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Im November 2012 gelang es Hackern, in das Computersystem der IAEO einzubrechen, persönliche Kontaktdaten von IAEO-Experten zu stehlen und im Netz zu veröffentlichen. Laut IAEO stammen die Daten "von einem alten, vor einiger Zeit abgeschalteten Server".<ref>FR Online: [http://www.fr-online.de/politik/wien-internationale-atomenergiebehoerde-hacker-dringen-in-server-der-iaea-ein,1472596,20981672.html Hacker dringen in Server der IAEA ein] vom 28. November 2012</ref> Kurz danach erfolgte ein weiterer Hackerangriff, bei dem Daten gestohlen wurden.<ref>Focus Online: [http://www.focus.de/digital/computer/atom-zweite-hacker-attacke-auf-atombehoerden-server_aid_871535.html Atom - Zweite Hacker-Attacke auf Atombehörden-Server] vom 29. November 2012</ref>
 
Im November 2012 gelang es Hackern, in das Computersystem der IAEO einzubrechen, persönliche Kontaktdaten von IAEO-Experten zu stehlen und im Netz zu veröffentlichen. Laut IAEO stammen die Daten "von einem alten, vor einiger Zeit abgeschalteten Server".<ref>FR Online: [http://www.fr-online.de/politik/wien-internationale-atomenergiebehoerde-hacker-dringen-in-server-der-iaea-ein,1472596,20981672.html Hacker dringen in Server der IAEA ein] vom 28. November 2012</ref> Kurz danach erfolgte ein weiterer Hackerangriff, bei dem Daten gestohlen wurden.<ref>Focus Online: [http://www.focus.de/digital/computer/atom-zweite-hacker-attacke-auf-atombehoerden-server_aid_871535.html Atom - Zweite Hacker-Attacke auf Atombehörden-Server] vom 29. November 2012</ref>
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Die Lobbytätigkeit der IAEO ist ungebrochen, wie sich auch wieder auf der Versammlung in Wien im September 2013 zeigte. IAEO-Chef Amano sagte ein Wachstum der Atomenergie von 17 bis 24 % bis 2030 voraus und bot allen Staaten, die die Atomkraft einführen möchten, wie z. B. der Türkei, die Unterstützung der IAEO an.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/iaeo-sagt-stetiges-kernenergiewachstum-weltweit-voraus AEO sagt stetiges Kernenergiewachstum weltweit voraus] vom 18. September 2013</ref>
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→ Wikipedia: [http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Atomenergie-Organisation Internationale Atomenergie-Organisation]
 
→ Wikipedia: [http://de.wikipedia.org/wiki/Internationale_Atomenergie-Organisation Internationale Atomenergie-Organisation]

Version vom 20. September 2013, 18:28 Uhr

Die Lobbyorganisationen > Internationale Atomenenergie-Organisation (IAEO, englisch: IAEA)

IAEA flag

Flagge der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), eine Organisation der Vereinten Nationen

Die Internationale Atomenergie-Organisation wurde am 29. Juli 1957 gegründet, als Folge der Genfer UNO-Konferenz vom August 1955, mit der die friedliche Nutzung der Atomenergie eingeleitet wurde. Mandat und Ziel der IAEO ist, den "Beitrag der Kernenergie zu Frieden, Gesundheit und Wohlstand in der Welt zu erhöhen".[1] Dieses Ziel ist im Statut der IAEO detailliert beschrieben[2] und seit der Gründung nicht verändert worden. Aufgrund ihrer engen Verbindung zu den Vereinten Nationen und ihrer internationalen Vernetzung ist die IAEO die wichtigste Lobbyorganisation und behindert tatkräftig den Ausstieg aus der Kernenergie, der nicht ihren satzungsgemäßen Interessen entspricht. Generaldirektor der IAEO ist Yukiya Amano aus Japan.

Im Jahre 2005 erhielt die IAEO den Friedensnobelpreis, was von Umweltschützern heftig kritisiert wurde, wie z. B. von den "Internationalen Ärzten für die Verhütung des Atomkrieges" (IPPNW) und BUND: "Eine Behörde, deren Ziel es sei, den Ausbau der Atomenergie weltweit zu beschleunigen und auszuweiten, trage nicht zu einer friedlichen und gesunden Welt bei, meinte IPPNW. (...) Der Freiburger BUND-Regionalgeschäftsführer Axel Mayer bezeichnete die IAEA als "geschickt aufgebaute Tarnorganisation der Nuklearindustrie". Es sei erschreckend, welche Macht die Atomlobby auf diese Einrichtung der Vereinten Nationen ausübe (...)".[3]

Die IPPNW kritisierte bereits 2001, dass die IAEO Information und Erforschung der Tschernobyl-Katastrophe behindert hatte: ""Für die Internationale Atomenergiebehörde IAEA gibt es keine Todesopfer und Erkrankungen, die auf die Strahlenbelastung von Tschernobyl zurückzuführen wären. (...) Ein Vertrag mit der Weltgesundheitsorganisation WHO hindert diese an einer unabhängigen Erforschung und an der Aufklärung der Öffentlichkeit über die Folgen von Tschernobyl."[4] 2009 erklärte die IPPNW: "Die IPPNW setzt sich bereits seit langem für eine Aufhebung dieses Abkommens ein. Wir kritisieren, dass die IAEO bei ihren Untersuchungen über die gesundheitlichen Folgen der Tschernobyl-Katastrophe kritische Informationen unterdrückt. Beispielsweise waren die Gesundheitsfolgen von Tschernobyl das Thema zweier größerer UN-Konferenzen, 1995 in Genf und 2001 in Kiew. Die vollständigen Berichte dieser beiden Konferenzen blieben jedoch unveröffentlicht."[5]

