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Greenpeace organisierte verschiedene Aktionen am Kraftwerk, mit denen gegen die Wiederaufbereitung von Brennelementen nach [[Frankreich#Atomare_Verseuchung_bei_La_Hague|La Hague]] und [[Sellafield (ehemals Windscale), Großbritannien 1957|Sellafield]] und die damit verbundenen Umweltkatastrophen protestiert wurde. Blockaden und Störaktionen fanden am 9. bis 20. März 1997, am 17. November 1997 und am 29. März 1998 statt, denen Strafanzeigen folgten,<ref>servat.unibe.ch: [http://www.servat.unibe.ch/dfr/c4129006.html BGE 129 IV 6 - AKW - Blockade Greenpeace] abgerufen am 20. Januar 2014</ref> des Weiteren am 19. Juni 2000.<ref>news.ch: [http://www.news.ch/Greenpeace+Aktion+vor+dem+Kernkraftwerk+Leibstadt+AG/5573/detail.htm Greenpeace-Aktion vor dem Kernkraftwerk Leibstadt AG] vom 19. Juni 2000</ref> Am 13. März 2003 entfalteten Greenpeace-Aktivisten Transparente, mit den sie darauf hinwiesen, dass das AKW Leibstadt genauso viel Strom produziere, wie die Schweiz in das Ausland exportiere. Leibstadt oder die beiden AKW [[Beznau (Schweiz)|Beznau]] und [[Mühleberg (Schweiz)|Mühleberg]] könnten damit sofort abgeschaltet werden. Die Aktivisten gelangten ungehindert auf das Gelände, wurden aber mit einem unbekannten Gas angegriffen.<ref>greeenpeace.de: [http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/schweiz_atomstrom_fuer_den_export/ Schweiz: Atomstrom für den Export] vom 13. März 2003</ref>
 
Greenpeace organisierte verschiedene Aktionen am Kraftwerk, mit denen gegen die Wiederaufbereitung von Brennelementen nach [[Frankreich#Atomare_Verseuchung_bei_La_Hague|La Hague]] und [[Sellafield (ehemals Windscale), Großbritannien 1957|Sellafield]] und die damit verbundenen Umweltkatastrophen protestiert wurde. Blockaden und Störaktionen fanden am 9. bis 20. März 1997, am 17. November 1997 und am 29. März 1998 statt, denen Strafanzeigen folgten,<ref>servat.unibe.ch: [http://www.servat.unibe.ch/dfr/c4129006.html BGE 129 IV 6 - AKW - Blockade Greenpeace] abgerufen am 20. Januar 2014</ref> des Weiteren am 19. Juni 2000.<ref>news.ch: [http://www.news.ch/Greenpeace+Aktion+vor+dem+Kernkraftwerk+Leibstadt+AG/5573/detail.htm Greenpeace-Aktion vor dem Kernkraftwerk Leibstadt AG] vom 19. Juni 2000</ref> Am 13. März 2003 entfalteten Greenpeace-Aktivisten Transparente, mit den sie darauf hinwiesen, dass das AKW Leibstadt genauso viel Strom produziere, wie die Schweiz in das Ausland exportiere. Leibstadt oder die beiden AKW [[Beznau (Schweiz)|Beznau]] und [[Mühleberg (Schweiz)|Mühleberg]] könnten damit sofort abgeschaltet werden. Die Aktivisten gelangten ungehindert auf das Gelände, wurden aber mit einem unbekannten Gas angegriffen.<ref>greeenpeace.de: [http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/nachrichten/artikel/schweiz_atomstrom_fuer_den_export/ Schweiz: Atomstrom für den Export] vom 13. März 2003</ref>
   
Am 19. Dezember 2012 reichten der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) und die Umweltorganisation Greenpeace Schweiz Klage gegen die Betreiber der Atomkraftwerke Leibstadt und Gösgen wegen Bilanzfälschung ein, die am 19. November 2013 zurückgewiesen wurde. Die Umweltschutzorganisationen hielten an den Vorwürfen fest und prüfen weitere Schritte.<ref>handelszeitung.ch: [http://www.handelszeitung.ch/politik/akw-leibstadt-und-goesgen-verfahren-eingestellt-528478 AKW Leibstadt und Gösgen: Verfahren eingestellt] vom 19. November 2013</ref>
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Am 19. Dezember 2012 reichten der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) und die Umweltorganisation Greenpeace Schweiz Klage gegen die Betreiber der Atomkraftwerke Leibstadt und [[Gösgen (Schweiz)|Gösgen]] wegen Bilanzfälschung ein, die am 19. November 2013 zurückgewiesen wurde. Die Umweltschutzorganisationen hielten an den Vorwürfen fest und prüfen weitere Schritte.<ref>handelszeitung.ch: [http://www.handelszeitung.ch/politik/akw-leibstadt-und-goesgen-verfahren-eingestellt-528478 AKW Leibstadt und Gösgen: Verfahren eingestellt] vom 19. November 2013</ref>
   
 
==Ereignisse==
 
==Ereignisse==

Version vom 21. Januar 2014, 00:10 Uhr

Atomenergie in Europa > Schweiz > Leibstadt (Schweiz)
Grenznahe Atomkraftwerke > Leibstadt (Schweiz)

