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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Marokko

Einstiegspläne seit den 1980er Jahren

Kasbah des Oudaias P1060356

Rabat (Marokko)

Marokko, ein Gründungsmitglied der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) 1957,[1] plant seit den frühen 1980er Jahren den Einstieg in die Atomkraft. 1984 bis 1994 wurde eine technisch-wirtschaftliche Machbarkeitsstudie durchgeführt. Als Standort wurde Sidi Boulbra an der Atlantischen Küste, zwischen den Städten Safi and Essaouira, ausgewählt.[2]

Seit dem 2. Mai 2007 wird in der Nähe der Hauptstadt Rabat ein Forschungsreaktor mit der Bezeichnung MA-R1 und einer Leistung von 1.000 KW betrieben.[3]

Atomkraft und erneuerbare Energien

Marokko ist in starkem Maße – im Jahre 2009 beispielsweise zu 97 % – von Importen aus Nachbarländern abhängig, um seinen Strombedarf decken zu können. Deshalb sind für den nordafrikanischen Staat Atomenergie und erneuerbare Energien zur inländischen Stromerzeugung gleichermaßen attraktiv. Während französische Energiekonzerne den Bau von AKW in Marokko anstreben, sind deutsche Unternehmen insbesondere an der Errichtung von Solarfeldern interessiert.[4]

Aktuell ist zwar ein erstes Atomkraftwerk geplant, das eine Gesamtleistung von 2.000 MW besitzen und 2025 bis 2030 in Betrieb gehen soll. Detaillierte Informationen dazu unter:

Sidi Boulbra

Der Fokus scheint aber derzeit mehr auf der Entwicklung der Solarenergie zu liegen. So sollen bis 2020 Solaranlagen mit einer Kapazität von 2.000 Megawatt als Pilotprojekt im Rahmen des Projekts Desertec errichtet werden.[5] Der Spatenstich für das größte Solarkraftwerk der Welt mit 500 MW Leistung ist laut einer Meldung von 2013 erfolgt. Die Anlage soll Strom liefern, allerdings nicht nach Europa, sondern ins eigene Land, dessen Energiebedarf stetig zunimmt.[6]

Am 4. Februar 2016 eröffnete Marokka am Rande der Sahara seinen ersten Solarpark. Die Anlage Noor-1 besitzt eine Kapazität von 160 Megawatt und soll Strom für 350.000 Menschen erzeugen. Zusammen mit Noor-2 und -3 soll schließlich eine Leistung von 580 Megawatt erreicht werden.[7]

(Letzte Änderung: 10.03.2020)

Einzelnachweise

  1. IAEO: Member States abgerufen am 11. März 2016
  2. IAEO: Country Nuclear Power Profiles/Morocco abgerufen am 25. September 2016 (via WayBack)
  3. IAEO: Research Reactors/Morocco  MA-R1 abgerufen am 4. April 2014
  4. Deutschlandfunk: Sonnenenergie oder Atomstrom? vom 11. Juli 2009
  5. FAZ.net: Strom für Europa aus der Wüste Marokkos vom 3. November 2011
  6. kurier.at: Die Strom-Oase in der Wüste vom 18. Mai 2013 (via WayBack)
  7. Focus Online: 160 Megawatt: Marokko eröffnet riesige Solaranlage am Rande der Sahara vom 6. Februar 2016
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