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Die Kansai Electric Power Company (KEPCO) ist ein großer japanischer Energiekonzern, der in Osaka, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Kansai, ansässig ist. KEPCO wurde am 1. Mai 1951 gegründet und ist zentraler Strom- und Wärmelieferant für die Region. Weitere Geschäftsfelder sind Telekommunikation und Gasversorgung.<ref>KEPCO: [http://www.kepco.co.jp/english/corporate/info/profile/outline.html Company Profile] abgerufen am 20. April 2017</ref>
   
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1957 gründete das Unternehmen eine Abteilung für Atomenergie, die für Forschung und Entwicklung in diesem Bereich zuständig ist. Im Juli 1970 ging mit Mihama-1 das erste KEPCO-Atomkraftwerk in Betrieb. Nach dem Störfall von 1991, bei dem ein Generatorrohr in der Einheit Mihama-2 zerbrach, gründete der Konzern 1992 das Institute for Nuclear Safety System (INSS).<ref>KEPCO: [http://www.kepco.co.jp/english/corporate/list/document/pdf/2016_en.pdf Power Book 2016] abgerufen am 20. April 2017</ref>
   
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Heute ist KEPCO Eigentümer von insgesamt elf Druckwasserreaktoren an drei Standorten in der Provinz Fukui: → [[Mihama (Japan)|Mihama]] (drei Einheiten), → [[Takahama (Japan)|Takahama]] (vier Einheiten) und → [[Ohi (Japan)|Ohi]] (vier Einheiten). Alle elf Einheiten wurden nach der [[Die Fukushima-Katastrophe|Fukushima-Katastrophe]] abgeschaltet, Mihama-1 und -2 im Jahr 2015 endgültig.<ref name="IAEO">IAEO: [https://pris.iaea.org/pris/CountryStatistics/CountryDetails.aspx?current=JP PRIS - Country Statistics/Japan] abgerufen am 20. März 2015</ref> Ohi-3 und -4 wurden im Sommer 2012 wegen angeblicher Stromengpässe noch einmal vorübergehend hochgefahren. Am 29. Juni 2012 protestierten Zehntausende in Japan gegen den Neustart. Im September 2013 gingen die Reaktoren wieder vom Netz. Seitdem ist auch in Ohi kein Strom mehr produziert worden.<ref>Focus Online: [http://www.focus.de/politik/ausland/atom-japan-faehrt-atommeiler-wieder-hoch_aid_768039.html Japan fährt Atommeiler wieder hoch] vom 16. Juni 2012</ref><ref>n-tv.de: [http://www.n-tv.de/politik/Japaner-lehnen-Atomkraft-ab-article6617891.html Japaner lehnen Atomkraft ab] vom 29. Juni 2012</ref><ref>Reuters: [http://af.reuters.com/article/energyOilNews/idAFL4N11F64F20150910 CORRECTED-TABLE-Japan nuclear plant ops (Sendai No.1 starts commercial ops)] vom 10. September 2015</ref>
   
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Zwei geplante Atomkraftwerke bei → [[Suzu (Japan)|Suzu]] in der Präfektur Ishikawa und → [[Kumihama (Japan)|Kumihama]] in der Präfektur Kyoto mussten wegen Widerständen aus der Bevölkerung bereits 2003 bzw. 2006 aufgegeben werden.
[[Datei:KEPCO-bldg-01.jpg|thumb|270px|KEPCO-Zentrale in Osaka]]Die Kansai Electric Power Company (KEPCO) ist ein großer japanischer Energiekonzern, der in Osaka, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Kansai ansässig ist. KEPCO wurde am 1. Mai 1951 gegründet und ist zentraler Strom- und Wärmelieferant für die Region. Weitere Geschäftsfelder sind Telekommunikation und Gasversorgung.<ref>KEPCO: [http://www.kepco.co.jp/english/corporate/info/profile/outline.html Company Profile] abgerufen am 20. April 2017</ref>
 
