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Am 25. März 2015 wurde gemeldet, dass Jordanien mit dem russischen Konzern Rosatom ein Abkommen zum Bau eines Atomkraftwerks mit zwei Einheiten abgeschlossen hat. Diese sollen bis 2022 bei Qusayr Amra, ungefähr 70 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Amman, errichtet werden. Die Investitionssumme wird auf 10 Mrd. US-Dollar geschätzt; wegen der hohen Kosten ist unsicher, ob das Projekt umgesetzt wird.<ref>Welt Online: [http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article138786520/Russland-schliesst-brisanten-Atom-Deal-in-Nahost.html Russland schließt brisanten Atom-Deal in Nahost] vom 25. März 2015</ref>
 
Am 25. März 2015 wurde gemeldet, dass Jordanien mit dem russischen Konzern Rosatom ein Abkommen zum Bau eines Atomkraftwerks mit zwei Einheiten abgeschlossen hat. Diese sollen bis 2022 bei Qusayr Amra, ungefähr 70 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Amman, errichtet werden. Die Investitionssumme wird auf 10 Mrd. US-Dollar geschätzt; wegen der hohen Kosten ist unsicher, ob das Projekt umgesetzt wird.<ref>Welt Online: [http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article138786520/Russland-schliesst-brisanten-Atom-Deal-in-Nahost.html Russland schließt brisanten Atom-Deal in Nahost] vom 25. März 2015</ref>
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In einer Meldung vom April 2016 wurde nunmehr als Jahr der Fertigstellung 2025 genannt; geplant sind zwei russische WWER-1000-Reaktoren mit je 1.000 MW Leistung.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/weitere-jordanisch-russische-zusammenarbeit Weitere jordanisch-russische Zusammenarbeit] vom 20. April 2016</ref>
   
 
==Forschungsreaktoren und Uran==
 
==Forschungsreaktoren und Uran==

Version vom 20. April 2016, 17:04 Uhr

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Jordanien

Einstiegspläne seit 2007

Datei:Amman Citadel, Jordan.jpg

Amman (Jordanien)

Laut IAEO, deren Mitglied Jordanien seit 1966 ist,[1] wurden in dem arabischen Staat nach einem königlichen Erlass 2007 Gesetze für Richtlinien und die Gründung von Organisationen zur Nutzung der Atomenergie verfügt. Die Atomkraft wurde als Option angesehen, Energieimporte nach Jordanien zu reduzieren.[2]

Jordanien setzte 2007 ein Atomprogramm mit dem Ziel auf, 30 % der Stromversorgung bis 2030 durch Atomkraft zu decken. Ab 2008 wurden Abkommen mit diversen Staaten unterzeichnet sowie Planungen und Ausschreibungen für verschiedene Reaktortypen initiiert, ohne dass es zu konkreten Beschlüssen kam.[3]

2012, als Jordanien die Inbetriebnahme eines 1.000-MW-Reaktors bei Mafraq für 2019 ankündigte, ohne die Bevölkerung mit einzubeziehen, kam es zu einer Diskussion in den Medien über die Atomkraft und zu Protesten von Greenpeace und der Irhamouna, einem Bündnis lokaler Umweltaktivisten und Hilfsorganisationen.[4] Umweltschützer forderten den Ausbau erneuerbarer Energien, und Ende Mai 2012 wurde aufgrund von Zweifeln an der Wirtschaftlichkeit und der Sicherheit der geplanten AKW ein Ende der Bauarbeiten durch das jordanische Parlament beschlossen.[5]

Nach einer Meldung vom Dezember 2012 widerrief Jordanien seine Kernkraftpläne und kündigte einen Vertrag mit AREVA zum Uranabbau. Statt dessen wurde eine Einspeisevergütung für Solarstrom eingeführt.[6]

Ausschreibung 2013/Abkommen 2015

Am 1. November 2013 wurde jedoch berichtet, dass Jordanien eine Ausschreibung für den Bau eines Atomkraftwerks durchführte, die der russische Konzern Atomstroiexport gewann. Es ist eine Anlage mit zwei Reaktoren mit insgesamt zwei Gigawatt geplant, die bei der Industriezone Zarqa entstehen soll. Der erste Reaktor soll 2020 in Betrieb gehen. 49 % der Kosten von 10 Mrd. US-Dollar soll Russland tragen, den Rest Jordanien. Allerdings wird ein mögliches Abkommen noch verhandelt und soll erst 2016 unterzeichnet werden.[7]

Am 11. Februar 2015 unterzeichneten Jordanien und Tschechien ein Memorandum zur Atomenergie. Tschechien soll Jordanien bei der Planung eines ersten Atomkraftwerks unterstützen.[8]

Am 25. März 2015 wurde gemeldet, dass Jordanien mit dem russischen Konzern Rosatom ein Abkommen zum Bau eines Atomkraftwerks mit zwei Einheiten abgeschlossen hat. Diese sollen bis 2022 bei Qusayr Amra, ungefähr 70 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Amman, errichtet werden. Die Investitionssumme wird auf 10 Mrd. US-Dollar geschätzt; wegen der hohen Kosten ist unsicher, ob das Projekt umgesetzt wird.[9]

In einer Meldung vom April 2016 wurde nunmehr als Jahr der Fertigstellung 2025 genannt; geplant sind zwei russische WWER-1000-Reaktoren mit je 1.000 MW Leistung.[10]

Forschungsreaktoren und Uran

Jordanien plant darüber hinaus mit südkoreanischer Unterstützung den Bau eines Forschungs- und Schulungsreaktors, der 130 Mio. US-Dollar kosten und 2016 in Betrieb gehen soll.[11] Dieser Reaktor trägt laut IAEO die Bezeichnung IRTR und soll 5.000 KW Leistung besitzen. Mit den Bauarbeiten wurde am 17. August 2013 begonnen.[12] Jordanien betreibt darüber hinaus seit 7. Juni 2013 einen weiteren Forschungsreaktor mit der Bezeichnung JSA.[13]

Es werden große Uranvorkommen im Zentrum und Süden des Landes vermutet, mit dem Jordanien zum "führenden Urananbieter" für benachbarte Länder werden möchte.[14]

(Letzte Änderung: 20.04.2016)

Einzelnachweise

  1. IAEO: Member States abgerufen am 11. März 2016
  2. IAEO: Country Nuclear Power Profiles/Jordan abgerufen am 14. Februar 2015
  3. WNA: Nuclear Power in Jordan abgerufen am 7. Januar 2013
  4. Spiegel Online: Jordanien entdeckt die Atomkraft vom 9. April 2012
  5. WAZ: Jordaniens Parlament beschließt vorläufigen Stopp des Atomprogramms vom 31. Mai 2012
  6. solarserver.de: Jordanien führt Einspeisevergütung für Solarstrom ein vom 13. Dezember 2012
  7. Rianovosti: Russland gewinnt bei Ausschreibung zum Bau von Atomkraftwerk in Jordanien vom 1. November 2013
  8. Salzburg 24: Tschechien und Jordanien kooperieren bei Atomenergie vom 11. Februar 2015
  9. Welt Online: Russland schließt brisanten Atom-Deal in Nahost vom 25. März 2015
  10. nuklearforum.ch: Weitere jordanisch-russische Zusammenarbeit vom 20. April 2016
  11. WNA: Go-ahead for Jordanian research reactor vom 20. August 2013
  12. IAEO: Research Reactors/Jordan JRTR abgerufen am 20. November 2014
  13. IAEO: Research Reactors/Jordan JSA abgerufen am 20. November 2014
  14. nti.org: Jordan abgerufen am 29. März 2014