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Ghanas erster Präsident, Kwame Nkrumah, träumte schon in den 1960er Jahren vom Bau eines Atomkraftwerks.<ref name="voanews">voanews.com: [http://www.voanews.com/content/ghana-to-build-nuclear-power-plant/1641457.html Ghana to Build Nuclear Power Plant] vom 5. April 2013</ref> 1961 rief das Parlament der ersten Republik das Kwabenya Nuclear Reactor Project ins Leben und gründete ein Komitee für Atomenergie. Das Projekt wurde jedoch 1966 nach einem Militärputsch aufgegeben. In der Folgezeit bemühte sich Ghana lange erfolglos um den Erwerb eines Forschungsreaktors.<ref>IAEO: [https://cnpp.iaea.org/countryprofiles/Ghana/Ghana.htm Country Nuclear Power Profiles/Ghana] abgerufen am 14. Februar 2015</ref>
 
Ghanas erster Präsident, Kwame Nkrumah, träumte schon in den 1960er Jahren vom Bau eines Atomkraftwerks.<ref name="voanews">voanews.com: [http://www.voanews.com/content/ghana-to-build-nuclear-power-plant/1641457.html Ghana to Build Nuclear Power Plant] vom 5. April 2013</ref> 1961 rief das Parlament der ersten Republik das Kwabenya Nuclear Reactor Project ins Leben und gründete ein Komitee für Atomenergie. Das Projekt wurde jedoch 1966 nach einem Militärputsch aufgegeben. In der Folgezeit bemühte sich Ghana lange erfolglos um den Erwerb eines Forschungsreaktors.<ref>IAEO: [https://cnpp.iaea.org/countryprofiles/Ghana/Ghana.htm Country Nuclear Power Profiles/Ghana] abgerufen am 14. Februar 2015</ref>
   
Schließlich wurde von China ein Forschungsreaktor mit 30 KW Leistung geliefert und 1994 unter dem Namen GHARR-1 in Legon-Accra in Betrieb genommen. Für den Betrieb wurde bislang hochangereichertes Uran verwendet, eine Konversion auf niedrig angereichertes Uran ist geplant. Der Reaktor wird u. a. für Bedarfe der Öl- und Aluminiumindustrie, Forschungseinrichtungen und Regierungsstellen verwendet.<ref name=iaea_research_reactors>iaea.org: [http://www.iaea.org/OurWork/ST/NE/NEFW/Technical_Areas/RRS/documents/RR_in_Africa.pdf Research Reactors in Africa] vom November 2011</ref> Im Juli 2017 wurde berichtet, dass die Umstellung des Reaktors von hoch- auf niedrig angereichertes Uran abgeschlossen worden ist.<ref>world nuclear news: [http://www.world-nuclear-news.org/RS-Ghanaian-research-reactor-now-set-to-run-on-LEU-2007175.html Ghanaian research reactor now set to run on LEU] vom 20. Juli 2017</ref>
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Schließlich wurde von China ein Forschungsreaktor mit 30 KW Leistung geliefert und 1994 unter dem Namen GHARR-1 in Legon-Accra in Betrieb genommen. Für den Betrieb wurde bislang hochangereichertes [[Radioaktive Substanzen#Uran|Uran]] verwendet, eine Konversion auf niedrig angereichertes Uran ist geplant. Der Reaktor wird u. a. für Bedarfe der Öl- und Aluminiumindustrie, Forschungseinrichtungen und Regierungsstellen verwendet.<ref name=iaea_research_reactors>iaea.org: [http://www.iaea.org/OurWork/ST/NE/NEFW/Technical_Areas/RRS/documents/RR_in_Africa.pdf Research Reactors in Africa] vom November 2011</ref> Im Juli 2017 wurde berichtet, dass die Umstellung des Reaktors von hoch- auf niedrig angereichertes Uran abgeschlossen wurde.<ref>world nuclear news: [http://www.world-nuclear-news.org/RS-Ghanaian-research-reactor-now-set-to-run-on-LEU-2007175.html Ghanaian research reactor now set to run on LEU] vom 20. Juli 2017</ref>
   
 
==Einstiegspläne seit 2007==
 
==Einstiegspläne seit 2007==
 
2007 kündigte Ghana nach Informationen der [[World Nuclear Association (WNA)]] den Einstieg in die Atomkraft an und nannte 2008 eine Kapazität von 400 MW bis 2019. Im Jahr 2012 wurden 1.000 MW bis 2030 angestrebt.<ref>WNA: [http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Others/Emerging-Nuclear-Energy-Countries/ Emerging Nuclear Energy Countries] abgerufen am 5. Januar 2013</ref>
 
2007 kündigte Ghana nach Informationen der [[World Nuclear Association (WNA)]] den Einstieg in die Atomkraft an und nannte 2008 eine Kapazität von 400 MW bis 2019. Im Jahr 2012 wurden 1.000 MW bis 2030 angestrebt.<ref>WNA: [http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Others/Emerging-Nuclear-Energy-Countries/ Emerging Nuclear Energy Countries] abgerufen am 5. Januar 2013</ref>
   