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==Bestechungsaffäre==
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Ende Juli 2014 wurde bekannt, dass 1972 bis 1990 Bestechungsgelder durch KEPCO an japanische Spitzenpolitiker bezahlt wurden. Chimori Naito, ehemaliger Vizepräsidentdes Unternehmens, erklärte dies in einem Interview wie folgt: "Nach Angaben des heute 91-jährigen Naito haben sieben verschiedene Premierminister Zahlungen in Höhe von jährlich 20 Millionen Yen (etwa 145.000 Euro) vom ehemaligen Kepco-Präsidenten Yoshishige Ashihara erhalten. (...) Zudem seien weitere Politiker mit derartigen Zahlungen beglückt worden. Kepco habe mehrere Hunderte von Millionen Yen pro Jahr für diese Zwecke ausgegeben."<ref>IWR: [http://www.iwr.de/news.php?id=26801 Japanische Atomlobby zahlte über Jahre an Premierminister] vom 31. Juli 2014</ref><br /><br />
   
 
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Version vom 29. Februar 2020, 17:52 Uhr

Die Konzerne > KEPCO (Japan)

Energiekonzern in Japan

KEPCO-bldg-01

KEPCO-Zentrale in Osaka

Die Kansai Electric Power Company (KEPCO) ist ein großer japanischer Energiekonzern, der in Osaka, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Kansai, ansässig ist. KEPCO wurde am 1. Mai 1951 gegründet und ist zentraler Strom- und Wärmelieferant für die Region. Weitere Geschäftsfelder sind Telekommunikation und Gasversorgung.[1]

1957 gründete das Unternehmen eine Abteilung für Atomenergie, die für Forschung und Entwicklung in diesem Bereich zuständig ist. Im Juli 1970 ging mit Mihama-1 das erste KEPCO-Atomkraftwerk in Betrieb. Nach dem Störfall von 1991, bei dem ein Generatorrohr in der Einheit Mihama-2 zerbrach, gründete der Konzern 1992 das Institute for Nuclear Safety System (INSS).[2]

Elf inaktive Einheiten

Heute ist KEPCO Eigentümer von insgesamt elf Druckwasserreaktoren an drei Standorten in der Provinz Fukui: → Mihama (drei Einheiten), → Takahama (vier Einheiten) und → Ohi (vier Einheiten). Alle elf Einheiten wurden nach der Fukushima-Katastrophe abgeschaltet, Mihama-1 und -2 im Jahr 2015 endgültig.[3] Ohi-3 und -4 wurden im Sommer 2012 wegen angeblicher Stromengpässe noch einmal vorübergehend hochgefahren. Am 29. Juni 2012 protestierten Zehntausende in Japan gegen den Neustart. Im September 2013 gingen die Reaktoren wieder vom Netz. Seitdem ist auch in Ohi kein Strom mehr produziert worden.[4][5][6]

Zwei geplante Atomkraftwerke bei → Suzu in der Präfektur Ishikawa und → Kumihama in der Präfektur Kyoto mussten wegen Widerständen aus der Bevölkerung bereits 2003 bzw. 2006 aufgegeben werden.

Bestechungsaffäre

Ende Juli 2014 wurde bekannt, dass 1972 bis 1990 Bestechungsgelder durch KEPCO an japanische Spitzenpolitiker bezahlt wurden. Chimori Naito, ehemaliger Vizepräsidentdes Unternehmens, erklärte dies in einem Interview wie folgt: "Nach Angaben des heute 91-jährigen Naito haben sieben verschiedene Premierminister Zahlungen in Höhe von jährlich 20 Millionen Yen (etwa 145.000 Euro) vom ehemaligen Kepco-Präsidenten Yoshishige Ashihara erhalten. (...) Zudem seien weitere Politiker mit derartigen Zahlungen beglückt worden. Kepco habe mehrere Hunderte von Millionen Yen pro Jahr für diese Zwecke ausgegeben."[7]

(Letzte Änderung: 29.02.2020)

Einzelnachweise

  1. KEPCO: Company Profile abgerufen am 20. April 2017
  2. KEPCO: Power Book 2016 abgerufen am 20. April 2017
  3. IAEO: PRIS - Country Statistics/Japan abgerufen am 20. März 2015
  4. Focus Online: Japan fährt Atommeiler wieder hoch vom 16. Juni 2012
  5. n-tv.de: Japaner lehnen Atomkraft ab vom 29. Juni 2012
  6. Reuters: CORRECTED-TABLE-Japan nuclear plant ops (Sendai No.1 starts commercial ops) vom 10. September 2015
  7. IWR: Japanische Atomlobby zahlte über Jahre an Premierminister vom 31. Juli 2014