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Im Herbst 1987, nur ein Jahr nach [[Die Tschernobyl-Katastrophe|Tschernobyl]], ereignete sich in der zentralbrasilianischen Großstadt Goiânia eine nukleare Katastrophe. Sie verdeutlicht, dass von in medizinischen Zentren gelagerten radioaktiven Substanzen ähnlich hohe Risiken ausgehen wie von außer Kontrolle geratenen zivilen und militärischen Atomreaktoren. |
Im Herbst 1987, nur ein Jahr nach [[Die Tschernobyl-Katastrophe|Tschernobyl]], ereignete sich in der zentralbrasilianischen Großstadt Goiânia eine nukleare Katastrophe. Sie verdeutlicht, dass von in medizinischen Zentren gelagerten radioaktiven Substanzen ähnlich hohe Risiken ausgehen wie von außer Kontrolle geratenen zivilen und militärischen Atomreaktoren. |
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− | Ausgangspunkt der Katastrophe war die Ruine des Instituto Goiâno de Radioterapia, einem Zentrum für Strahlentherapie, das aufgegeben, aber nicht abgerissen worden war. Am 13. September 1987 entwendeten von |
+ | Ausgangspunkt der Katastrophe war die Ruine des Instituto Goiâno de Radioterapia, einem Zentrum für Strahlentherapie, das aufgegeben, aber nicht abgerissen worden war. Am 13. September 1987 entwendeten von dem unbewachten Gelände ein Altpapiersammler und sein Freund, die auf der Suche nach wertvollem Altmetall waren, einen glänzenden Stahlzylinder. Während sie versuchten, die Zylinder zu öffnen, ging es ihnen gesundheitlich immer schlechter: sie litten an Durchfall und übergaben sich. Als sie ein Loch in den Zylinder gebohrt hatten, entdeckten sie in blaues Leuchten. Es war ihnen nicht bewusst, dass sie einen Block der hochradioaktiven Substanz [[Radioaktive Substanzen#Cäsium|Cäsium]]-137 freigelegt hatten.<ref>Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/einestages/goiania-unfall-1987-nuklearkatastrophe-in-brasilien-a-947734.html#featuredEntry Nuklearkatastrophe in Brasilien - Verführt vom Schimmer des Todes] vom 28. September 2012</ref> |
DER SPIEGEL 42/1987: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13524893.html Tödlicher Stein] vom 12. Oktober 1987 |
DER SPIEGEL 42/1987: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13524893.html Tödlicher Stein] vom 12. Oktober 1987 |
Version vom 5. April 2017, 16:59 Uhr
Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Brasilien > Goiania, Brasilien 1987
Weitere Atomunfälle und Störfälle > Goiania, Brasilien 1987
September/Oktober 1987 • Raub von Cäsium-137 aus Strahlenklinik •
Verseuchung ganzer Stadtviertel
Im Herbst 1987, nur ein Jahr nach Tschernobyl, ereignete sich in der zentralbrasilianischen Großstadt Goiânia eine nukleare Katastrophe. Sie verdeutlicht, dass von in medizinischen Zentren gelagerten radioaktiven Substanzen ähnlich hohe Risiken ausgehen wie von außer Kontrolle geratenen zivilen und militärischen Atomreaktoren.
Ausgangspunkt der Katastrophe war die Ruine des Instituto Goiâno de Radioterapia, einem Zentrum für Strahlentherapie, das aufgegeben, aber nicht abgerissen worden war. Am 13. September 1987 entwendeten von dem unbewachten Gelände ein Altpapiersammler und sein Freund, die auf der Suche nach wertvollem Altmetall waren, einen glänzenden Stahlzylinder. Während sie versuchten, die Zylinder zu öffnen, ging es ihnen gesundheitlich immer schlechter: sie litten an Durchfall und übergaben sich. Als sie ein Loch in den Zylinder gebohrt hatten, entdeckten sie in blaues Leuchten. Es war ihnen nicht bewusst, dass sie einen Block der hochradioaktiven Substanz Cäsium-137 freigelegt hatten.[1]
DER SPIEGEL 42/1987: Tödlicher Stein vom 12. Oktober 1987
IAEO: THE RADIOLOGICAL ACCIDENT IN GOIANIA vom September 1988
Die Goiania-Katastrophe wurde auf der INES-Skala als ernster Unfall der Stufe 5 klassifiziert, also genauso gefährlich wie der Unfall von Harrisburg/Three Mile Island (USA 1979).[2]
(Letzte Änderung: 05.04.2017)
Einzelnachweise
- ↑ Spiegel Online: Nuklearkatastrophe in Brasilien - Verführt vom Schimmer des Todes vom 28. September 2012
- ↑ IAEO: THE INTERNATIONAL NUCLEAR AND RADIOLOGICAL EVENT SCALE abgerufen am 4. April 2017