Auf starke Kritik stieß der Umgang der IAEO mit dem Fukushima-GAU. So warf Greenpeace im März 2011 der IAEO vor, dass sie eine Wasserstoffexplosion in Reaktor 4 verheimlicht und eine Reaktorstatusmeldung manipuliert habe. Greenpeace zog Parallelen zur Informationspolitik nach der Tschernobyl-Katastrophe.[6] Im Juni 2011 wurde eine Bericht der IEAO veröffentlicht, der laut "heise online" alle negativen Aspekte ausblendete: Die Beschädigung des AKW durch das Erdbeben und Vertuschungsversuche von Tepco blieben unerwähnt, das Krisenmanagement von Tepco und der japanischen Regierung wurde als beispielhaft angesehen. "Der in Japan - und anderswo - existierende Filz zwischen Betreibern und Behörden (und Politikern) ist hingegen der Rede nicht wert, man muss sowieso vermuten, dass er auch bis in die IAEA hineinreicht, was dieser Bericht mit greller Deutlichkeit belegt."[7] Das Handelsblatt rügte, vieles in dem Bericht sei "Unsinn", und wirft die Frage auf, ob dieser "Unsinn" absichtlich erzählt werde.[8]

3sat.online - Video: Die Atomlobbyisten vom 24. Juni 2011

In einem Antrag des Bundestages vom 11. Mai 2011 wurde die Bundesregierung aufgefordert, eine Annullierung des Vertrags zwischen IAEO und WHO zu beantragen. "Die Hauptziele der IAEO (Förderung der friedlichen Nutzung der Kernkraft) und der WHO (allen Völkern und allen Menschen zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen) stehen in einem unauflösbaren Widerspruch. (...) Die WHO nimmt auch aktuell im Rahmen der Katastrophe von Fukushima ihre Aufgabe nicht angemessen wahr. Zur Messung der Strahlenwerte und damit der Gefährdung von Leib und Leben der Menschen in Japan und rund um den Reaktor hat die WHO kein eigenes Team vor Ort. Dadurch gibt es auch keine unabhängig erhobenen Messwerte. Die ihr zur Verfügung stehenden Messwerte stammen von dem Betreiber des Atomkraftwerks Tepco und der IAEO und waren zum Teil falsch und geschönt. Eine unabhängige Untersuchung durch die WHO fand weder in Tschernobyl noch in Fukushima statt."[9]

Die IAEO treibt ihr Ziel, den Ausbau der Atomenergie, unbeirrt voran. Beim Treffen der IAEO am 19. Juni 2011 in Wien wurde keinerlei Kritik an den Risiken der Atomkraft laut, es wurde auch keine Änderung in der Energiepolitik erwogen. Die Atomenergie dürfe nicht in Frage gestellt werden, statt dessen müsse deren Image verbessert werden: ""Wir müssen das Vertrauen der Bevölkerung in Regierungen wiederherstellen, die sich für die Nutzung der Kernenergie entscheiden", sagte Denis Flory, IAEA-Sprecher für nukleare Sicherheit."[10] Shaun Burnie, Berater für Atomenergie, der für Greenpeace in Fukushima war, bilanzierte: ""Die Rolle der IAEA beim Fukushima-Unglück war es, irrelevante und missverständliche Fakten an die Medien, die Regierungen und die Öffentlichkeit weiterzugeben" (...). Dass die Organisation nun eine entscheidende Rolle dabei spielen kann, die Nutzung der Atomenergie sicher zu machen, bezweifelt er."[11]

Der deutsche Atomausstieg stieß bei den Teilnehmern auf Unverständnis: "Vor allem aber regte sich in Wien die Angst, der "Bacillus teutonicus", wie es ein Delegierter formulierte, könne nach der Schweiz und Italien auch andere Länder befallen."[12] Der Chef der IAEO, Yukiya Amano, beschwört eine große Zukunft für die Atomenergie. "Es ist sicher, dass die Zahl der Atomreaktoren weiter steigen wird, wenn auch nicht so schnell wie zuvor", sagte Amano bei einem Treffen mit Japans Ministerpräsident Naoto Kan in Tokio."[13]

Im November 2012 gelang es Hackern, in das Computersystem der IAEO einzubrechen, persönliche Kontaktdaten von IAEO-Experten zu stehlen und im Netz zu veröffentlichen. Laut IAEO stammen die Daten "von einem alten, vor einiger Zeit abgeschalteten Server".[14] Kurz danach erfolgte ein weiterer Hackerangriff, bei dem Daten gestohlen wurden.[15]

Die Lobbytätigkeit der IAEO ist ungebrochen, wie sich auch wieder auf der Versammlung in Wien im September 2013 zeigte. IAEO-Chef Amano sagte ein Wachstum der Atomenergie von 17 bis 24 % bis 2030 voraus und bot allen Staaten, die die Atomkraft einführen möchten, wie z. B. der Türkei, die Unterstützung der IAEO an.[16]

(Letzte Änderung: 20.09.2013)

→ Wikipedia: Internationale Atomenergie-Organisation

Einzelnachweise