AtomkraftwerkePlag Wiki
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Im April 2011 veranstalteten Umweltschützer als Aktion gegen die "Vattenfall Lesetage" eigene Veranstaltungen, mit denen gegen Greenwashing protestiert wurde und [[Vattenfall]] jede moralische Legitimität abgesprochen werden sollte: "Lesetage selber machen - Vattenfall tschüss sagen" und "Lesen ohne Atomstrom", letzteres am AKW Krümmel.<ref>taz.de [http://www.taz.de/!68555/ Aktionen gegen Greenwashing - Lesen mit Atomantrieb] vom 4. April 2011</ref> Seit einigen Jahren gibt es die Gegenveranstaltungen "Lesen ohne Atomstrom" und "Erneuerbaren Lesetagen" in denen "regelmäßig viele prominente Schriftsteller und Musiker in Hamburg" auftreten. Im Oktober 2013 stellte Vattenfall nach rund 100 Veranstaltungen in 15 Jahren seine Lesetage ein. Begründung des Konzerns: Das "Alleinstellungsmerkmal der Vattenfall-Lesetage sei nicht mehr gegeben".<ref>NDR: [http://www.ndr.de/kultur/literatur/lesetage115.html Vattenfall: Aus für Hamburger Lesetage] vom 2. Oktober 2013</ref><br /><br />
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Im April 2011 veranstalteten Umweltschützer als Aktion gegen die "Vattenfall Lesetage" eigene Veranstaltungen, mit denen gegen Greenwashing protestiert wurde und [[Vattenfall]] jede moralische Legitimität abgesprochen werden sollte: "Lesetage selber machen - Vattenfall tschüss sagen" und "Lesen ohne Atomstrom", letzteres am AKW Krümmel.<ref>taz.de [http://www.taz.de/!68555/ Aktionen gegen Greenwashing - Lesen mit Atomantrieb] vom 4. April 2011</ref> Seit einigen Jahren gibt es die Gegenveranstaltungen "Lesen ohne Atomstrom" und "Erneuerbaren Lesetagen" in denen "regelmäßig viele prominente Schriftsteller und Musiker in Hamburg" auftreten. Im Oktober 2013 stellte Vattenfall nach rund 100 Veranstaltungen in 15 Jahren seine Lesetage ein. Begründung des Konzerns: Das "Alleinstellungsmerkmal der Vattenfall-Lesetage sei nicht mehr gegeben".<ref>NDR: [http://web.archive.org/web/20140412221922/http://www.ndr.de/kultur/literatur/lesetage115.html Vattenfall: Aus für Hamburger Lesetage] vom 2. Oktober 2013 (via Wayback)</ref><br /><br />
   
 
==Berichte zum Nachteil der Demonstranten==
 
==Berichte zum Nachteil der Demonstranten==

Version vom 1. Oktober 2014, 12:47 Uhr

Einflussnahme und Kampagnen der Atomlobby > Medien und Greenwashing

Greenwashing

It's Raining Again

Unter Greenwash oder Greenwashing (Grünfärben) versteht man, wenn Unternehmen versuchen, sich mit Hilfe von Öffentlichkeitsarbeit und  PR-Kampagnen ein umweltfreundliches Image zu geben. Kein Wunder, dass sich auch Atomkonzerne, die in Deutschland und anderen Ländern ein schlechtes Ansehen haben, dieser Strategie bedienen.

LobbyControl veröffentlichte im Jahr 2007 eine Studie[1], in der sie Ziele und Instrumente von Greenwashing untersuchte. So zielen Unternehmen meist darauf ab, mehr Akzeptanz für ihre Geschäftsfelder zu erreichen, politische Entscheidungen zu beeinflussen oder staatliche Unterstützung zu erhalten, beispielsweise für Klimaschutzprojekte. Als Instrumente unterscheidet LobbyControl Anzeigen- und Werbekampagnen, Nachhaltigkeitsberichte, umweltfreundliche Modellprojekte und vieles mehr.