Ghana hat im Januar 2012 zum Bau eines Atomkraftwerks Gespräche mit russischen Experten aufgenommen; die IAEO unterstützt Ghana bei seinen Plänen. Ein erstes Atomkraftwerk soll 2020 in Betrieb gehen.<ref>www.nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/ghana-trifft-vorbereitungen-fuer-eigenes-kernkraftwerk Ghana trifft Vorbereitungen für eigenes Kernkraftwerk] vom 10. Januar 2012</ref> Im Juni 2012 unterzeichnete Ghana ein Abkommen mit dem russischen Konzern Rosatom zum Aufbau einer Infrastruktur und zur Zusammenarbeit.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/kernkraftwerksplaene-ghana Kernkraftwerkspläne in Ghana] vom 27. Juni 2012</ref>
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Ghana hat im Januar 2012 zum Bau eines Atomkraftwerks Gespräche mit russischen Experten aufgenommen; die IAEO unterstützt Ghana bei seinen Plänen. Ein erstes Atomkraftwerk sollte 2020 in Betrieb gehen.<ref>www.nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/ghana-trifft-vorbereitungen-fuer-eigenes-kernkraftwerk Ghana trifft Vorbereitungen für eigenes Kernkraftwerk] vom 10. Januar 2012</ref> Im Juni 2012 unterzeichnete Ghana ein Abkommen mit dem russischen Konzern [[ROSATOM]] zum Aufbau einer Infrastruktur und zur Zusammenarbeit.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/kernkraftwerksplaene-ghana Kernkraftwerkspläne in Ghana] vom 27. Juni 2012</ref>
   
 
2013 kündigte die Regierung in Ghana erneut an, dass sie den Bau eines Atomkraftwerks plane. Das Africa Center for Energy Policy kritisierte diesen Plan. Die Regierung müsse neben ökonomischen Gesichtspunkten auch die Folgen für die Umwelt und die Gesellschaft beachten. Ghana müsse vom Beispiel anderer Ländern lernen, die mehr und mehr auf erneuerbare Energien setzen ([[Deutschland]], [[Japan]], [[Russland]]).<ref name="voanews"/>
 
2013 kündigte die Regierung in Ghana erneut an, dass sie den Bau eines Atomkraftwerks plane. Das Africa Center for Energy Policy kritisierte diesen Plan. Die Regierung müsse neben ökonomischen Gesichtspunkten auch die Folgen für die Umwelt und die Gesellschaft beachten. Ghana müsse vom Beispiel anderer Ländern lernen, die mehr und mehr auf erneuerbare Energien setzen ([[Deutschland]], [[Japan]], [[Russland]]).<ref name="voanews"/>
   
2015 nahm die Planung, in die Atomkraft einzusteigen, konkrete Formen an. Das Parlament verabschiedete im Februar internationale Abkommen zur Atomsicherheit und im August ein Gesetz zur Gründung einer Atomaufsichtsbehörde. Außerdem wurden mit Russland ein Abkommen zur Kooperation im Bereich der Atomkraft und mit Rostom eine Absichtserklärung zur Errichtung eines AKW unterzeichnet. Es sind russische Einheiten mit je 1.000 bis 1.200 MW Leistung geplant.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/ghana-parlament-genehmigt-gesetz-zur-schaffung-einer-nuklearaufsichtsbehoerde Ghana: Parlament genehmigt Gesetz zur Schaffung einer Nuklearaufsichtsbehörde] vom 24. August 2015</ref>
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2015 nahm die Planung, in die Atomkraft einzusteigen, konkrete Formen an. Das Parlament verabschiedete im Februar internationale Abkommen zur Atomsicherheit und im August ein Gesetz zur Gründung einer Atomaufsichtsbehörde. Außerdem wurden mit Russland ein Abkommen zur Kooperation im Bereich der Atomkraft und mit ROSATOM eine Absichtserklärung zur Errichtung eines AKW unterzeichnet. Es sind russische Einheiten mit je 1.000 bis 1.200 MW Leistung geplant.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/ghana-parlament-genehmigt-gesetz-zur-schaffung-einer-nuklearaufsichtsbehoerde Ghana: Parlament genehmigt Gesetz zur Schaffung einer Nuklearaufsichtsbehörde] vom 24. August 2015</ref>
   
 
Laut eines Vortrags der Ghana Atomic Energy Commission vor der IAEO im Jahr 2015 sind mehrere mögliche Standorte in Diskussion, beispielsweise in Küstenregionen.<ref>IAEO: [https://www.iaea.org/NuclearPower/Downloadable/Meetings/2014/2015-02-03-02-06/D4_S9_Ghana_Nyarko.pdf GHANA’S NUCLEAR POWER PROGRAM] vom Februar 2015</ref><br /><br />
 
