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Noch im gleichen Jahr wurde ein Siedewasserreaktor von GE am Standort [[Vallecitos (USA)|Vallecitos]] in Betrieb genommen, das erste privat gegründete und betriebene Atomkraftwerk der USA, das im Megawatt-Bereich Strom in das Netz einspeiste.
 
Noch im gleichen Jahr wurde ein Siedewasserreaktor von GE am Standort [[Vallecitos (USA)|Vallecitos]] in Betrieb genommen, das erste privat gegründete und betriebene Atomkraftwerk der USA, das im Megawatt-Bereich Strom in das Netz einspeiste.
==Rückschläge in den 1970er Jahren==
 
   
 
==Entwicklung seit den 1970er Jahren ==
Nachdem das Atomgeschäft zunächst florierte, schossen Mitte der 1970er Jahre die Kosten in die Höhe, und die Bedenken wegen der Auswirkungen auf die Umwelt wuchsen. Die Atomsparte von GE machte Verluste, schätzte dies aber zunächst als vorübergehendes Problem ein. Als GE 1980 fünf Jahre lang keinen Auftrag mehr für ein AKW erhalten hatte, stieg der Konzern zunächst im Wesentlichen aus dem Atomgeschäft aus und behielt nur Serviceleistungen und Brennstoffe für bestehende AKW sowie Atomforschung bei. 1986 ging mit [[River Bend (USA)]] jedoch das 50. AKW von General Elctric in Betrieb<ref name="Reference_GE"/>
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Nachdem das Atomgeschäft zunächst florierte, schossen Mitte der 1970er Jahre die Kosten in die Höhe, und die Bedenken wegen der Auswirkungen auf die Umwelt wuchsen. Die Atomsparte von GE machte Verluste, schätzte dies aber zunächst als vorübergehendes Problem ein. Als GE 1980 fünf Jahre lang keinen Auftrag mehr für ein AKW erhalten hatte, stieg der Konzern zunächst im Wesentlichen aus dem Atomgeschäft aus und behielt nur Serviceleistungen und Brennstoffe für bestehende AKW sowie Atomforschung bei. 1986 ging mit [[River Bend (USA)]] jedoch das 50. AKW von General Electric in Betrieb<ref name="Reference_GE"/>
==Neuentwicklungen ABWR, ESBWR, PRISM==
 
1996 wurde der erste Advanced Boiling Water Reactor (ABWR) der sogenannten "dritten Generation" am Standort [[Kashiwazaki Kariwa (Japan)]] in Betrieb. 2007 wurde das Gemeinschaftsunternehmen GE Hitachi gegründet.<ref>nuclear.gepower.com: [https://nuclear.gepower.com/company-info/about-ge-hitachi.html About Us] abgerufen am 30. Oktober 2016</ref>
 
