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Nach wochenlangen ZDF-Recherchen hat sich im Februar 2014 gezeigt, dass sich die Lage nicht verbessert hat: Auf dem Gelände lagern 400 Mio. Liter hoch kontaminiertes Grundwasser, die nach einem Erdbeben die Umwelt verseuchen würden. Das Problem mit dem durchströmenden Grundwasser war von Anfang an bekannt. Schon damals wollte man einen Schutzwall um das Atomkraftwerk bauen, verwarf dies aber, weil Tepco die Maßnahmen zu teuer waren.<ref>ZDF: [http://www.heute.de/zdf-dokumentation-die-fukushima-luege-johannes-hano-ueber-die-atom-kraftwerk-katastrophe-32109408.html Die Lüge: Wie gefährlich Fukushima noch immer ist] vom 26. Februar 2014</ref> |
Nach wochenlangen ZDF-Recherchen hat sich im Februar 2014 gezeigt, dass sich die Lage nicht verbessert hat: Auf dem Gelände lagern 400 Mio. Liter hoch kontaminiertes Grundwasser, die nach einem Erdbeben die Umwelt verseuchen würden. Das Problem mit dem durchströmenden Grundwasser war von Anfang an bekannt. Schon damals wollte man einen Schutzwall um das Atomkraftwerk bauen, verwarf dies aber, weil Tepco die Maßnahmen zu teuer waren.<ref>ZDF: [http://www.heute.de/zdf-dokumentation-die-fukushima-luege-johannes-hano-ueber-die-atom-kraftwerk-katastrophe-32109408.html Die Lüge: Wie gefährlich Fukushima noch immer ist] vom 26. Februar 2014</ref> |
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| + | Im Mai 2014 wurde berichtet, dass TEPCO ein Umleitungssystem für Grundwasser vor dem havarierten AKW in Betrieb genommen hat. "Künftig soll Grundwasser darüber in den Pazifik geleitet werden. So solle verhindert werden, dass sich radioaktiv verseuchtes Wasser und Grundwasser vermischten, teilte Tepco mit."<ref>tagesschau.de: [http://www.tagesschau.de/ausland/akw-fukushima104.html Neues Ableitungssystem in Fukushima - Tepco leitet Grundwasser in den Ozean] vom 21. Mai 2014</ref> |
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Version vom 21. Mai 2014, 18:04 Uhr
Die Fukushima-Katastrophe > Fukushima verseucht Grundwasser und Pazifik
Nach der Katastrophe folgt die Katastrophe
Seit Beginn der Katastrophe strömt hochradioaktives Wasser in den Pazifik. Die Grenzwerte wurden anfangs um das 4.000fache überschritten, ab Anfang April 2011 um das 280fache überschritten, nachdem es gelungen war, einen Riss in einem Reaktor zu stopfen.[1]
→ NABU: Zu den Auswirkungen der Reaktorkatastrophe von Fukushima auf den Pazifik und die Nahrungsketten vom 7. Juli 2011 (Einschätzung)
Am 16. März 2013 wurde festgestellt, dass die Meeresküste am AKW Fukushima weiterhin stark radioaktiv belastet ist. Es wurde ein Fisch gefangen, der 7.400 fach stärker mit Cäsium kontaminiert ist, als vom japanischen Staat als unbedenklich angesehen.[2] Im April 2013 gab es Meldungen, dass aus unterirdischen Sammelbehältern radioaktives Wasser über Lecks ausgetreten ist,[3] und seit Juni ist klar, dass radioaktives Strontium ins Grundwasser gelangt.[4] Im Juli stieg die radioaktive Belastung aufgrund massiv erhöhter Cäsium-134- und Cäsium-137-Konzentrationen deutlich an.[5]
Neben dem bereits angesprochenen Cäsium und Strontium ist im radioaktiven Wasser auch Tritium enthalten: "In der vergangenen Woche musste der Betreiber Tepco einräumen, dass seit Mai 2011 zwischen 20 und 40 Billionen Becquerels an radioaktivem Tritium ins Meer geflossen sind, wobei 22 Billionen Becquerels pro Jahr erlaubt sind."[6] Das in Fukushima eingesetzte Filtersystem "Advanced Liquid Processing System" (ALPS) "kann diverse Radionuklide, vor allem Strontium, herausfiltern - nicht jedoch strahlendes Tritium."[7] Strontium kann mit gängigen Geigerzählern nicht aufgespürt werden.
