Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: rte-source |
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: Quelltext-Bearbeitung |
||
(15 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
{{Box|Text = |
{{Box|Text = |
||
− | 4 Druckwasserreaktoren • Leistung: |
+ | 4 Druckwasserreaktoren • Leistung: 4 x 1.000 MW •<br/> |
− | Typ: WWER V-338 |
+ | Typ: 2 x WWER V-338: 2 x WWER V-320 • Hersteller: Minatomenergo •<br/> |
− | Baubeginn: 1977/1982/1985/1986 • Inbetriebnahme 1984/1986/2004/2011 •<ref name="IAEO">IAEO: [ |
+ | Baubeginn: 1977/1982/1985/1986 • Inbetriebnahme: 1984/1986/2004/2011 •<ref name="IAEO">IAEO: [https://pris.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/CountryDetails.aspx?current=RU PRIS - Country Statistics/Russian Federation] abgerufen am 30. Dezember 2020</ref><ref name="ELECNUC">IAEO: [http://www.iaea.org/inis/collection/NCLCollectionStore/_Public/30/020/30020260.pdf LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE] von 1997</ref> Abschaltung: offen}} |
+ | <br /> |
||
==Größtes AKW Zentralrusslands== |
==Größtes AKW Zentralrusslands== |
||
[[Datei:Udomlya_Kalinin_AES.jpg|thumb|270px|AKW Kalinin 2010 (Russland)]] |
[[Datei:Udomlya_Kalinin_AES.jpg|thumb|270px|AKW Kalinin 2010 (Russland)]] |
||
− | Das Atomkraftwerk Kalinin, im Norden der Oblast Twer gelegen, ist der größte Stromproduzent in Zentralrussland.<ref>Stimme Russlands: [http://german.ruvr.ru/2011/12/12/62072113/ Vierter Reaktorblock auf AKW Kalinin gestartet] vom 12. Dezember 2011</ref> |
+ | Das Atomkraftwerk Kalinin, im Norden der Oblast Twer gelegen, ist der größte Stromproduzent in Zentralrussland.<ref name="Stimme_Russlands_2011_12_12">Stimme Russlands: [https://web.archive.org/web/20141122112049/http://german.ruvr.ru/2011/12/12/62072113/ Vierter Reaktorblock auf AKW Kalinin gestartet] vom 12. Dezember 2011 (via WayBack)</ref> |
− | Am Standort Kalinin, 125 Kilometer von Twer und vier Kilometer von der Satellitenstadt Udomlin entfernt, erzeugen derzeit vier Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1.000 MW Strom, die 1984/1986/2004/2011 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die russische Gesellschaft Rosenergoatom |
+ | Am Standort Kalinin, 125 Kilometer von Twer und vier Kilometer von der Satellitenstadt Udomlin entfernt, erzeugen derzeit vier Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1.000 MW Strom, die 1984/1986/2004/2011 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die russische Gesellschaft Rosenergoatom,<ref name="IAEO"/><ref>Rosenergoatom: [https://web.archive.org/web/20170430173317/http://www.rosenergoatom.ru/wps/wcm/connect/rosenergoatom_copy/site_en/NPP/knpp/ Kalinin NPP] abgerufen am 30. April 2017 (via WayBack)</ref> Hersteller war Minatomenergo.<ref name="ELECNUC"/> |
+ | Die 1974 bestellte und 1983 in Bau gegangene jüngste Einheit Kalinin-4 hätte eigentlich schon 1989 in Betrieb gehen sollen.<ref name="ELECNUC"/> Die Bauarbeiten wurden jedoch 1991 eingestellt und erst 2007 wieder aufgenommen.<ref name="Stimme_Russlands_2011_12_12"/> Die Inbetriebnahme erfolgte erst 2011.<ref name="IAEO"/> |
