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Das stillgelegte Atomkraftwerk Garigliano befindet sich am gleichnamigen Fluss im südlichen Mittelitalien, ungefähr auf halbem Wege zwischen Rom und Neapel. Es besteht aus einem Siedewasserreaktor mit ehemals 160 MW Leistung, der ab 1963 betrieben wurde. Ab 1979 produzierte der Reaktor keinen Strom mehr und wurde 1990 endgültig stillgelegt. Betreiber der Anlage ist die Societa Gestione Impanti Nucleari S.p.a. (SOGIN).<ref name="IAEO"/><ref>WNA Reactor Database: [http://world-nuclear.org/NuclearDatabase/reactordetails.aspx?id=27570&rid=BC65DFD7-4984-45EF-855E-DFEB5384711B&country=Italy Garigliano, Italy] abgerufen am 6. Februar 2015</ref>
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1980 soll es laut „Greenpeace“ zu einer Kontamination des Grundwassers am AKW gekommen sein.<ref>Greenpeace: [http://www.greenpeace.org/denmark/PageFiles/205219/365-arsager.pdf 365 reasons to oppose nuclear power] vom März 2006</ref>
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Die Stilllegung erfolgte wegen kritischer Mängel an der Anlage; es war deswegen sogar die Entwicklung eines neuen, sichereren Reaktortyps geplant.<ref>Welt Online: [http://www.welt.de/politik/ausland/article13436748/Warum-Italiener-lieber-viel-Geld-fuer-teuren-Strom-zahlen.html Warum Italiener lieber viel Geld für teuren Strom zahlen] vom 19. Juni 2011</ref> Eine Anpassung an moderne Sicherheitsstandards wäre zu teuer gewesen.<ref>Zeit Online: [http://www.zeit.de/1987/20/ausstieg-auf-italienisch Ausstieg auf italienisch] vom 8. Mai 1987</ref>
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Der Abriss des Atomkraftwerks ist bereits weit vorgeschritten. Nach der Abschaltung wurden 1987 die Brennelemente entfernt und nach Großbritannien transportiert. Von 2008 bis Dezember 2012 wurden rückgebaut: die Elektro-, Ventilations- und Drainagesysteme, der Asbest, der mit Asbest versehene Teil des Reaktorgebäudes, der Kamin. Nach einem Beschluss zur Abschaltung vom September 2012 wurde im September eine Ausschreibung für weitere Rückbaumaßnahmen gestartet. Der Rückbau soll 2025 abgeschlossen werden.<ref>SOGIN: [http://www.sogin.it/en/about-us/environmental-remediation-of-nuclear-sites/where-we-are/garigliano-nuclear-power-plant-%e2%80%93-caserta.html Garigliano nuclear power plant - Environmental remediation of the nuclear power plant] abgerufen am 6. Februar 2015</ref>
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→ [http://www.sogin.it/en/Pages/default.aspx SOGIN] (Informationen des Betreibers)<br />
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→ pi.library.yorku.ca : [http://pi.library.yorku.ca/ojs/index.php/cws/article/viewFile/12108/11191 Planning of Mega-Projects: Nuclear Contamination]<br /><br />
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==Einzelnachweise==
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Version vom 6. Februar 2015, 18:22 Uhr

Atomenergie in Europa > Italien > Garigliano (Italien)

Baubeginn: 1. November 1959 • Inbetriebnahme: 5. Juni 1963 •
Leistung:160 MW • Typ: BWR-1 •[1] Abschaltung: 1. März 1982


Das stillgelegte Atomkraftwerk Garigliano befindet sich am gleichnamigen Fluss im südlichen Mittelitalien, ungefähr auf halbem Wege zwischen Rom und Neapel. Es besteht aus einem Siedewasserreaktor mit ehemals 160 MW Leistung, der ab 1963 betrieben wurde. Ab 1979 produzierte der Reaktor keinen Strom mehr und wurde 1990 endgültig stillgelegt. Betreiber der Anlage ist die Societa Gestione Impanti Nucleari S.p.a. (SOGIN).[1][2]

Das AK war bereits 1978 wegen eines unbekannten Schadens ausgeschaltet worden. Umweltschützer berichten von Missbildungen bei Kindern und Tieren, Krebs, Leukämie sowie Meeresverschmutzung mit Cäsium-137 und Kobalt-60.[3] (Siehe dazu auch das Video rechts.)

1980 soll es laut „Greenpeace“ zu einer Kontamination des Grundwassers am AKW gekommen sein.[4]

Die Stilllegung erfolgte wegen kritischer Mängel an der Anlage; es war deswegen sogar die Entwicklung eines neuen, sichereren Reaktortyps geplant.[5] Eine Anpassung an moderne Sicherheitsstandards wäre zu teuer gewesen.[6]

Der Abriss des Atomkraftwerks ist bereits weit vorgeschritten. Nach der Abschaltung wurden 1987 die Brennelemente entfernt und nach Großbritannien transportiert. Von 2008 bis Dezember 2012 wurden rückgebaut: die Elektro-, Ventilations- und Drainagesysteme, der Asbest, der mit Asbest versehene Teil des Reaktorgebäudes, der Kamin. Nach einem Beschluss zur Abschaltung vom September 2012 wurde im September eine Ausschreibung für weitere Rückbaumaßnahmen gestartet. Der Rückbau soll 2025 abgeschlossen werden.[7]

SOGIN (Informationen des Betreibers)
→ pi.library.yorku.ca : Planning of Mega-Projects: Nuclear Contamination

(Letzte Änderung: 06.02.2015)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/Italy abgerufen am 6. Februar 2014
  2. WNA Reactor Database: Garigliano, Italy abgerufen am 6. Februar 2015
  3. youtube: The Italian Nuclear Scandal vom 15. Juni 2009
  4. Greenpeace: 365 reasons to oppose nuclear power vom März 2006
  5. Welt Online: Warum Italiener lieber viel Geld für teuren Strom zahlen vom 19. Juni 2011
  6. Zeit Online: Ausstieg auf italienisch vom 8. Mai 1987
  7. SOGIN: Garigliano nuclear power plant - Environmental remediation of the nuclear power plant abgerufen am 6. Februar 2015