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| − | Die Geschichte der geplanten Anlage geht zurück bis ins Jahr 2006, als eine Delegation des Department of Atomic Energy (DAE) diverse potenzielle Standorte in den Bundesstaaten Gujarat, Andhra Pradesh, Orissa und Westbengalen besuchte. Es sollten mehrere Reaktoren in Haripur gebaut werden. Aber schon im gleichen Jahr kam es zu Widerständen bei den ansässigen Bauern und Fischern, die den Verlust ihrer Existenz und |
+ | Die Geschichte der geplanten Anlage geht zurück bis ins Jahr 2006, als eine Delegation des Department of Atomic Energy (DAE) diverse potenzielle Standorte in den Bundesstaaten Gujarat, Andhra Pradesh, Orissa und Westbengalen besuchte. Es sollten mehrere Reaktoren in Haripur gebaut werden. Aber schon im gleichen Jahr kam es zu Widerständen bei den ansässigen Bauern und Fischern, die den Verlust ihrer Existenz und Lebensweise befürchteten. Aktivisten organisierten Anti-AKW-Treffen in Kalkutta und Barrikaden am Standort; Polizisten und Einwohner Haripurs standen sich gegenüber. Ein Treffen aller Parteien wurde abgehalten, das aber keine Ergebnisse erbrachte.<ref name="sanhati_2007"/> |
==Reduzierung von acht auf zwei Einheiten== |
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Die Zahl der in Haripur geplanten Einheiten verringerte sich im Lauf der Jahre immer weiter. Im September 2009 wurde berichtet, die indische Regierung wolle bis zu acht russische WWER-Reaktoren in Haripur errichten lassen.<ref>World Nuclear News: [http://www.world-nuclear-news.org/IT-Indian_sites_confirmed_for_US_reactors-3009095.html Indian sites confirmed for US reactors] vom 30. September 2009</ref> Andere Quellen nannten sechs Leichtwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1.650 MW.<ref name="sanhati_2007"/> Im November 2009 war noch von vier Einheiten die Rede.<ref>World Nuclear News: [http://www.world-nuclear-news.org/NP-Indian_law_change_essential_for_nuclear_growth-1211097.html Indian law change essential for nuclear growth] vom 12. November 2009</ref> In einem Abkommen zwischen Indien und Russland vom Dezember 2010 plante man nur noch zwei Reaktoren, die zwischen 2012 und 2017 errichtet werden sollten,<ref>World Nuclear News: [http://www.world-nuclear-news.org/NP-Russia_and_India_strengthen_cooperation-2112104.html Russia and India strengthen cooperation] vom 21. Dezember 2010</ref> wozu es jedoch nicht kam. |
Die Zahl der in Haripur geplanten Einheiten verringerte sich im Lauf der Jahre immer weiter. Im September 2009 wurde berichtet, die indische Regierung wolle bis zu acht russische WWER-Reaktoren in Haripur errichten lassen.<ref>World Nuclear News: [http://www.world-nuclear-news.org/IT-Indian_sites_confirmed_for_US_reactors-3009095.html Indian sites confirmed for US reactors] vom 30. September 2009</ref> Andere Quellen nannten sechs Leichtwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1.650 MW.<ref name="sanhati_2007"/> Im November 2009 war noch von vier Einheiten die Rede.<ref>World Nuclear News: [http://www.world-nuclear-news.org/NP-Indian_law_change_essential_for_nuclear_growth-1211097.html Indian law change essential for nuclear growth] vom 12. November 2009</ref> In einem Abkommen zwischen Indien und Russland vom Dezember 2010 plante man nur noch zwei Reaktoren, die zwischen 2012 und 2017 errichtet werden sollten,<ref>World Nuclear News: [http://www.world-nuclear-news.org/NP-Russia_and_India_strengthen_cooperation-2112104.html Russia and India strengthen cooperation] vom 21. Dezember 2010</ref> wozu es jedoch nicht kam. |
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+ | 2010 wurde bestätigt, dass trotz der Proteste von Aktivisten an den Plänen festgehalten und ein Assessment zu den Auswirkungen auf die Umwelt durchgeführt werde.<ref>The Times of India: [http://timesofindia.indiatimes.com/city/kolkata-/Haripur-N-project-on-track/articleshow/5434934.cms?referral=PM Haripur N-project on track] vom 12. Januar 2010</ref> Im Februar 2011 wies die Regierung Behauptungen zurück, Sie habe entschieden, den Standort von Westbengalen in den Bundesstaat Orissa verlegen zu wollen. Fischer protestierten zu jener Zeit gegen das AKW, weil sie eine Erhöhung der Wassertemperaturen an der bengalischen Bucht befürchteten – was bei den russischen Vertragspartnern Irritationen auslöste.<ref>dnaindia.com: [http://www.dnaindia.com/india/report-no-decision-to-shift-nuclear-plant-from-haripur-govt-1511740 No decision to shift nuclear plant from Haripur: Govt] vom 23. Februar 2011</ref> |