||
⚫ | Vier Kilometer |
||
⚫ | Im Juli 2014 bewilligte die russische Aufsichtsbehörde Rostechnadzor nach einer Nachrüstung eine Laufzeitverlängerung von Kalinin-1 um 10 Jahre bis 2025.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/russland-betriebszeitverlaengerung-fuer-kalinin-1 Russland: Betriebszeitverlängerung für Kalinin-1] vom 9. Juli 2014</ref> Am 27. November 2017 wurde für Kalinin-2 eine Laufzeitverlängerung um 21 Jahre bis 30. November 2038 genehmigt.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/russland-betriebszeitverlaengerung-fuer-kalinin-2 Russland: Betriebszeitverlängerung für Kalinin-2] vom 28. Dezember 2017</ref> |
||
⚫ | |||
⚫ | Vier Kilometer vom Standort Kalinin entfernt war laut [[World Nuclear Association (WNA)]] ein zusätzliches Atomkraftwerk Twer mit vier WWER-1200-Reaktoren geplant. 2011 wurde bei Rosatom noch berichtet, zwei Reaktoren sollten bis 2020 errichtet werden. Ob oder wann das Atomkraftwerk wirklich fertiggestellt wird, ist jedoch offen.<ref>WNA: [http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Countries-O-S/Russia--Nuclear-Power/ Nuclear Power in Russia] abgerufen am 30. Dezember 2020</ref><ref>Rosatom: [http://rosatom.ru/en/press-centre/industry-in-media/330-tver-n-plant-pre-project-docs-passed-regulatory-review/ Tver N-plant pre-project docs passed regulatory review] vom 7. April 2011</ref> |
||
− | ==Störfälle und Laufzeitverlängerung== |
||
⚫ | Am 18. Dezember 1984 |
||
⚫ | |||
⚫ | Laut Informationen eines IAEO-Inspektionsteams haben sich 1990 zwei Störfälle der [[Atomunfälle - Klassifizierung und Übersicht|INES]]-Stufe 2 ereignet, die nicht näher beschrieben wurden.<ref>Nuclear Energy Institute: [http://www.nei.org/corporatesite/media/filefolder/soviet_plant_source_book.pdf Soviet-Designed Nuclear Power Plants in Russia, Ukraine, Lithuania, Armenia, the Czech Republic, the Slovak Republic, Hungary and Bulgaria] (Fifth Edition) von 1997</ref> |
||
+ | ==Störfälle== |
||
⚫ | |||
⚫ | Am 18. Dezember 1984 kam es laut deutschem Bundesumweltministerium im Reaktor 1 zu einem "Großbrand im Maschinenhaus mit mehreren Entstehungsbränden an einem Leistungskabel".<ref>BMUB: [https://web.archive.org/web/20180315200510/http://www.bmub.bund.de/fileadmin/bmu-import/files/strahlenschutz/schriftenreihe_reaktorsicherheit_strahlenschutz/application/pdf/schriftenreihe_rs664.pdf Bewertung von Personalhandlungen bei der Brandentstehung, Branderkennung und Brandbekämpfung in deutschen Kernkraftwerken] von 2005 (via WayBack)</ref> |
||
⚫ | Laut Informationen eines IAEO-Inspektionsteams haben sich 1990 zwei Störfälle der [[Atomunfälle - Klassifizierung und Übersicht|INES]]-Stufe 2 ereignet, die nicht näher beschrieben wurden.<ref name="nei_sovjet_designed_plants">Nuclear Energy Institute: [https://web.archive.org/web/20160603154123/http://www.nei.org/corporatesite/media/filefolder/soviet_plant_source_book.pdf Soviet-Designed Nuclear Power Plants in Russia, Ukraine, Lithuania, Armenia, the Czech Republic, the Slovak Republic, Hungary and Bulgaria] (Fifth Edition) von 1997 (via WayBack)</ref> |