Am 7. August 2013 wurde gemeldet, dass täglich 300 Tonnen radioaktiv verseuchtes Grundwasser seit zwei Jahren in den Stillen Ozean fließen. Das Wasser ist nicht nur auf kontaminiertes Kühlwasser, sondern auch auf 400 Tonnen Grundwasser zurückzuführen, die täglich von außen in die Reaktorgebäude eindringen und sich mit dem Kühlwasser vermischen. TEPCO hatte nach eigenen Angaben "chemische Mauern" im Erdreich als Blockade errichtet, die das Wasser jedoch einfach umfloss. Die japanische Regierung kritisierte den Betreiber TEPCO scharf und kündigte eigene Notfallmaßnahmen an. Nun soll ein "unterirdischer Wall aus gefrorenem Boden um die Reaktorgebäude errichtet werden".[8]
Warum reagiert die japanische Regierung nun plötzlich? Wohl, weil Premierminister Abe, der die Atomkraftwerke in Japan wieder ans Netz nehmen möchte, eine weitere Verschlechterung der Akzeptanz der Atomkraft fürchtet und den Anschein erwecken möchte, dass die Regierung das AKW Fukushima im Griff hat. Abe schiebt die Verantwortung TEPCO zu und behauptet, die japanische Regierung sei nicht über den Ernst der Lage informiert worden.[9]
→ derStandard.at: Fukushima: Warum nun doch niemand Schuld hat vom 9. August 2013 (mit aktuellen Bildern)
Nach wochenlangen ZDF-Recherchen hat sich im Februar 2014 gezeigt, dass sich die Lage nicht verbessert hat: Auf dem Gelände lagern 400 Mio. Liter hoch kontaminiertes Grundwasser, die nach einem Erdbeben die Umwelt verseuchen würden. Das Problem mit dem durchströmenden Grundwasser war von Anfang an bekannt. Schon damals wollte man einen Schutzwall um das Atomkraftwerk bauen, verwarf dies aber, weil Tepco die Maßnahmen zu teuer waren.[10]
Im Mai 2014 wurde berichtet, dass TEPCO ein Umleitungssystem für Grundwasser vor dem havarierten AKW in Betrieb genommen hat. "Künftig soll Grundwasser darüber in den Pazifik geleitet werden. So solle verhindert werden, dass sich radioaktiv verseuchtes Wasser und Grundwasser vermischten, teilte Tepco mit."[11]
Pannen folgen Pannen
Am 20. August 2013 teilte Tepco mit, dass ein Kühlwassertank undicht sei und 300 Tonnen, u. a. mit Strontium kontaminiertes hochradioaktives Wasser in den Boden gesickert sei. Das Leck konnte bis zum Abend nicht verschlossen werden.[12] Es handelt sich um das größte Leck mit radioaktivem Wasser seit dem GAU im Jahre 2011.[13] Die japanische Regierung erhöhte die Warnstufe wegen des Lecks auf einen Ernstfall der Stufe 3 in der siebenstufigen internationalen INES-Skala.[14]
Am 17. September 2013 leitete TEPCO nach einem Taifun 1.130 Tonnen Regenwasser, das laut TEPCO nur schwach kontaminiert sein soll, ins Meer.[15] Am 26. September wurde bekannt, dass eine Sperre vor den schwach beschädigten Reaktoren 5 und 6, die das Eindringen von radioaktiven Stoffen verhindern soll, ein Loch hat. TEPCO kündigte eine Behebung des Mangels an.[16]
Im gleichen Monat wurde ein Leck in einem Tank entdeckt, in dem sich Wasser mit einer Belastung von 580.000 Becquerel pro Liter an Betastrahlung befindet, das unter anderem von Strontium-90 ausgeht. Der gesetzliche Grenzwert liegt für Strontium bei 30 Bequerel.[17]