→ Wikipedia Greenwashing

2007

So startete 2007 die wichtigste Atomlobbyorganisation Deutschlands, das Deutsche Atomforum, eine Kampagne, in der Atomkraftwerke als Klimaschützer propagiert wurden. EnBW startete eine Werbekampagne mit der Forderung nach massiver Senkung der CO2-Emissionen, wozu der Konzern bereit sei, und veranstaltete dazu Kongresse, bei denen z. B. Al Gore einen Vortrag zum Klimawandel halten durfte. AKW werden als Kraftwerke dargestellt, bei deren Abschaltung sich der Treibhauseffekt verstärkt. Ähnliche Maßnahmen dokumentierte LobbyControl von den anderen Atomkonzernen.[1]

Dass sie neue Kohlekraftwerke bauen, verschweigen die Konzerne dabei. Es sei darauf hingewiesen, dass zumindest bei Kohlekraftwerken der Begriff "CO2-frei" nach einem Urteil des Landgerichts Berlin als irreführend anzusehen ist.[2]

Das Deutsche Atomforum erhielt 2007 für seine oben genannte, in der Internetseite klimaschuetzer.de gestartete Kampagne für Atomkraftwerke den "Worst EU Greenwash Award". "Umweltorganisationen bemängeln, dass hier wie in der gesamten Darstellung nicht die tatsächliche Bilanz abgebildet werde, die die Herstellung von Brennstäben und die ungeklärte Endlagerung umfasst."[3]

2008

  • Greenwashing Vattenfall und E.ON
    Im Mai 2008 wies der SWR mit einem Beitrag darauf hin, dass Vattenfall sich mit einem "Klimabus" ein positives Image in Schulen angesichts umweltschädlicher Kohle- und störanfälliger Atomkraftwerke zu verschaffen versuchte. "Der Energieriese Eon wirbt mit einem umweltfreundlichen Gezeitenkraftwerk. (...) "Tolle Technik, man sieht es nicht, man hört es nicht." Der Haken: bis jetzt existiert nur eine Testturbine."[4]
Greenwashing_-_Polylux

Greenwashing - Polylux

Polylux, hochgeladen am 19. Dezember 2008


2009

  • Energieriesen-Lüge - Die Wahrheit zum Spot
    2009 startete Greenpeace mit einer eigenen, abgewandelten Version des RWE-Image-Spots, in dem der Konzern einen freundlichen Riesen Wind- und Solarkraftwerke errichten und die Landschaft begrünen lässt. Greenpeace ließ den Riesen in seiner Fassung als "rücksichtsloses Monster, dass auf Atomkraft und Kohle setzt und die Erneuerbaren Energien (EE) mit Füßen tritt", auftreten und startete so eine Kampagne gegen Greenwashing.[5] Kritik an dem RWE-Sport übte auch der "Spiegel" im Jahr 2009.[6]
RWE_-_Energieriesen-Lüge_-_Die_Wahrheit_zum_Spot

RWE - Energieriesen-Lüge - Die Wahrheit zum Spot

Energieriesen-Lüge - Die Wahrheit zum Spot, 2009 - Nicht von Greenpeace


2010

2010 warf die Opposition der bayerischen Staatsregierung vor, durch eine Studie des TÜV SÜD, in der das hohe Sicherheitsniveau des (mittlerweile stillgelegten) AkW Isar 1 gelobt wird, Greenwashing zu betreiben, um eine Laufzeitverlängerung für das Kraftwerk zu erreichen.[7] Im gleichen Jahr erhielt die RWE-Tochter "npower" den "Worst EU Lobby Awards" für Greenwashing in der Kategorie "Klima".[8]

1999 - 2013

Im April 2011 veranstalteten Umweltschützer als Aktion gegen die "Vattenfall Lesetage" eigene Veranstaltungen, mit denen gegen Greenwashing protestiert wurde und Vattenfall jede moralische Legitimität abgesprochen werden sollte: "Lesetage selber machen - Vattenfall tschüss sagen" und "Lesen ohne Atomstrom", letzteres am AKW Krümmel.[9] Seit einigen Jahren gibt es die Gegenveranstaltungen "Lesen ohne Atomstrom" und "Erneuerbaren Lesetagen" in denen "regelmäßig viele prominente Schriftsteller und Musiker in Hamburg" auftreten. Im Oktober 2013 stellte Vattenfall nach rund 100 Veranstaltungen in 15 Jahren seine Lesetage ein. Begründung des Konzerns: Das "Alleinstellungsmerkmal der Vattenfall-Lesetage sei nicht mehr gegeben".[10]