==2011 von Westbengalen verworfen== |
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Am 20. Oktober 2013 erwähnte Premierminister Manmohan Singh das AKW Haripur jedoch wieder, woraufhin es sofort wieder zu Protesten von Atomkraftgegnern kam.<ref>The Times of India: [http://timesofindia.indiatimes.com/city/kolkata/Parties-oppose-Haripur-N-plant/articleshow/24461768.cms?referral=PM Parties oppose Haripur N-plant] vom 21. Oktober 2013</ref> |
Am 20. Oktober 2013 erwähnte Premierminister Manmohan Singh das AKW Haripur jedoch wieder, woraufhin es sofort wieder zu Protesten von Atomkraftgegnern kam.<ref>The Times of India: [http://timesofindia.indiatimes.com/city/kolkata/Parties-oppose-Haripur-N-plant/articleshow/24461768.cms?referral=PM Parties oppose Haripur N-plant] vom 21. Oktober 2013</ref> |
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| ⚫ | 2016 wurde das AKW von der Lobbyorganisation [[World Nuclear Association (WNA)|World Nuclear Association (WNA)]] noch als geplantes Projekt angegeben.<ref>World Nuclear News: [http://www.world-nuclear-news.org/NN-India-charts-progress-with-overseas-partners-0501167.html India charts progress with overseas partners] vom 5. Januar 2016</ref> So |
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| ⚫ | 2016 wurde das AKW von der Lobbyorganisation [[World Nuclear Association (WNA)|World Nuclear Association (WNA)]] noch als geplantes Projekt angegeben.<ref>World Nuclear News: [http://www.world-nuclear-news.org/NN-India-charts-progress-with-overseas-partners-0501167.html India charts progress with overseas partners] vom 5. Januar 2016</ref> So seien vier Einheiten der russischen Bauart WWER-1200 (AES-2006) mit je 1.200 MW Leistung in Haripur vorgeschlagen worden, die von [[ROSATOM]] errichtet werden sollten; ein Zeitplan wurde nicht angegeben. Mittlerweile heißt es, der Standort Haripur sei aufgegeben worden. Es sei wahrscheinlich, dass stattdessen Kavali im Bundesstaat Andhra Pradesh ausgewählt werde.<ref name="WNA_Country_Profiles_India"/><ref>in.rbth.com: [https://in.rbth.com/economics/cooperation/2016/07/25/andhra-pradesh-to-get-us-russian-nuclear-power-plants_614687 Andhra Pradesh to get US, Russian nuclear power plants] vom 25. Juli 2016</ref> |
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| − | → DiaNuke.og: [http://www.dianuke.org/lessons-from-the-haripur-anti-nuclear-struggle/ Lessons from the Haripur anti-nuclear struggle] vom 7. September 2011 |
+ | → DiaNuke.og: [http://www.dianuke.org/lessons-from-the-haripur-anti-nuclear-struggle/ Lessons from the Haripur anti-nuclear struggle] vom 7. September 2011<br /><br /> |
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Aktuelle Version vom 16. April 2021, 16:42 Uhr
Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Indien > Haripur (Indien)
2 Druckwasserreaktoren • Typ: 2 x WWER-1200 (AES-2006) • Leistung: 2 x 1.200 MW •
Hersteller ROSATOM • Geplanter Baubeginn: offen • Geplante Inbetriebnahme: offen[1]
Planung und Proteste seit 2006
Haripur says no to nuclear power
Haripur ist ein geplantes Atomkraftwerk, das in der Nähe der gleichnamigen Stadt im Bundesstaat Westbengalen, 170 Kilometer von Kalkutta entfernt, gebaut werden sollte, dessen Realisierung aber unwahrscheinlich ist.[1][2]
Die Geschichte der geplanten Anlage geht zurück bis ins Jahr 2006, als eine Delegation des Department of Atomic Energy (DAE) diverse potenzielle Standorte in den Bundesstaaten Gujarat, Andhra Pradesh, Orissa und Westbengalen besuchte. Es sollten mehrere Reaktoren in Haripur gebaut werden. Aber schon im gleichen Jahr kam es zu Widerständen bei den ansässigen Bauern und Fischern, die den Verlust ihrer Existenz und Lebensweise befürchteten. Aktivisten organisierten Anti-AKW-Treffen in Kalkutta und Barrikaden am Standort; Polizisten und Einwohner Haripurs standen sich gegenüber. Ein Treffen aller Parteien wurde abgehalten, das aber keine Ergebnisse erbrachte.[2]
Reduzierung von acht auf zwei Einheiten
Die Zahl der in Haripur geplanten Einheiten verringerte sich im Lauf der Jahre immer weiter. Im September 2009 wurde berichtet, die indische Regierung wolle bis zu acht russische WWER-Reaktoren in Haripur errichten lassen.[3] Andere Quellen nannten sechs Leichtwasserreaktoren mit einer Leistung von je 1.650 MW.[2] Im November 2009 war noch von vier Einheiten die Rede.[4] In einem Abkommen zwischen Indien und Russland vom Dezember 2010 plante man nur noch zwei Reaktoren, die zwischen 2012 und 2017 errichtet werden sollten,[5] wozu es jedoch nicht kam.