Inbetriebnahme: 9. März 1984 • Leistung: 1.275 MW[1] • Geplante Abschaltung 2034[2]


Leistungsstärkster Reaktor der Schweiz

Leibstadt Kernkraftwerk (01)

AKW Leibstadt, Schweiz

Das Atomkraftwerk Leibstadt, das am Rheinufer und damit direkt an der deutschen Grenze lieg, besteht aus einem Siedewasserreaktor mit 1.275 MW, dem leistungsstärksten der Schweiz, und wird von der Kernkraftwerk Leibstadt AG betrieben.[3]

Erste Planungen für das Projekt hatte es bereits 1964 durch Elektrowatt und RWE gegeben. Erst 1974 wurde mit dem Bau begonnen, der sich jedoch nach 1978 verzögerte, da nach dem Atomunfall von Harrisburg/Three Mile Island neue Sicherheitsbestimmungen berücksichtigt werden mussten. Deswegen ging der Reaktor erst 1984 in Betrieb.[4]


Protestaktionen und Klage gegen Betreiber

Greenpeace organisierte verschiedene Aktionen am Kraftwerk, mit denen gegen die Wiederaufbereitung von Brennelementen nach La Hague und Sellafield und die damit verbundenen Umweltkatastrophen protestiert wurde. Blockaden und Störaktionen fanden am 9. bis 20. März 1997, am 17. November 1997 und am 29. März 1998 statt, denen Strafanzeigen folgten,[5] des Weiteren am 19. Juni 2000.[6] Am 13. März 2003 entfalteten Greenpeace-Aktivisten Transparente, mit den sie darauf hinwiesen, dass das AKW Leibstadt genauso viel Strom produziere, wie die Schweiz in das Ausland exportiere. Leibstadt oder die beiden AKW Beznau und Mühleberg könnten damit sofort abgeschaltet werden. Die Aktivisten gelangten ungehindert auf das Gelände, wurden aber mit einem unbekannten Gas angegriffen.[7]

Am 19. Dezember 2012 reichten der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) und die Umweltorganisation Greenpeace Schweiz Klage gegen die Betreiber der Atomkraftwerke Leibstadt und Gösgen wegen Bilanzfälschung ein, die am 19. November 2013 zurückgewiesen wurde. Die Umweltschutzorganisationen hielten an den Vorwürfen fest und prüfen weitere Schritte.[8]

Ereignisse

Am 28. März 2005 kam es wegen eines Unterbruchs zu einem Schaden am Generator, dessen Reparatur bis zum 22. August 2005 dauerte.[9] Das AKW war bis 2. September 2005 vom Netz genommen worden.[10]

Im August 2008 wurden bei Instandhaltungsarbeiten radioaktive Aerosole freigesetzt, die von zwei Arbeitern eingeatmet wurden; die Arbeiter wurden radiologisch untersucht.[11]

Ein als Störfall der INES-Stufe 2 bewerteter Zwischenfall ereignete sich 2010 bei der Jahresrevision. Bei Instandhaltungsarbeiten im Transferbecken für Brennelemente wurde die Hand eines Mitarbeiters verstrahlt und der Jahregrenzwert für Hände überschritten.[12]

Bereits seit 2011 hat der Betreiber Probleme mit Salmonellen im Kühlwasser, die aus dem Rhein "eingeschleppt werden" und den zulässigen Grenzwert um das Zehnfache überschreiten. Das bisherige Verfahren keine Lösung des Problems brachten, soll ab 2014 in einem Langzeitversuch Chlordioxid gegen die Bakterien eingesetzt werden.[13]

Kernkraftwerk Leibstadt (Homepage)
→ Wikipedia: Kernkraftwerk Leibstadt

(Letzte Änderung: 21.01.2014)

Einzelnachweise

  1. IAEO: Leibstadt abgerufen am 20. Januar 2014
  2. NZZ Online: Die Schweiz steigt aus der Atomenergie aus vom 25. Mai 2011
  3. kkl.ch: Kernkraftwerk Leibstadt/Organisation abgerufen am 20. Januar 2014
  4. Kernkraftwerk Leibstadt: Geschichte abgerufen am 20. Januar 2014
  5. servat.unibe.ch: BGE 129 IV 6 - AKW - Blockade Greenpeace abgerufen am 20. Januar 2014
  6. news.ch: Greenpeace-Aktion vor dem Kernkraftwerk Leibstadt AG vom 19. Juni 2000
  7. greeenpeace.de: Schweiz: Atomstrom für den Export vom 13. März 2003
  8. handelszeitung.ch: AKW Leibstadt und Gösgen: Verfahren eingestellt vom 19. November 2013
  9. Kernkraftwerk Leibstadt: Abschaltung Generator - Chronologie vom 23. August 2005
  10. Kernkraftwerk Leibstadt: Kernkraftwerk Leibstadt geht zurück ans Netz vom 2. September 2005
  11. merkur-online.de: Mitarbeiter im Schweizer AKW Leibstadt atmen radioaktive Stoffe ein vom 8. August 2008
  12. nzz.ch: Zwischenfall im Atomkraftwerk Leibstadt vom 1. September 2010
  13. suedkurier.de: Waldshut-Tiengen - AKW desinfiziert mit Chlordioxid vom 14. Dezember 2013