Kampagne, in der Atomkraftwerke als Klimaschützer propagiert wurden. [[EnBW]] führte eine Werbekampagne mit der Forderung nach massiver Senkung der CO2-Emissionen durch, wozu der Konzern bereit sei, und veranstaltete dazu Kongresse, bei denen z. B. Al Gore einen Vortrag zum Klimawandel halten durfte. Dabei wurde argumentiert, dass die Abschaltung von AKW zu einer Verstärkung des Treibhauseffekts führen würde. LobbyControl dokumentierte ähnliche Maßnahmen der anderen Atomkonzerne.<ref name="LC_Studie2007">LobbyControl: [https://www.lobbycontrol.de/download/greenwash-studie.pdf Greenwash in Zeiten des Klimawandels] vom November 2007</ref>
+
2007 startete die wichtigste Atomlobbyorganisation Deutschlands, das [[Deutsches Atomforum (DAtF)|Deutsche Atomforum]], eine Kampagne, in der Atomkraftwerke als Klimaschützer propagiert wurden. [[EnBW]] führte eine Werbekampagne mit der Forderung nach massiver Senkung der [[CO2 und Atomkraft|CO2]]-Emissionen durch, wozu der Konzern bereit sei, und veranstaltete dazu Kongresse, bei denen z. B. Al Gore einen Vortrag zum Klimawandel halten durfte. Dabei wurde argumentiert, dass die Abschaltung von AKW zu einer Verstärkung des Treibhauseffekts führen würde. LobbyControl dokumentierte ähnliche Maßnahmen der anderen Atomkonzerne.<ref name="LC_Studie2007">LobbyControl: [https://www.lobbycontrol.de/download/greenwash-studie.pdf Greenwash in Zeiten des Klimawandels] vom November 2007</ref>
   
 
Dass sie neue Kohlekraftwerke bauten, verschwiegen die Konzerne dabei. Es sei darauf hingewiesen, dass zumindest bei Kohlekraftwerken der Begriff "CO2-frei" nach einem Urteil des Landgerichts Berlin als irreführend anzusehen ist.<ref>Berlin.de: [http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/kg/presse/archiv/20071211.1615.90693.html Landgericht: Bezeichnung „CO2-freies Braunkohlekraftwerk“ zu Werbezwecken ist verboten (PM 67/2007)] vom 11. Dezember 2007</ref>
 
Dass sie neue Kohlekraftwerke bauten, verschwiegen die Konzerne dabei. Es sei darauf hingewiesen, dass zumindest bei Kohlekraftwerken der Begriff "CO2-frei" nach einem Urteil des Landgerichts Berlin als irreführend anzusehen ist.<ref>Berlin.de: [http://www.berlin.de/sen/justiz/gerichte/kg/presse/archiv/20071211.1615.90693.html Landgericht: Bezeichnung „CO2-freies Braunkohlekraftwerk“ zu Werbezwecken ist verboten (PM 67/2007)] vom 11. Dezember 2007</ref>

Version vom 22. Februar 2020, 22:43 Uhr

Einflussnahme und Kampagnen der Atomlobby > Medien und Greenwashing

Greenwashing

It's Raining Again

Unter Greenwash oder Greenwashing (Grünfärben) versteht man, wenn Unternehmen versuchen, sich mit Hilfe von Öffentlichkeitsarbeit und PR-Kampagnen ein umweltfreundliches Image zu geben. Kein Wunder, dass sich auch Atomkonzerne, die in Deutschland und anderen Ländern ein schlechtes Ansehen haben, dieser Strategie bedienen.

LobbyControl veröffentlichte im Jahr 2007 eine Studie[1], in der sie Ziele und Instrumente von Greenwashing untersuchte. So zielen Unternehmen meist darauf ab, mehr Akzeptanz für ihre Geschäftsfelder zu erreichen, politische Entscheidungen zu beeinflussen oder staatliche Unterstützung zu erhalten, beispielsweise für Klimaschutzprojekte. Als Instrumente unterscheidet LobbyControl Anzeigen- und Werbekampagnen, Nachhaltigkeitsberichte, umweltfreundliche Modellprojekte und vieles mehr.

→ Wikipedia: Greenwashing

2007

2007 startete die wichtigste Atomlobbyorganisation Deutschlands, das Deutsche Atomforum, eine Kampagne, in der Atomkraftwerke als Klimaschützer propagiert wurden. EnBW führte eine Werbekampagne mit der Forderung nach massiver Senkung der CO2-Emissionen durch, wozu der Konzern bereit sei, und veranstaltete dazu Kongresse, bei denen z. B. Al Gore einen Vortrag zum Klimawandel halten durfte. Dabei wurde argumentiert, dass die Abschaltung von AKW zu einer Verstärkung des Treibhauseffekts führen würde. LobbyControl dokumentierte ähnliche Maßnahmen der anderen Atomkonzerne.[1]

Dass sie neue Kohlekraftwerke bauten, verschwiegen die Konzerne dabei. Es sei darauf hingewiesen, dass zumindest bei Kohlekraftwerken der Begriff "CO2-frei" nach einem Urteil des Landgerichts Berlin als irreführend anzusehen ist.[2]