2010 wurde bestätigt, dass trotz der Proteste von Aktivisten an den Plänen festgehalten und ein Assessment zu den Auswirkungen auf die Umwelt durchgeführt werde.[6] Im Februar 2011 wies die Regierung Behauptungen zurück, Sie habe entschieden, den Standort von Westbengalen in den Bundesstaat Orissa verlegen zu wollen. Fischer protestierten zu jener Zeit gegen das AKW, weil sie eine Erhöhung der Wassertemperaturen an der bengalischen Bucht befürchteten – was bei den russischen Vertragspartnern Irritationen auslöste.[7]
2011 von Westbengalen verworfen
Am 17. August 2011, nach der Fukushima-Katastrophe, erklärte die Regierung von Westbengalen plötzlich, Sie habe das Projekt verworfen. Es mache keinen Sinn, ein Atomkraftwerk in einer derart dicht besiedelten Region zu bauen, in der viele Fischer betroffen seien. Es solle auch anderswo in Westbengalen kein AKW entstehen.[8] Danach wurde allgemein davon ausgegangen, dass das Projekt gescheitert war.[9]
Am 20. Oktober 2013 erwähnte Premierminister Manmohan Singh das AKW Haripur jedoch wieder, woraufhin es sofort wieder zu Protesten von Atomkraftgegnern kam.[10]
Im April 2015 erteilte die Regierung die grundsätzliche Zustimmung für den Neubau mit WWER-Reaktoren, obwohl der Standort fraglich war.[11]
2016 wurde das AKW von der Lobbyorganisation World Nuclear Association (WNA) noch als geplantes Projekt angegeben.[12] So seien vier Einheiten der russischen Bauart WWER-1200 (AES-2006) mit je 1.200 MW Leistung in Haripur vorgeschlagen worden, die von ROSATOM errichtet werden sollten; ein Zeitplan wurde nicht angegeben. Mittlerweile heißt es, der Standort Haripur sei aufgegeben worden. Es sei wahrscheinlich, dass stattdessen Kavali im Bundesstaat Andhra Pradesh ausgewählt werde.[1][13]
→ DiaNuke.og: Lessons from the Haripur anti-nuclear struggle vom 7. September 2011
(Letzte Änderung: 16.04.2021)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 WNA: Nuclear Power in India abgerufen am 15. April 2021
- ↑ 2,0 2,1 2,2 sanhati.com: Haripur: Land for Nuclear Plant abgerufen am 5. April 2021
- ↑ World Nuclear News: Indian sites confirmed for US reactors vom 30. September 2009
- ↑ World Nuclear News: Indian law change essential for nuclear growth vom 12. November 2009
- ↑ World Nuclear News: Russia and India strengthen cooperation vom 21. Dezember 2010
- ↑ The Times of India: Haripur N-project on track vom 12. Januar 2010
- ↑ dnaindia.com: No decision to shift nuclear plant from Haripur: Govt vom 23. Februar 2011
- ↑ The Hindu: West Bengal government rules out Haripur nuclear project vom 17. August 2011
- ↑ heise.de: Atomkraft: Indische Proteste, deutsche Exportförderung vom 2. April 2012
- ↑ The Times of India: Parties oppose Haripur N-plant vom 21. Oktober 2013
- ↑ world nuclear news: Kudankulam units achieve construction and operation milestones vom 16. Juli 2015
- ↑ World Nuclear News: India charts progress with overseas partners vom 5. Januar 2016
- ↑ in.rbth.com: Andhra Pradesh to get US, Russian nuclear power plants vom 25. Juli 2016