Kernfusion und Fusionsanlagen > HL-2M (China)
Typ: Tokamak • Plasmatemperatur: 200 Mio. Grad • Betreiber: Southwestern Institute of Physics •
Fertigstellung: 2019 • Inbetriebnahme: 4. Dezember 2020
Neue Forschungsanlage in der chinesischen Provinz Sichuan
Der HL-2M ist ein Kernfusionsexperiment vom Typ Tokamak, das von der China National Nuclear Corporation (CNNC) und dem Southwestern Institute of Physics erbaut wurde. Die Anlage wurde am 26. November 2019 fertiggestellt und soll 2020 in Leshan südlich von Chengdu (Provinz Sichuan) in Betrieb genommen werden.[1]
Der HL-2M soll mit Hilfe von Wasserstoff und Deuterium Fusionsprozesse in künftigen Fusionsreaktoren simulieren und eine Betriebstemperatur von 200 Mio. Grad Celsius erreichen. China leistet damit auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung des im Bau befindlichen Fusionskraftwerks ITER.[1]
Für den HL-2M wurden einige Systeme des Vorgängers HL-2A, der ab 2002 in Betrieb war, übernommen. Er ist jedoch mit einem effektiveren und flexibleren Divertor, einem neuen Satz von Toroidalfeldspulen ausgerüstet und soll ein Plasma mit verbesserter Stabilität erzeugen.[2] Er soll darüber hinaus längere Fusionsphasen ermöglichen und einen optimierten Umgang mit der Abwärme und dem Partikelstrom erreichen.[3]
Am 4. Dezember 2020 wurde die Anlage mit der ersten Plasmaentladung in Betrieb genommen.[4]
Weitere Links
→ neimagazine.com: China completes new tokamak vom 29. November 2019
→ CNNC: Southwestern Institute of Physics
(Letzte Änderung: 06.12.2020)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 scmp.com: China’s completed ‘artificial sun’ to start operation in 2020 vom 27. November 2019
- ↑ ITER: International tokamak research abgerufen am 12. Juli 2020
- ↑ stern.de: China entfacht 2020 die "Künstliche Sonne" – einen Fusionsreaktor vom 22. Dezember 2019
- ↑ China Daily: China commissions new-generation 'artificial sun' vom 5. Dezember 2020