Am 7. Oktober 2013 schaltetet ein Arbeiter aus Versehen einige Kühlwasserpumpen der Reaktoren ab.[18]
Am 9. Oktober 2013 wurden sechs Arbeiter durch radioaktives Wasser kontaminiert. Das Helmholtz Zentrum München, dem aufgrund fahrlässigem Umgangs mit radioaktivem Abfall die Verantwortung für die Asse entzogen wurde, hält das Gesundheitsrisiko für gering.[19]
Am 10. Oktober 2013 stieg die Belastung mit Cäsium in der Meeresbucht von Fukushima um das 13-fache. Grund dafür sollen laut Tepco Bauarbeiten an einem Damm gegen Grundwasser sein, bei denen kontaminierter Erdboden ins Wasser gefallen sein soll.[20]
NBC: Fish Dangerously Radioactive from Fukushima will reach USA (hochgeladen in YouTube am 2. März 2014)
Im Oktober 2013 wurde ein Beitrag veröffentlicht, dass offenbar die gesamte Weltküste der USA aufgrund der Fukushima-Katastrophe radioaktiv belastet ist.[21]
Nach einem Fernsehbeitrag von NBC im März 2014 wird damit gerechnet, dass radioktiv verseuchte Fische in einigen Wochen die Westküste der USA erreichen (vgl. Video rechts).
(Letzte Änderung: 21.05.2014)
Einzelnachweise
- ↑ taz: Ruine mit Restrisiko vom 6. April 2013
- ↑ Welt Online: 7400-fache Dosis Cäsium in Fisch aus Fukushima vom 16. März 2013
- ↑ Zeit Online: Der Katastrophen-Reaktor leckt und leckt und leckt vom 7. April 2013
- ↑ n-tv.de: Auch zwei Jahre nach Fukushima-Gau - Radioaktives Wasser sickert aus Akw vom 19. Juni 2013
- ↑ Spiegel Online: Radioaktive Belastung des Grundwassers steigt dramatisch vom 9. Juli 2013
- ↑ tagesschau.de Atomruine Fukushima - Sorge um verstrahltes Wasser vom 7. August 2013
- ↑ Spiegel Online Atomruine Fukushima: Erneut Probleme mit Filtersystem vom 4. Oktober 2013
- ↑ Spiegel Online: Verstrahltes Wasser: Eiswall soll AKW Fukushima abdichten vom 7. August 2013
- ↑ FAZ.net: Tepcos Lügen bringen Abe in Bedrängnis vom 7. August 2008
- ↑ ZDF: Die Lüge: Wie gefährlich Fukushima noch immer ist vom 26. Februar 2014
- ↑ tagesschau.de: Neues Ableitungssystem in Fukushima - Tepco leitet Grundwasser in den Ozean vom 21. Mai 2014
- ↑ FAZ.net: Wieder ein Leck in Fukushima vom 20. August 2013
- ↑ taz.de: Größtes radioaktives Leck seit 2011 vom 20. August 2013
- ↑ Süddeutsche.de: Japan erhöht Warnstufe in Fukushima vom 21. August 2013
- ↑ Spiegel Online: AKW Fukushima: Tepco leitet 1130 Tonnen kontaminiertes Wasser ins Meer vom 17. September 2013
- ↑ ORF: Neue Panne in Atomkraftwerk Fukushima vom 26. September 2013
- ↑ Spiegel Online: Atomruine Fukushima: Erneut Probleme mit Filtersystem vom 4. Oktober 2013
- ↑ RP Online Kühlwasserpumpen abgeschaltet - Neue Panne im Kraftwerk Fukushima vom 8. Oktober 2013
- ↑ Zeit Online: Chaos ist Alltag am AKW Fukushima vom 10. Oktober 2013
- ↑ FAZ.net: Starke Cäsium-Belastung im Hafen von Fukushima vom 10. Oktober 2013
- ↑ Internetz-Zeitung: Das wahre Ausmaß der Horror-Verstrahlung von Fukushima - 28 Belege dafür, dass die ganze Westküste der USA durch radioaktiven Fallout aus Fukushima belastet ist vom 21. Oktober 2013