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==Leistungsstärkster Reaktor der Schweiz==
 
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Das Atomkraftwerk Leibstadt, das im Kanton Aargau am südlichen Rheinufer und damit direkt an der deutschen Grenze gegenüber von Waldhut-Tiengen liegt,<ref>WNA Reactor Database: [http://world-nuclear.org/nucleardatabase/reactordetails.aspx?id=27570&rid=F37D4B32-1C67-4F8E-B508-1F1A76B8A928&country=Switzerland Leibstadt, Switzerland] abgerufen am 17. September 2014</ref> ist ein Siedewasserreaktor mit 1.275 MW, der leistungsstärkste der Schweiz. Betreiber ist die Kernkraftwerk Leibstadt AG.<ref>Kernkraftwerk Leibstadt: [https://www.kkl.ch/unternehmen/kkl.html Kernkraftwerk Leibstadt AG] abgerufen am 14. März 2014</ref>
 
Das Atomkraftwerk Leibstadt, das im Kanton Aargau am südlichen Rheinufer und damit direkt an der deutschen Grenze gegenüber von Waldhut-Tiengen liegt,<ref>WNA Reactor Database: [http://world-nuclear.org/nucleardatabase/reactordetails.aspx?id=27570&rid=F37D4B32-1C67-4F8E-B508-1F1A76B8A928&country=Switzerland Leibstadt, Switzerland] abgerufen am 17. September 2014</ref> ist ein Siedewasserreaktor mit 1.275 MW, der leistungsstärkste der Schweiz. Betreiber ist die Kernkraftwerk Leibstadt AG.<ref>Kernkraftwerk Leibstadt: [https://www.kkl.ch/unternehmen/kkl.html Kernkraftwerk Leibstadt AG] abgerufen am 14. März 2014</ref>
   

Version vom 3. Mai 2015, 05:53 Uhr

Atomenergie in Europa > Schweiz > Leibstadt (Schweiz)
Grenznahe Atomkraftwerke > Leibstadt (Schweiz)

Siedewasserreaktor • Leistung: 1.275 MW • Typ: BWR-6 •
Baubeginn: 1. Januar 1974 • Inbetriebnahme: 9. März 1984 •[1] Abschaltung: offen


Leistungsstärkster Reaktor der Schweiz

Leibstadt Kernkraftwerk (01)

AKW Leibstadt (Schweiz)

Das Atomkraftwerk Leibstadt, das im Kanton Aargau am südlichen Rheinufer und damit direkt an der deutschen Grenze gegenüber von Waldhut-Tiengen liegt,[2] ist ein Siedewasserreaktor mit 1.275 MW, der leistungsstärkste der Schweiz. Betreiber ist die Kernkraftwerk Leibstadt AG.[3]

Erste Planungen für das Projekt hatte es bereits 1964 durch Elektrowatt und RWE gegeben. Erst 1974 wurde mit dem Bau begonnen, der sich jedoch nach 1978 verzögerte, da nach dem Atomunfall von Harrisburg/Three Mile Island neue Sicherheitsbestimmungen berücksichtigt werden mussten. Deswegen ging der Reaktor erst 1984 in Betrieb.[4]

Nach dem Ausstiegsbeschluss 2011 sollte Leibstadt 2034 abgeschaltet werden.[5] Im Dezember 2014 wurde der Ausstiegsbeschluss allerdings wieder zurückgenommen. Gösgen soll so lange laufen, wie es die Aufsichtsbehörde ENSI für sicher hält.[6]

Protestaktionen und Klage gegen Betreiber

Greenpeace organisierte verschiedene Aktionen am Kraftwerk, mit denen gegen die Transporte von Brennelementen zur Wiederaufarbeitung nach La Hague und Sellafield und die damit verbundenen Umweltrisiken protestiert wurde. Blockaden und Störaktionen fanden am 9. bis 20. März 1997, am 17. November 1997 und am 29. März 1998 statt, denen Strafanzeigen folgten,[7] des Weiteren am 19. Juni 2000.[8] Am 13. März 2003 entfalteten Greenpeace-Aktivisten Transparente, mit den sie darauf hinwiesen, dass das AKW Leibstadt genauso viel Strom produziere, wie die Schweiz in das Ausland exportiere. Leibstadt oder die beiden AKW Beznau und Mühleberg könnten damit sofort abgeschaltet werden. Die Aktivisten gelangten ungehindert auf das Gelände, wurden aber mit einem unbekannten Gas angegriffen.[9]

