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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Japan > Ikata (Japan)

3 Druckwasserreaktoren • Leistung: 566 MW/566 MW/890 MW • Typ: M (2-loop)/M (2-loop)/M (3-loop) •
Hersteller: MHI • Baubeginn: 1973/1978/1990 • Inbetriebnahme: 1977/1981/1994 • [1][2]
Stilllegung: 2016/2018/offen


Ikata-1 und -2 stillgelegt

Ikata Nuclear Power Plant

AKW Ikata (Japan)

Der Standort Ikata befindet sich im Süden Japans westlich der Stadt Yawatahama in der Präfektur Ehime.[3] Wie viele andere Standorte ist auch Ikata erdbebengefährdet: Im Norden befindet sich eine seismische Verwerfung.[4]

In Ikata wurden ab 1977/1981/1994 drei Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von 566, 566 und 890 MW betrieben. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die Shikoku Electric Power Co.,[1] Hersteller war die Mitsubishi Heavy Industries Ltd. (MHI)[2]

Ikata-1 und 3 wurden 2011 nach der Fukushima-Katastrophe abgeschaltet, Ikata-2 im Januar 2012.[5]

Durch das schwere Erdbeben am 14. März 2014 mit der Stärke 6,2 auf der Richterskala soll das Atomkraftwerk nach Angabe des Betreibers keine Schäden erlitten haben.[6]

Am 25. März 2016 kündigte der Betreiber an, Ikata-1 aus wirtschaftlichen Gründen stillzulegen.[7] Die offizielle Stilllegung erfolgte am 10. Mai 2016[8] Am 27. März 2018 entschied Shikoku, auch Itaka-2 nicht mehr hochzufahren. Die Kosten, die notwendigen Modifkationen an der Anlage und die geänderten Sicherheitsvorschriften machten einen weiteren Betrieb unrentabel.[9]

Der Rückbau der Einheiten soll in vier Phasen erfolgen und 40 Jahre dauern.[10]

Ikata-3 wieder außer Betrieb

Im Juli 2013 reichte der Betreiber Shikoku einen Antrag auf Wiederinbetriebnahme von Ikata-3 bei der Aufsichtsbehörde NRA ein.[11]

Am 26. Juli 2014 wurde der Neustart der Ikata-Reaktoren wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen gegen Erdbeben um mindestens ein Jahr verschoben.[12]

Am 10. April 2015 wurde gemeldet, dass Ikata das Sicherheitsscreening der Aufsichtsbehörde NRA bestanden habe.[4] Am 20. Mai 2015 erklärte die NRA Ikata-3 für sicher; Greenpeace kritisierte dies und wies auf die "erheblichen Erdbebenrisiken" hin.[13]

Am 22. Oktober stimmte der Bürgermeister von Ikata, am 26. Oktober 2015 auch der Gouverneur von Ehime der Wiederinbetriebnahme zu.[14] Nachdem die NRA im April 2016 die Erlaubnis für die Inbetriebnahme erteilt hatte, wurde Ikata-3 am 12. August 2016 wieder hochgefahren. Am 30. März 2017 entschied ein niedrigeres Gericht, dass der Betreiber verlässliche Maßnahmen zum Schutz vor Erdbeben ergriffen habe. Vier Einwohner von Matsuyama und Hiroshima erwirkten jedoch eine einstweilige Verfügung bei einem höheren Gericht für eine Betriebsunterbrechung bis September 2017.[15]

Am 27. Oktober 2018 ist die Einheit wieder hochgefahren worden.[16]

Im Dezember 2019 wurde der Reaktor wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet. Im Januar 2020 ordnete der High Court von Hiroshima an, dass Ikata-3 wegen drohender Vulkanrisiken nicht mehr hochgefahren werden dürfe. Das Gericht erklärte auch, die Regularien der japanischen Atomaufsicht NRC seien unangemessen.[17]

Störfälle

Nuclear_Watch_Radioactive_water_leak_found_at_Ikata_plant_11_19_2014

Nuclear Watch Radioactive water leak found at Ikata plant 11 19 2014

(Hochgeladen von NHK World in YouTube am 18. November 2014)

Die NRA listet eine Reihe von Zwischenfällen aus den Jahren 1994 bis 2010 auf, von denen keine die INES-Stufe 1 erreichte. In den Jahren 2004, 2005 und 2010 traten beispielsweise Risse bzw. Schäden an Leitungen und anderen Komponenten auf.[18]

Am 18. November 2014 wurde radioaktives Wasser, bestehend aus Borsäure und Kobalt-60, entdeckt, das aus einem Leck in der Nähe von Ikata-2 ausgetreten war. Nach Angaben des Betreibers sei das Wasser auf dem Gelände verblieben, und es sollen keine Arbeiter erhöhter Strahlung ausgesetzt worden sein (vgl. Video rechts).

→ Panoramio: Ikata Nuclear Power Plant (Fotografie)

(Letzte Änderung: 18.01.2020)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/Japan abgerufen am 22. März 2015
  2. 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
  3. WNA Reactor Database: Reactor Ikata 1, Japan abgerufen am 9. April 2016
  4. 4,0 4,1 Mainichi: Shikoku Electric's nuclear plant to pass NRA's safety screening vom 10. April 2015 (via WayBack)
  5. Reuters: CORRECTED-TABLE-Japan nuclear plant ops (Sendai No.1 starts commercial ops) vom 10. September 2015
  6. Handelsblatt: Verletzte nach starkem Erdbeben in Japan vom 14. März 2014
  7. nuklearforum.ch Japan: Ikata-1 wird stillgelegt vom 1. April 2016
  8. nukleaforum.ch: Sechste Kernkraftwerkseinheit Japans offiziell stillgelegt vom 10. Mai 2016
  9. world nuclear news: Shikoku decides to retire Ikata 2 vom 27. März 2018
  10. world nuclear news: Shikoku outlines plans for decommissioning Ikata 2 vom 17. Oktober 2018
  11. nuklearforum.ch: Japan: Anträge für KKW-Wiederinbetriebnahme eingereicht vom 17. Juli 2013
  12. Asahi Shimbun: Restarts of reactors in Ehime delayed due to insufficient safety standards vom 26. Juli 2014 (via WayBack)
  13. taz.de: Atomenergie in Japan - Grünes Licht für weiteren Reaktor vom 20. Mai 2015
  14. nuklearforum.ch: Japan: Gouverneur stimmt Wiederinbetriebnahme von Ikata-3 zu vom 5. November 2015
  15. world nuclear news: High court orders suspension of Ikata 3 operation vom 13. Dezember 2017
  16. asahi.com: In careful moves, Japan’s nuclear industry makes a comeback vom 2. November 2018
  17. Japan Times: Shikoku Electric again ordered to halt Ikata nuclear reactor over volcano risk vom 17. Januar 2020
  18. NRA: Ikata Power Station abgerufen am 13. April 2015 (via WayBack)
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