Berichte zum Nachteil der Demonstranten

  • Wie die Medien zum Nachteil der Castor-Demonstranten berichten. "Mit ihrem Lob der friedlichen Bürgerinitiativen aber dringt die Polizei kaum durch, denn viele Medien haben ihr Urteil längst gefällt."
Medien_lügen_über_Castorgegner

Medien lügen über Castorgegner

ARD, ZAPP hochgeladen am 28. November 2010 auf YouTube

Sprachrohr der Atomlobby: Axel Springer AG

"Die Welt" tritt besonders eifrig für die Nutzung der Kernenergie ein. Einen Überblick über die Lobbyarbeit des Blattes erhält man auf den folgenden Internetseiten.

In der "taz" wurde das Springer-Blatt im März 2011 als "publizistisches Hauptorgan bei der Bekämpfung der Umweltbewegung" bezeichnet.[11]

[Anmerkung: Aufgrund der Vielzahl der Pro-Kernenergie-Artikel ist hier nur ein kleine Auswahl aufgelistet.]

  • Welt Online Fukushima führte bei manchen zur Hirnschmelze vom 11. März 2014: "Ansonsten dürfen wir im Wochenrhythmus erleben, wie Menschen, die man im Normalfall als kritisch und intelligent bezeichnen würde, in Sachen Fukushima jede intellektuelle Beherrschung verlieren."
  • Welt Online Die verheimlichte Zerstörungskraft des Öko-Wahns vom 4. April 2013: "Die Energiewende in ihrem Lauf hält weder Fisch noch Vogel auf. Es ist ein propagandistisches Meisterstück, dass das Produkt dieser Naturzerstörung "Ökostrom" genannt wird."
  • Welt Online Höherer Treibhausgas-Ausstoß durch Atomausstieg vom 25. Februar 2013: "Bei der Stromerzeugung wurde wegen der Abschaltung mehrer[er] Atomkraftwerke mehr Braun- und Steinkohle verbrannt und witterungsbedingt kam beim Heizen laut UBA mehr Gas zum Einsatz."
  • Welt Online Grüne Gehirnwäsche macht aus Kindern Öko-Spione vom 21. Juni 2012: "Anstatt sie zum selbstständigen und kritischen Denken zu erziehen, werden immer mehr Kinder in Deutschland ökologisch indoktriniert. Denn die grüne Wirtschaft braucht Propaganda."
  • Welt Online Blackout-Angst – Japan fährt Atomreaktoren hoch vom 16. Juni 2012. "Welt Online" berichtet am 16. Juni 2012, dass die japanischen Reaktoren wiederhochgefahren werden, verschweigt aber die Proteste der Bevölkerung - anscheinend soll der Eindruck erweckt werden, Japan sei mit dem Wiederhochfahren einverstanden. Hinter den Artikel stellt "Welt Online" das Video ""Fukushima-Katastrophe ist für beendet erklärt". Zugleich verwendet "Welt Online" die typischen "Argumente" der Atomlobby wieder: "Blackout-Angst", mögliche Folgen für die Wirtschaft.
  • Welt Online Ökologische Energiewende ist nur Wunschdenken vom 27. Mai 2012: "Denn in der Regierungskoalition wachsen Zweifel am Gelingen einer ökologischen Energiewende. Möglicherweise werden klimaschädliche Quellen eine deutlich größere Rolle spielen als vor einem Jahr noch gewünscht und geplant – und solche, die Deutschlands Abhängigkeit von anderen Staaten vergrößern. (...) Das ehrgeizigste Projekt der schwarz-gelben Bundesregierung steht auf der Kippe."
  • Welt Online Die verkorkste Energiewende mit dem Faktor Angst vom 23. Mai 2012: "Für Angela Merkel ist die Energiewende Chefsache. Doch besser als ein neuer Minister wäre, die bisherigen Fehler zu korrigieren – allen voran den vorschnellen Atomausstieg."