Am 19. Dezember 2012 reichten der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) und die Umweltorganisation Greenpeace Schweiz Klage gegen die Betreiber der Atomkraftwerke Leibstadt und Gösgen wegen Bilanzfälschung ein, die am 19. November 2013 zurückgewiesen wurde. Die Umweltschutzorganisationen hielten an den Vorwürfen fest und prüfen weitere Schritte.[10]

Störfälle

Am 28. März 2005 kam es wegen eines Unterbruchs zu einem Schaden am Generator, dessen Reparatur bis zum 22. August 2005 dauerte. Das AKW war bis 2. September 2005 vom Netz genommen worden.[11]

Im August 2008 wurden bei Instandhaltungsarbeiten radioaktive Aerosole freigesetzt, die von zwei Arbeitern eingeatmet wurden; die Arbeiter wurden radiologisch untersucht.[12]

Ein als Störfall der INES-Stufe 2 bewerteter Zwischenfall ereignete sich 2010 bei der Jahresrevision. Bei Instandhaltungsarbeiten im Transferbecken für Brennelemente wurde die Hand eines Mitarbeiters verstrahlt und der Jahresgrenzwert für Hände überschritten.[13]

Bereits seit 2011 hat der Betreiber Probleme mit Salmonellen im Kühlwasser, die aus dem Rhein "eingeschleppt werden" und den zulässigen Grenzwert um das Zehnfache überschreiten. Da bisher angewendete Verfahren keine Lösung des Problems brachten, soll ab 2014 in einem Langzeitversuch Chlordioxid gegen die Bakterien eingesetzt werden.[14]

Ende Juni 2014 meldete der Betreiber dem ENSI, dass Löcher zum Aufhängen von Handlöschgeräten versehentlich in das Primärcontainment gebohrt wurden, das den Raktordruckbehälter als Schutzhülle umgibt. Der Betreiber stufte die Beschädigung des Containments als Störfall der Stufe 1 auf der INES-Skala ein. Das ENSI kritisierte den Vorfall als "Defizit im organisatorischen Bereich", ließ den Reaktor während der Reparatur aber weiterlaufen. Greenpeace nannte den Vorfall "haarsträubend" und forderte eine sofortige Abschaltung.[15]

Kernkraftwerk Leibstadt (Homepage)
→ Wikipedia: Kernkraftwerk Leibstadt

(Letzte Änderung: 03.05.2015)

Einzelnachweise

  1. IAEO: PRIS - Country Statistics/Switzerland abgerufen am 28. Mai 2014
  2. WNA Reactor Database: Leibstadt, Switzerland abgerufen am 17. September 2014
  3. Kernkraftwerk Leibstadt: Kernkraftwerk Leibstadt AG abgerufen am 14. März 2014
  4. Kernkraftwerk Leibstadt: Chronik abgerufen am 14. März 2014
  5. NZZ Online: Die Schweiz steigt aus der Atomenergie aus vom 25. Mai 2011
  6. Berner Zeitung: Nationalrat sagt Nein zu Ausstiegsinitiative der Grünen vom 9. Dezember 2014
  7. servat.unibe.ch: BGE 129 IV 6 - AKW - Blockade Greenpeace abgerufen am 20. Januar 2014
  8. news.ch: Greenpeace-Aktion vor dem Kernkraftwerk Leibstadt AG vom 19. Juni 2000
  9. greeenpeace.de: Schweiz: Atomstrom für den Export vom 13. März 2003
  10. handelszeitung.ch: AKW Leibstadt und Gösgen: Verfahren eingestellt vom 19. November 2013
  11. Kernkraftwerk Leibstadt: Kernkraftwerk Leibstadt geht zurück ans Netz vom 14. März 2014 [Die genauen Zeitangaben stammen aus der KKL-Chronologie vom 2. September 2005, sie sind in der neuen Version der KKL-Chronik nicht mehr enthalten.]
  12. merkur-online.de: Mitarbeiter im Schweizer AKW Leibstadt atmen radioaktive Stoffe ein vom 8. August 2008
  13. nzz.ch: Zwischenfall im Atomkraftwerk Leibstadt vom 1. September 2010
  14. suedkurier.de: Waldshut-Tiengen - AKW desinfiziert mit Chlordioxid vom 14. Dezember 2013
  15. Berner Zeitung: "Haarsträubende Zustände" in AKW Leibstadt vom 7. Juli 2014