||
⚫ | Im Juli 2014 bewilligte die russische Aufsichtsbehörde Rostechnadzor nach einer Nachrüstung eine Laufzeitverlängerung von Kalinin-1 um 10 Jahre bis 2025. Kalinin- |
||
+ | |||
⚫ | Bei einem Brand in Lüftungsschächten, der bei Malerarbeiten ausbrach, wurde am 14. Januar 1999 ein Arbeiter getötet.<ref>Umweltbundesamt/SNS: [https://web.archive.org/web/20140710224039/http://www.semantic-network.de/displayTopic.html?lang=de&tid=calendarEvent_59 Störfall im AKW Kalinin] vom 4. Mai 2010 (via WayBack)</ref> |
||
+ | |||
+ | Am 18. Juli 2019 mussten die Einheiten 1, 2 und 4 vom Netz genommen werden. Ursache war laut Rosenergoatom ein Kurzschluss an einem Transformator.<ref>world nuclear news: [http://www.world-nuclear-news.org/Articles/Kalinin-and-Beloyarsk-outages-due-to-non-nuclear-f Kalinin and Beloyarsk outages due to non-nuclear faults, says Rosenergoatom] vom 19. Juli 2019</ref> |
||
==Videobeitrag== |
==Videobeitrag== |
||
Zeile 29: | Zeile 34: | ||
|Text = ""Der russische Premier Wladimir Putin hat an der feierlichen Inbetriebnahme des 4. Reaktors des AKW Kalinin teilgenommen. Seinen Worten nach erlebt die russische Atombranche eine "Renaissance"." Quelle: YouTube |
|Text = ""Der russische Premier Wladimir Putin hat an der feierlichen Inbetriebnahme des 4. Reaktors des AKW Kalinin teilgenommen. Seinen Worten nach erlebt die russische Atombranche eine "Renaissance"." Quelle: YouTube |
||
|Videoname = Putin im AKW Kalinin |
|Videoname = Putin im AKW Kalinin |
||
− | |Untertitel = Hochgeladen auf YouTube am 13. Dezember 2011}} |
+ | |Untertitel = Hochgeladen auf YouTube am 13. Dezember 2011}}(Letzte Änderung: {{REVISIONDAY2}}.{{REVISIONMONTH}}.{{REVISIONYEAR}}) |
− | |||
− | (Letzte Änderung: {{REVISIONDAY2}}.{{REVISIONMONTH}}.{{REVISIONYEAR}}) |
||
==Einzelnachweise== |
==Einzelnachweise== |
||
Zeile 38: | Zeile 41: | ||
[[Kategorie:Russland]] |
[[Kategorie:Russland]] |
||
[[Kategorie:Atomanlagen in Betrieb]] |
[[Kategorie:Atomanlagen in Betrieb]] |
||
+ | [[Kategorie:ROSATOM]] |
||
+ | [[Kategorie:Rosenergoatom]] |
Version vom 30. Dezember 2020, 06:44 Uhr
Atomenergie in Europa > Russland > Kalinin (Russland)
4 Druckwasserreaktoren • Leistung: 4 x 1.000 MW •
Typ: 2 x WWER V-338: 2 x WWER V-320 • Hersteller: Minatomenergo •
Baubeginn: 1977/1982/1985/1986 • Inbetriebnahme: 1984/1986/2004/2011 •[1][2] Abschaltung: offen
Größtes AKW Zentralrusslands
Das Atomkraftwerk Kalinin, im Norden der Oblast Twer gelegen, ist der größte Stromproduzent in Zentralrussland.[3]
Am Standort Kalinin, 125 Kilometer von Twer und vier Kilometer von der Satellitenstadt Udomlin entfernt, erzeugen derzeit vier Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1.000 MW Strom, die 1984/1986/2004/2011 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die russische Gesellschaft Rosenergoatom,[1][4] Hersteller war Minatomenergo.[2]