  • Welt Online Die Energierevolution frisst jetzt ihre Kinder vom 29. April 2012: "Die Lasten der Energiewende sind so groß geworden, dass sie einkommensschwache Haushalte bereits überfordert. Diese soziale Dimension wurde bislang gerade von den linken Parteien völlig ignoriert"
  • Welt Online Die deutsche Atom-Hysterie ist weltweit verpufft vom 10. März 2012: "Es zeigte sich, dass Erregung Grenzen kennt und die Angst ein Meister in Deutschland ist. (...) Umso mehr traf die gespannte Ruhe der Japaner auf Unverständnis, ja, Empörung. In der traditionellen Haltung des Landes schien für viele eine böse Energie zu stecken, ein Dämon im Demos, gefährliche Intransigenz."
  • Welt Online Die Hirnabschaltung der Deutschen nach Fukushima vom 8. März 2012: "Hilfe, Atomkraft! Die absolute Mehrheit der Deutschen will die Kernenergie sofort abschaffen. Aber was wollen wir? Biosprit und Ökostrom passen uns auch nicht in den Kram."
  • NDR.de Lobbyismus - Atompolitik nach Plan vom 2. November 2011 via Wayback: "Zeitungen wie die "Welt am Sonntag" berichten über "women in nuclear" und drucken das Porträt einer Mitarbeiterin, die "Krümmel ans Netz brachte" (Welt am Sonntag, 21.6.2009). In der Schwangerschaft habe sie weitergearbeitet. Die Risiken seien "vertretbar". Ein gelungener PR-Coup. Der Absender der Botschaften, die Atomlobby, bleibt im Verborgenen."
  • Welt Online Das ist die Zukunft der Kernkraftwerke vom 11. August 2011: "Während in Deutschland der Atomausstieg beschlossen ist, werden andernorts Kernkraftwerke der 4. Generation entwickelt – mithilfe deutscher Forscher."
  • Welt Online Deutschland steigt aus der Realität aus vom 26. Juli 2011: "Mit dem neuen Energiekonzept steigt die Abhängigkeit von autoritären Regimes. Denn Gas und Kohle bleiben unser größter Energielieferant."
  • Welt Online So will die Bundesnetzagentur Blackouts verhindern vom 19. Juli 2011: "Die Bundesnetzagentur prüft, ob einer der stillgelegten Atommeiler am Leben erhalten werden soll. So könnten Engpässe abgefedert werden."
  • Welt Online Stromausfall: Bei einem Blackout droht Deutschland nationale Krise vom 20. Mai 2011: "Horrorszenario Stromausfall: Deutschland ist auf einen dauerhaften Blackout nicht vorbereitet. Einer Studie zufolge drohen nach wenigen Tagen Todesopfer."
  • Welt Online Die sieben Mythen von der bösen Atomkraft vom 23. Juni 2008: "Alle Welt setzt wieder auf Atomenergie – nur Deutschland nicht. Zwar mehren sich auch hier die Stimmen, die eine offene Diskussion über den Ausstieg aus dem Ausstieg verlangen. Doch die alten Ängste sind weiter stark. WELT ONLINE widmet sich den größten Mythen rund um die Atomkraft und sagt, was stimmt und was nicht."

→ Wikipedia: Axel Springer AG
→ Homepage Axel Springer AG
→ AtomkraftwerkePlag: Gerd Held
→ AtomkraftwerkePlag: Maxeiner, Dirk & Miersch, Michael

Weitere Links

→ profil.at: Atomlobby: Hinter den Kulissen eines weltumspannenden Milliarden-Geschäfts vom 19. März 2011. Ausführlicher Bericht über die internationalen Atomkonzerne und ihre Unterstützer.
→ lobbycontrol.de: Lesenswertes zur Atomlobby vom 22. März 2011. Kleine Presseschau zur Atomlobby.
→ heise.de: Der Ausstieg vom Ausstieg aus dem Ausstieg des Ausstiegs vom 26. Juli 2011. Interview mit dem investigativen Journalisten Sascha Adamek über seine Studie "Die Atomlüge", in der Tricks und Einflussnahme der Atomlobby enttarnt werden.

(Letzte Änderung: 01.10.2014)

Einzelnachweise