   
Heute bietet GE Hitachi neben dem ABWR mit1.350 bis 1.450 MW Leistung den Economic Simplified Boiling Water Reactor (ESBWR) mit 1.520 und den Power Reactor Innovative Small Modular (PRISM), einen natriumgekühlten [[Schnelle Brüter|Schnellen Brüter]] an, mit dem abgebrannter Brennstoff zur Energieerzeugung eingesetzt werden soll.<ref>nuclear.gepower.com: [https://nuclear.gepower.com/build-a-plant/products/nuclear-power-plants-overview.html Nuclear Power Plants Overview] abgerufen am 30. Oktober 2016</ref><br /><br />
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1996 wurde der erste Advanced Boiling Water Reactor (ABWR) der sogenannten "dritten Generation" am Standort [[Kashiwazaki Kariwa (Japan)]] in Betrieb genommen. 2007 wurde das Gemeinschaftsunternehmen GE Hitachi gegründet.<ref>nuclear.gepower.com: [https://nuclear.gepower.com/company-info/about-ge-hitachi.html About Us] abgerufen am 30. Oktober 2016</ref>
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2011 wurde auch General Electric im Zusammenhang mit der [[Die Fukushima-Katrastrophe|Fukushima-Katrastrophe] genannt, hatte doch GE die sechs Reaktoren geliefert. Beim verwendeten Reaktortyp Mark-1 waren 1975 Mängel festgestellt worden: bei der Konstruktion waren die Belastungen des Containments bei einem Kühlwasserverlust nicht in Betracht gezogen worden. Dies hatte 1976 zu einer Kündigung von drei Mitarbeitern bei GE geführt, die einen schweren Unfall für möglich hielten.<ref>abc News: [http://abcnews.go.com/Blotter/fukushima-mark-nuclear-reactor-design-caused-ge-scientist/story?id=13141287 Fukushima: Mark 1 Nuclear Reactor Design Caused GE Scientist To Quit In Protest] vom 15. März 2011</ref>
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2012 stellte GE-Chef Immelt die Rentabilität von Atomkraftwerken in Frage; die hohen Kosten seien kaum mehr zu rechtfertigen. General Electric wolle sich daher künftig mehr auf die deutlich preiswerteren erneuerbaren Energien und auf Erdgas zur Energieerzeugung konzentrieren.<ref>iwr.de: [http://www.iwr.de/news.php?id=21688 General Electric-Chef Immelt: Atomkraft teurer als Windenergie] vom 31. Juli 2012</ref>
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==ABWR, ESBWR, PRISM==
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General Electric ist auch heute noch im Geschäftsfeld Atomenergie tätig. GE Hitachi bietet neben dem ABWR mit 1.350 bis 1.450 MW Leistung den Economic Simplified Boiling Water Reactor (ESBWR) mit 1.520 und den Power Reactor Innovative Small Modular (PRISM), einen natriumgekühlten [[Schnelle Brüter|Schnellen Brüter]] an, mit dem abgebrannter Brennstoff zur Energieerzeugung eingesetzt werden soll.<ref>nuclear.gepower.com: [https://nuclear.gepower.com/build-a-plant/products/nuclear-power-plants-overview.html Nuclear Power Plants Overview] abgerufen am 30. Oktober 2016</ref>
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Im September 2016 wurde der Auftrag zur Lieferung des konventionellen Teils des AKW [[Hinkley Point (Großbritannien)]], nämlich Turbinen, Generatoren und Ausrüstung, an General Electric vergeben. Das Volumen wird mit 1,9 Mrd. US-Dollar angegeben.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/hinkley-auftrag-ge Hinkley-Auftrag an GE] vom 22. September 2016</ref>
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In Taiwan werden am Standort [[Lungmen]] seit 1999 zwei ABWR-Druckwasserreaktoren von [[General Electric]] mit je 1.350 MW Leistung errichtet. Nachdem die taiwanesische Regierung im Oktober 2016 den geplanten Ausstieg aus der Atomkraft bis 2025 durch eine Revision des Stromgesetzes festgelegt hat, ist jedoch mit einer Realisierung der Anlage nicht mehr zu rechnen.<ref>nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/de/aktuell/e-bulletin/taiwan-will-aus-der-kernenergie-aussteigen Taiwan will aus der Kernenergie aussteigen] vom 27. Oktober 2016</ref><br /><br />
   
 
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Version vom 1. November 2016, 05:54 Uhr

Die Konzerne > General Electric

Hersteller von Siedewasserreaktoren

Die General Electric Company (GE) ist ein in Fairfield im US-Bundesstaat Connecticut ansässiger Konzern, der seit Jahrzehnten auch in der Atomwirtschaft tätig ist und Siedewasserreaktoren herstellt.

General Electric führte bereits in den späten 1940er Jahren eine Studie zur Atomenergie durch und entwickelte zunächst Atomkraftwerke für die US-Marine. 1955 wurde das U-Boot Seawolf als erstes atomgetriebenes Schiff mit einem Reaktor von GE ausgestattet. 1957 erteilte die Atomic Energy Commission General Electric die erste Lizenz zum Betrieb eines zivilen Atomkraftwerks[1]

Noch im gleichen Jahr wurde ein Siedewasserreaktor von GE am Standort Vallecitos in Betrieb genommen, das erste privat gegründete und betriebene Atomkraftwerk der USA, das im Megawatt-Bereich Strom in das Netz einspeiste.

