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1994, also noch während der Bauarbeiten, stürzte der innere Teil des bereits fertiggestellten Containments (Reaktorschutzhülle) von Kaiga-1 ein. 130 Tonnen Material fielen von fast 30 Metern Höhe herab und verletzten 14 Arbeiter. Glücklicherweise waren noch keine Brennelemente geladen worden.<ref>Greenpeace: [http://www.greenpeace.org/india/en/What-We-Do/Nuclear-Unsafe/Safety/Nuclear-accidents/Nuclear-accidents-in-India/Accidents-at-nuclear-power-plants/ Accidents at nuclear power plants in India] abgerufen am 21. August 2014</ref>
 
1994, also noch während der Bauarbeiten, stürzte der innere Teil des bereits fertiggestellten Containments (Reaktorschutzhülle) von Kaiga-1 ein. 130 Tonnen Material fielen von fast 30 Metern Höhe herab und verletzten 14 Arbeiter. Glücklicherweise waren noch keine Brennelemente geladen worden.<ref>Greenpeace: [http://www.greenpeace.org/india/en/What-We-Do/Nuclear-Unsafe/Safety/Nuclear-accidents/Nuclear-accidents-in-India/Accidents-at-nuclear-power-plants/ Accidents at nuclear power plants in India] abgerufen am 21. August 2014</ref>
   
2009 wurden 55 Mitarbeiter des AKW mit einer erhöhten Strahlendosis belastet, nachdem sie Trinkwasser aus einem Automaten getrunken hatten, der von einem unzufriedenen Mitarbeiter mit tritiumhaltigen Schwerwasser verseucht worden war.<ref>Stimme Russlands: [http://german.ruvr.ru/2009/11/30/2459429/ Trinkwasser im indischen AKW radioaktiv verseucht] vom 30. November 2009</ref><ref>kseboa.org: [http://www.kseboa.org/news/tritium-added-to-drinking-water-in-kaiga-sabotage-confirmed-3011962.html Tritium added to drinking water in Kaiga - sabotage confirmed] vom 30. November 2009</ref>
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2009 wurden 55 Mitarbeiter des AKW mit einer erhöhten Strahlendosis belastet, nachdem sie Trinkwasser aus einem Automaten getrunken hatten, der von einem unzufriedenen Mitarbeiter mit tritiumhaltigen Schwerwasser verseucht worden war.<ref>Stimme Russlands: [http://german.ruvr.ru/2009/11/30/2459429/ Trinkwasser im indischen AKW radioaktiv verseucht] vom 30. November 2009</ref><ref>kseboa.org: [http://www.kseboa.org/news/tritium-added-to-drinking-water-in-kaiga-sabotage-confirmed-3011962.html Tritium added to drinking water in Kaiga - sabotage confirmed] vom 30. November 2009</ref> Ein ähnlicher Vorfall hatte sich 1990 im kanadischen Atomkraftwerk [[Point Lepreau (Kanada)|Point Lepreau]] ereignet.
   
 
Am 15. Juni 2009 wurde ein indischer Atomwissenschaftler, der Zugang zu sensiblen Informationen des indischen Atomprogramms gehabt haben soll, tot in der Nähe des Atomkraftwerks Kaiga aufgefunden. Ein Sprecher des AKW wies Spekulationen über eine Entführung zurück.<ref>Welt: [http://www.welt.de/welt_print/article3925868/Ausland.html Atomwissenschaftler tot in Fluss gefunden] vom 15. Juni 2009</ref>
 
Am 15. Juni 2009 wurde ein indischer Atomwissenschaftler, der Zugang zu sensiblen Informationen des indischen Atomprogramms gehabt haben soll, tot in der Nähe des Atomkraftwerks Kaiga aufgefunden. Ein Sprecher des AKW wies Spekulationen über eine Entführung zurück.<ref>Welt: [http://www.welt.de/welt_print/article3925868/Ausland.html Atomwissenschaftler tot in Fluss gefunden] vom 15. Juni 2009</ref>

Version vom 14. September 2014, 18:40 Uhr

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Indien > Kaiga (Indien)

Baubeginn: 1989/1989/2002/2002 • Inbetriebnahme: 2000/1999/2007/2010 •
Leistung: 4 x 220 MW •[1] Abschaltung: offen


