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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Japan > Maki (Japan)

Siedewasserreaktor • Hersteller: IND Japan • Leistung: 825 MW •
Bestellung: 1981 • Geplante Inbetriebnahme: 1989 • Projektende: 24. Dezember 2003[1][2]


Central Maki, View from Mt

Maki (Niigata, Japan)

Maki war ein geplantes Atomkraftwerk, das bei der gleichnamigen Stadt in der Provinz Niigata rund 250 km nördlich von Tokio errichtet werden sollte, aber wegen des Widerstands von Atomkraftgegnern nicht über die Planungsphase hinauskam.[2]

1971 stellte die Tohoku Electric Company eine offizielle Anfrage an die Stadt Maki. 1981 wurde das AKW in den Plan der Regierung zur Energieentwicklung aufgenommen, und im gleichen Jahr bestellte Tohoku die Anlage bei IND Japan. Die Anlage sollte mit einem 825-MW-Siedewasserreaktor ausgerüstet werden und 1989 in Betrieb gehen. 1982 stellte Tohoku einen Antrag auf Baugenehmigung bei der Regierung. 1983 versuchten AKW-Gegner vergeblich, den Standort käuflich zu erwerben. Tohoku beantragte daraufhin eine Aussetzung eines geplanten Sicherheits-Screenings und empfahl der Regierung, den Plan zur Standortbestimmung zu ändern.[3][1]

Nach einer Pause von über zehn Jahren starteten die AKW-Gegner 1995 ein Kampagne, um einen Verkauf von Land an Tohoku zu verhindern. Ein Jahr später setzte der Bürgermeister von Maki gegen den Widerstand von Mitgliedern des Gemeinderats ein Referendum in Maki durch.[3][4] In der nicht verpflichtenden Abstimmung am 4. August 1996 wurde das Atomkraftwerk mit 61 % der abgegebenen Stimmen abgelehnt, ein Rückschlag für die Pläne der Regierung zum Ausbau der Atomenergie in Japan. Tohoku kündigte an, weiter um öffentliche Unterstützung für das AKW-Projekt werben zu wollen.[5] 1999, als der Widerstand in Japan wegen des Atomunfalls von Tokaimura weiter zugenommen hatte, verkaufte der Bürgermeister von Maki Teile des Baulands an die Anti-AKW-Gruppe "Citizens' Referendum Action Committee".[3]

Am 24. Dezember 2003 gab die Tohoku Electric Company die Stornierung des Projekts bekannt, da es ihr nicht gelungen war, das fehlende Stück Land zu erwerben.[2]

Im selben Monat wurde auch das Atomkraftwerk → Suzu (Japan) aufgegeben.

Weitere Links

→ AP Archive: JAPAN: RESIDENTS OF MAKI VOTE AGAINST PROPOSED NUCLEAR PLANT vom 18. Juni 2006 (via WayBack)
→ The Wall Street Journal: A Nuclear-Free Town Fades Away in Japan vom 3. Januar 2012
→ jca.apc.org: The Residents Movement of Maki Town Resisting Nuclear Power Plant

(Letzte Änderung: 20.03.2020)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
  2. 2,0 2,1 2,2 nuklearforum.ch: Japanisches Kernkraftwerk Maki wird nicht gebaut vom 26. Februar 20004
  3. 3,0 3,1 3,2 cnic.jp: Nuke Info Tokyo - Abandoned plans for Suzu and Maki Nuclear Power Plants: the beginning of the end? von November 2003 bis Februar 2004
  4. DER SPIEGEL 43/1999: Tief sitzender Schock vom 6. Dezember 1999
  5. New York Times: Voters in a Japanese Town Oppose Nuclear Power Plant vom 5. August 1996
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