Entwicklung seit den 1970er Jahren

Nachdem das Atomgeschäft zunächst florierte, schossen Mitte der 1970er Jahre die Kosten in die Höhe, und die Bedenken wegen der Auswirkungen auf die Umwelt wuchsen. Die Atomsparte von GE machte Verluste, schätzte dies aber zunächst als vorübergehendes Problem ein. Als GE 1980 fünf Jahre lang keinen Auftrag mehr für ein AKW erhalten hatte, stieg der Konzern zunächst im Wesentlichen aus dem Atomgeschäft aus und behielt nur Serviceleistungen und Brennstoffe für bestehende AKW sowie Atomforschung bei. 1986 ging mit River Bend (USA) jedoch das 50. AKW von General Electric in Betrieb[1]

1996 wurde der erste Advanced Boiling Water Reactor (ABWR) der sogenannten "dritten Generation" am Standort Kashiwazaki Kariwa (Japan) in Betrieb genommen. 2007 wurde das Gemeinschaftsunternehmen GE Hitachi gegründet.[2]

2011 wurde auch General Electric im Zusammenhang mit der [[Die Fukushima-Katrastrophe|Fukushima-Katrastrophe] genannt, hatte doch GE die sechs Reaktoren geliefert. Beim verwendeten Reaktortyp Mark-1 waren 1975 Mängel festgestellt worden: bei der Konstruktion waren die Belastungen des Containments bei einem Kühlwasserverlust nicht in Betracht gezogen worden. Dies hatte 1976 zu einer Kündigung von drei Mitarbeitern bei GE geführt, die einen schweren Unfall für möglich hielten.[3]

2012 stellte GE-Chef Immelt die Rentabilität von Atomkraftwerken in Frage; die hohen Kosten seien kaum mehr zu rechtfertigen. General Electric wolle sich daher künftig mehr auf die deutlich preiswerteren erneuerbaren Energien und auf Erdgas zur Energieerzeugung konzentrieren.[4]

ABWR, ESBWR, PRISM

General Electric ist auch heute noch im Geschäftsfeld Atomenergie tätig. GE Hitachi bietet neben dem ABWR mit 1.350 bis 1.450 MW Leistung den Economic Simplified Boiling Water Reactor (ESBWR) mit 1.520 und den Power Reactor Innovative Small Modular (PRISM), einen natriumgekühlten Schnellen Brüter an, mit dem abgebrannter Brennstoff zur Energieerzeugung eingesetzt werden soll.[5]

Im September 2016 wurde der Auftrag zur Lieferung des konventionellen Teils des AKW Hinkley Point (Großbritannien), nämlich Turbinen, Generatoren und Ausrüstung, an General Electric vergeben. Das Volumen wird mit 1,9 Mrd. US-Dollar angegeben.[6]

In Taiwan werden am Standort Lungmen seit 1999 zwei ABWR-Druckwasserreaktoren von General Electric mit je 1.350 MW Leistung errichtet. Nachdem die taiwanesische Regierung im Oktober 2016 den geplanten Ausstieg aus der Atomkraft bis 2025 durch eine Revision des Stromgesetzes festgelegt hat, ist jedoch mit einer Realisierung der Anlage nicht mehr zu rechnen.[7]

(Letzte Änderung: 01.11.2016)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Reference for Business: General Electric Company - Company Profile, Information, Business Description, History, Background Information on General Electric Company abgerufen am 30. Oktober 2016
  2. nuclear.gepower.com: About Us abgerufen am 30. Oktober 2016
  3. abc News: Fukushima: Mark 1 Nuclear Reactor Design Caused GE Scientist To Quit In Protest vom 15. März 2011
  4. iwr.de: General Electric-Chef Immelt: Atomkraft teurer als Windenergie vom 31. Juli 2012
  5. nuclear.gepower.com: Nuclear Power Plants Overview abgerufen am 30. Oktober 2016
  6. nuklearforum.ch: Hinkley-Auftrag an GE vom 22. September 2016
  7. nuklearforum.ch: Taiwan will aus der Kernenergie aussteigen vom 27. Oktober 2016