Das Atomkraftwerk Kaiga befindet sich im Bundesstaat Karnataka im Südwesten Indiens.[2] Es besteht aus vier Schwerwasserreaktoren des Typs Horizontal Pressure Tube und einer Leistung von je 220 MW, die zwischen 1999 und 2010 in Betrieb gegangen sind. Betreiber der Anlage ist die Nuclear Power Corporation Of India Ltd.[1] Nach Informationen der Lobbyorganisation WNA sind zwei zusätzliche Reaktoren in Kaiga geplant, mit deren Bau 2017 begonnen werden soll.[2]

Proteste wegen Krankheiten und gegen Erweiterung

Am 20. April 2011 meldete "The Times of India", die Anzahl der Krebsfälle in der Umgebung habe sich innerhalb von 10 Jahren von fünf auf 40 erhöht.[3]

"The Sunday Indian" berichtete am 4. Januar 2012, dass bei der Bevölkerung in den umliegenden Ortschaften wegen Radioaktivität, die durch Lecks freigesetzt wurde, Krankheiten wie Krebs, Tuberkulose, Anämie u. a. zugenommen haben. Doch die Gefährdung der Menschen werde durch die indische Regierung ignoriert.[4]

Wegen der Erkrankungen hat sich eine Widerstandsbewegung gebildet, die den geplanten Ausbau des Atomkraftwerks um die Kaiga-5 und -6 verhindern möchte. → People's Union for Civil Liberties: "Kaiga expansion will not be allowed" vom 4. Januar 2012

Einsturz des Containments und andere Zwischenfälle

1994, also noch während der Bauarbeiten, stürzte der innere Teil des bereits fertiggestellten Containments (Reaktorschutzhülle) von Kaiga-1 ein. 130 Tonnen Material fielen von fast 30 Metern Höhe herab und verletzten 14 Arbeiter. Glücklicherweise waren noch keine Brennelemente geladen worden.[5]

2009 wurden 55 Mitarbeiter des AKW mit einer erhöhten Strahlendosis belastet, nachdem sie Trinkwasser aus einem Automaten getrunken hatten, der von einem unzufriedenen Mitarbeiter mit tritiumhaltigen Schwerwasser verseucht worden war.[6][7] Ein ähnlicher Vorfall hatte sich 1990 im kanadischen Atomkraftwerk Point Lepreau ereignet.

Am 15. Juni 2009 wurde ein indischer Atomwissenschaftler, der Zugang zu sensiblen Informationen des indischen Atomprogramms gehabt haben soll, tot in der Nähe des Atomkraftwerks Kaiga aufgefunden. Ein Sprecher des AKW wies Spekulationen über eine Entführung zurück.[8]

Das Atomkraftwerk sei, so berichtete das Onlinemedium "The Hindu" am 20. April 2011, gegen den Widerstand der Bevölkerung gebaut worden. 2011 habe es mehrere Zwischenfälle gegeben, darunter ein Feuer, das eine Panik ausgelöst hat. Der Betreiber bestritt, dass eine erhöhte Strahlung aufgetreten sei.[9]

→ Nuclear Power Corporation Of India Ltd.: Plants Under Operation/All Plants (Informationen des Betreibers)

(Letzte Änderung: 14.09.2014)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/India abgerufen am 3. Juli 2014
  2. 2,0 2,1 WNA: Nuclear Power in India abgerufen am 21. August 2014
  3. The Times of India: Meet to discuss safety issues at Kaiga N-plant vom 20. April 2011
  4. The Sunday Indian: Kaiga nuclear power plant poses health hazard vom 4. Januar 2012
  5. Greenpeace: Accidents at nuclear power plants in India abgerufen am 21. August 2014
  6. Stimme Russlands: Trinkwasser im indischen AKW radioaktiv verseucht vom 30. November 2009
  7. kseboa.org: Tritium added to drinking water in Kaiga - sabotage confirmed vom 30. November 2009
  8. Welt: Atomwissenschaftler tot in Fluss gefunden vom 15. Juni 2009
  9. The Hindu: Meet to discuss developments at Kaiga nuclear power plant vom 20. April 2011