Laut eines Vortrags der Ghana Atomic Energy Commission vor der IAEO im Jahr 2015 sind mehrere mögliche Standorte in Diskussion, beispielsweise in Küstenregionen.<ref>IAEO: [https://www.iaea.org/NuclearPower/Downloadable/Meetings/2014/2015-02-03-02-06/D4_S9_Ghana_Nyarko.pdf GHANA’S NUCLEAR POWER PROGRAM] vom Februar 2015</ref><br /><br />

Version vom 17. Dezember 2017, 15:54 Uhr

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Ghana

Central Accra from above 002

Accra (Ghana)

Ghana ist seit 1960 Mitglied der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO).[1]

Ghanas erster Präsident, Kwame Nkrumah, träumte schon in den 1960er Jahren vom Bau eines Atomkraftwerks.[2] 1961 rief das Parlament der ersten Republik das Kwabenya Nuclear Reactor Project ins Leben und gründete ein Komitee für Atomenergie. Das Projekt wurde jedoch 1966 nach einem Militärputsch aufgegeben. In der Folgezeit bemühte sich Ghana lange erfolglos um den Erwerb eines Forschungsreaktors.[3]

Schließlich wurde von China ein Forschungsreaktor mit 30 KW Leistung geliefert und 1994 unter dem Namen GHARR-1 in Legon-Accra in Betrieb genommen. Für den Betrieb wurde bislang hochangereichertes Uran verwendet, eine Konversion auf niedrig angereichertes Uran ist geplant. Der Reaktor wird u. a. für Bedarfe der Öl- und Aluminiumindustrie, Forschungseinrichtungen und Regierungsstellen verwendet.[4] Im Juli 2017 wurde berichtet, dass die Umstellung des Reaktors von hoch- auf niedrig angereichertes Uran abgeschlossen wurde.[5]

Einstiegspläne seit 2007

2007 kündigte Ghana nach Informationen der World Nuclear Association (WNA) den Einstieg in die Atomkraft an und nannte 2008 eine Kapazität von 400 MW bis 2019. Im Jahr 2012 wurden 1.000 MW bis 2030 angestrebt.[6]

Ghana hat im Januar 2012 zum Bau eines Atomkraftwerks Gespräche mit russischen Experten aufgenommen; die IAEO unterstützt Ghana bei seinen Plänen. Ein erstes Atomkraftwerk sollte 2020 in Betrieb gehen.[7] Im Juni 2012 unterzeichnete Ghana ein Abkommen mit dem russischen Konzern ROSATOM zum Aufbau einer Infrastruktur und zur Zusammenarbeit.[8]

2013 kündigte die Regierung in Ghana erneut an, dass sie den Bau eines Atomkraftwerks plane. Das Africa Center for Energy Policy kritisierte diesen Plan. Die Regierung müsse neben ökonomischen Gesichtspunkten auch die Folgen für die Umwelt und die Gesellschaft beachten. Ghana müsse vom Beispiel anderer Ländern lernen, die mehr und mehr auf erneuerbare Energien setzen (Deutschland, Japan, Russland).[2]

2015 nahm die Planung, in die Atomkraft einzusteigen, konkrete Formen an. Das Parlament verabschiedete im Februar internationale Abkommen zur Atomsicherheit und im August ein Gesetz zur Gründung einer Atomaufsichtsbehörde. Außerdem wurden mit Russland ein Abkommen zur Kooperation im Bereich der Atomkraft und mit ROSATOM eine Absichtserklärung zur Errichtung eines AKW unterzeichnet. Es sind russische Einheiten mit je 1.000 bis 1.200 MW Leistung geplant.[9]

Laut eines Vortrags der Ghana Atomic Energy Commission vor der IAEO im Jahr 2015 sind mehrere mögliche Standorte in Diskussion, beispielsweise in Küstenregionen.[10]

(Letzte Änderung: 17.12.2017)

Einzelnachweise

  1. IAEO: Member States abgerufen am 11. März 2016
  2. 2,0 2,1 voanews.com: Ghana to Build Nuclear Power Plant vom 5. April 2013
  3. IAEO: Country Nuclear Power Profiles/Ghana abgerufen am 14. Februar 2015
  4. iaea.org: Research Reactors in Africa vom November 2011
  5. world nuclear news: Ghanaian research reactor now set to run on LEU vom 20. Juli 2017
  6. WNA: Emerging Nuclear Energy Countries abgerufen am 5. Januar 2013
  7. www.nuklearforum.ch: Ghana trifft Vorbereitungen für eigenes Kernkraftwerk vom 10. Januar 2012
  8. nuklearforum.ch: Kernkraftwerkspläne in Ghana vom 27. Juni 2012
  9. nuklearforum.ch: Ghana: Parlament genehmigt Gesetz zur Schaffung einer Nuklearaufsichtsbehörde vom 24. August 2015
  10. IAEO: GHANA’S NUCLEAR POWER PROGRAM vom Februar 2015