Die 1974 bestellte und 1983 in Bau gegangene jüngste Einheit Kalinin-4 hätte eigentlich schon 1989 in Betrieb gehen sollen.[2] Die Bauarbeiten wurden jedoch 1991 eingestellt und erst 2007 wieder aufgenommen.[3] Die Inbetriebnahme erfolgte erst 2011.[1]
Im Juli 2014 bewilligte die russische Aufsichtsbehörde Rostechnadzor nach einer Nachrüstung eine Laufzeitverlängerung von Kalinin-1 um 10 Jahre bis 2025.[5] Am 27. November 2017 wurde für Kalinin-2 eine Laufzeitverlängerung um 21 Jahre bis 30. November 2038 genehmigt.[6]
Vier Kilometer vom Standort Kalinin entfernt war laut World Nuclear Association (WNA) ein zusätzliches Atomkraftwerk Twer mit vier WWER-1200-Reaktoren geplant. 2011 wurde bei Rosatom noch berichtet, zwei Reaktoren sollten bis 2020 errichtet werden. Ob oder wann das Atomkraftwerk wirklich fertiggestellt wird, ist jedoch offen.[7][8]
→ Rosenergoatom: Kalinin NPP (Informationen des Betreibers, via WayBack)
Störfälle
Am 18. Dezember 1984 kam es laut deutschem Bundesumweltministerium im Reaktor 1 zu einem "Großbrand im Maschinenhaus mit mehreren Entstehungsbränden an einem Leistungskabel".[9]
Laut Informationen eines IAEO-Inspektionsteams haben sich 1990 zwei Störfälle der INES-Stufe 2 ereignet, die nicht näher beschrieben wurden.[10]
Bei einem Brand in Lüftungsschächten, der bei Malerarbeiten ausbrach, wurde am 14. Januar 1999 ein Arbeiter getötet.[11]
Am 18. Juli 2019 mussten die Einheiten 1, 2 und 4 vom Netz genommen werden. Ursache war laut Rosenergoatom ein Kurzschluss an einem Transformator.[12]
Videobeitrag
- ""Der russische Premier Wladimir Putin hat an der feierlichen Inbetriebnahme des 4. Reaktors des AKW Kalinin teilgenommen. Seinen Worten nach erlebt die russische Atombranche eine "Renaissance"." Quelle: YouTube
(Letzte Änderung: 30.12.2020)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 IAEO: PRIS - Country Statistics/Russian Federation abgerufen am 30. Dezember 2020
- ↑ 2,0 2,1 2,2 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
- ↑ 3,0 3,1 Stimme Russlands: Vierter Reaktorblock auf AKW Kalinin gestartet vom 12. Dezember 2011 (via WayBack)
- ↑ Rosenergoatom: Kalinin NPP abgerufen am 30. April 2017 (via WayBack)
- ↑ nuklearforum.ch: Russland: Betriebszeitverlängerung für Kalinin-1 vom 9. Juli 2014
- ↑ nuklearforum.ch: Russland: Betriebszeitverlängerung für Kalinin-2 vom 28. Dezember 2017
- ↑ WNA: Nuclear Power in Russia abgerufen am 30. Dezember 2020
- ↑ Rosatom: Tver N-plant pre-project docs passed regulatory review vom 7. April 2011
- ↑ BMUB: Bewertung von Personalhandlungen bei der Brandentstehung, Branderkennung und Brandbekämpfung in deutschen Kernkraftwerken von 2005 (via WayBack)
- ↑ Nuclear Energy Institute: Soviet-Designed Nuclear Power Plants in Russia, Ukraine, Lithuania, Armenia, the Czech Republic, the Slovak Republic, Hungary and Bulgaria (Fifth Edition) von 1997 (via WayBack)
- ↑ Umweltbundesamt/SNS: Störfall im AKW Kalinin vom 4. Mai 2010 (via WayBack)
- ↑ world nuclear news: Kalinin and Beloyarsk outages due to non-nuclear faults, says Rosenergoatom vom 19. Juli 2019