Das Deutsche Atomforum erhielt 2007 für seine oben genannte, in der Internetseite klimaschuetzer.de gestartete Kampagne für Atomkraftwerke den "Worst EU Greenwash Award". "Umweltorganisationen bemängeln, dass hier wie in der gesamten Darstellung nicht die tatsächliche Bilanz abgebildet werde, die die Herstellung von Brennstäben und die ungeklärte Endlagerung umfasst."[3]

2008

  • Greenwashing Vattenfall und E.ON
    Im Mai 2008 wies der SWR mit einem Beitrag darauf hin, dass Vattenfall sich mit einem "Klimabus" ein positives Image in Schulen angesichts umweltschädlicher Kohle- und störanfälliger Atomkraftwerke zu verschaffen versuchte. "Der Energieriese Eon wirbt mit einem umweltfreundlichen Gezeitenkraftwerk. (...) "Tolle Technik, man sieht es nicht, man hört es nicht." Der Haken: bis jetzt existiert nur eine Testturbine."[4]
Greenwashing_-_Polylux

Greenwashing - Polylux

Polylux, hochgeladen am 19. Dezember 2008


2009

  • Energieriesen-Lüge - Die Wahrheit zum Spot
    2009 publizierte Greenpeace eine eigene, abgewandelte Version des RWE-Image-Spots, in dem der Konzern einen freundlichen Riesen Wind- und Solarkraftwerke errichten und die Landschaft begrünen lässt. Greenpeace ließ den Riesen in seiner Fassung als "rücksichtsloses Monster, dass auf Atomkraft und Kohle setzt und die Erneuerbaren Energien (EE) mit Füßen tritt", auftreten und startete so eine Kampagne gegen Greenwashing.[5] Kritik an dem RWE-Sport übte auch der "Spiegel" im Jahr 2009.[6]
RWE_-_Energieriesen-Lüge_-_Die_Wahrheit_zum_Spot

RWE - Energieriesen-Lüge - Die Wahrheit zum Spot

Energieriesen-Lüge - Die Wahrheit zum Spot, 2009 - Nicht von Greenpeace


2010

2010 warf die Opposition der bayerischen Staatsregierung vor, durch eine Studie des TÜV SÜD, in der das hohe Sicherheitsniveau des (mittlerweile stillgelegten) AkW Isar 1 gelobt wird, Greenwashing zu betreiben, um eine Laufzeitverlängerung für das Kraftwerk zu erreichen.[7] Im gleichen Jahr erhielt die RWE-Tochter "npower" den "Worst EU Lobby Awards" für Greenwashing in der Kategorie "Klima".[8]

1999 - 2013

Im April 2011 veranstalteten Umweltschützer als Aktion gegen die "Vattenfall Lesetage" eigene Veranstaltungen, mit denen gegen Greenwashing protestiert wurde und Vattenfall jede moralische Legitimität abgesprochen werden sollte: "Lesetage selber machen - Vattenfall tschüss sagen" und "Lesen ohne Atomstrom", letzteres am AKW Krümmel.[9] Seit einigen Jahren gibt es die Gegenveranstaltungen "Lesen ohne Atomstrom" und "Erneuerbare Lesetage" in denen "regelmäßig viele prominente Schriftsteller und Musiker in Hamburg" auftreten. Im Oktober 2013 stellte Vattenfall nach rund 100 Veranstaltungen in 15 Jahren seine Lesetage ein. Begründung des Konzerns: Das "Alleinstellungsmerkmal der Vattenfall-Lesetage sei nicht mehr gegeben".[10]

Berichte zum Nachteil der Demonstranten

  • Wie die Medien zum Nachteil der Castor-Demonstranten berichten. "Mit ihrem Lob der friedlichen Bürgerinitiativen aber dringt die Polizei kaum durch, denn viele Medien haben ihr Urteil längst gefällt." Quelle: Video
Medien_lügen_über_Castorgegner

Medien lügen über Castorgegner

ARD, ZAPP hochgeladen am 28. November 2010 auf YouTube

Sprachrohr der Atomlobby: Axel Springer AG

"Die Welt" trat besonders eifrig für die Nutzung der Kernenergie ein. Einen Überblick über die Lobbyarbeit des Blattes erhält man auf den folgenden Internetseiten.

In der "taz" wurde das Springer-Blatt im März 2011 als "publizistisches Hauptorgan bei der Bekämpfung der Umweltbewegung" bezeichnet.[11]

[Anmerkung: Aufgrund der Vielzahl der Pro-Kernenergie-Artikel ist hier nur ein kleine Auswahl aufgelistet.]

→ Axel Springer SE: Homepage
→ AtomkraftwerkePlag: Gerd Held
→ AtomkraftwerkePlag: Maxeiner, Dirk & Miersch, Michael

Weitere Links

→ profil.at: Atomlobby: Hinter den Kulissen eines weltumspannenden Milliarden-Geschäfts vom 19. März 2011. Ausführlicher Bericht über die internationalen Atomkonzerne und ihre Unterstützer.
→ lobbycontrol.de: Lesenswertes zur Atomlobby vom 22. März 2011. Kleine Presseschau zur Atomlobby.
→ heise.de: Der Ausstieg vom Ausstieg aus dem Ausstieg des Ausstiegs vom 26. Juli 2011 (via WayBack). Interview mit dem investigativen Journalisten Sascha Adamek über seine Studie "Die Atomlüge", in der Tricks und Einflussnahme der Atomlobby enttarnt werden.

(Letzte Änderung: 22.02.2020)

Einzelnachweise