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Estland besaß nach Informationen der atomfreundlichen [[World Nuclear Association (WNA)]] zwei kleine Reaktoren für die Marine aus Zeiten der Sowjetunion, die 1968/1983 in Betrieb gingen und 1989 abgeschaltet wurden.<ref name="WNA">WNA: [http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Others/Emerging-Nuclear-Energy-Countries/ Emerging Nuclear Energy Countries] bgerufen am 27. Februar 2014</ref>
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Estland besaß nach Informationen der [[World Nuclear Association (WNA)]] zwei kleine Reaktoren für die Marine aus Zeiten der Sowjetunion, die 1968/1983 in Betrieb gingen und 1989 abgeschaltet wurden.<ref name="WNA">WNA: [http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Others/Emerging-Nuclear-Energy-Countries/ Emerging Nuclear Energy Countries] bgerufen am 27. Februar 2014</ref> 1992 wurde Estland Mitglied der [[Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)|Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO)]].<ref>IAEO: [https://www.iaea.org/about/memberstates Member States] abgerufen am 11. März 2016</ref>
   
2006 planten die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und [[Litauen]] den Bau eines gemeinsamen Reaktors für zwei bis drei Mrd. Euro auf litauischem Staatsgebiet, der das alte Atomkraftwerk Ignalina ersetzen und 2015 in Betrieb gehen sollte.<ref>Deutsche Welle: [http://www.dw.de/litauen-lettland-und-estland-wollen-akw-bauen/a-1929217-1 Litauen, Lettland und Estland wollen AKW bauen] vom 9. März 2006</ref>
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2006 planten die drei baltischen Staaten Estland, [[Lettland]] und [[Litauen]] den Bau eines gemeinsamen Reaktors für zwei bis drei Mrd. Euro auf litauischem Staatsgebiet, der das alte Atomkraftwerk [[Ignalina (Litauen)|Ignalina]] aus sowjetischer Zeit ersetzen und 2015 in Betrieb gehen sollte.<ref>Deutsche Welle: [http://www.dw.de/litauen-lettland-und-estland-wollen-akw-bauen/a-1929217-1 Litauen, Lettland und Estland wollen AKW bauen] vom 9. März 2006</ref>
   
Nachdem Estland 2008 nach einem Standort für ein eigenes AKW gesucht bzw. eine Beteiligung an einem zusätzlichen finnischen Reaktor geprüft hatte, kündigte das Unternehmen Eesti Energia 2009 an, dass man den Bau von zwei 335-MR-Reaktoren von Westinghouse bis 2019 auf der Insel Suur Pakri 50 km westlich der Hauptstadt Talinn erwäge.<ref name="WNA"/>
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2008 suchte Estland nach einem Standort für ein eigenes AKW, prüfte aber auch eine Beteiligung an einem zusätzlichen finnischen Reaktor.<ref name="WNA"/> Im Februar 2009 beschloss die estnische Regierung einen Entwicklungsplan für den Energiesektor bis 2020, der den Bau eines eigenen Atomkraftwerks bis 2023 vorsah.<ref>nti.org: [http://www.nti.org/country-profiles/estonia/ Estonia] abgerufen am 23. Oktober 2014</ref> Das Unternehmen Eesti Energia kündigte im gleichen Jahr an, dass man den Bau von zwei 335-MW-Reaktoren von [[Westinghouse]] bis 2019 auf der Insel Suur Pakri 50 km westlich der Hauptstadt Talinn erwäge.<ref name="WNA"/>
   
Trotz der Fukushima-Katastrophe hielten die baltischen Staaten nach Meldungen von 2011 und 2013 an ihren Plänen für ein AKW in Litauen fest.<ref>FAZ.net: [http://www.faz.net/artikel/C32436/litauen-ein-atomkraftwerk-fuer-die-energieinsel-30463470.html Ein Atomkraftwerk für die Energieinsel] vom 15. Juli 2011</ref><ref>Focus Online: [http://www.focus.de/tagesthema/atom-in-europa-sagen-politiker-weiterhin-atomkraft-ja-bitte_aid_937653.html In Europa sagen Politiker weiterhin: Atomkraft ja bitte!] vom 11. März 2013</ref>
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Auch nach der [[Die Fukushima-Katastrophe|Fukushima-Katastrophe]] hielten die baltischen Staaten nach Meldungen von 2011 und 2013 an ihren Plänen für ein AKW in Litauen fest.<ref>FAZ.net: [http://web.archive.org/web/20110930053506/http://www.faz.net/artikel/C32436/litauen-ein-atomkraftwerk-fuer-die-energieinsel-30463470.html Ein Atomkraftwerk für die Energieinsel] vom 15. Juli 2011 (via WayBack)</ref><ref>Focus Online: [http://www.focus.de/tagesthema/atom-in-europa-sagen-politiker-weiterhin-atomkraft-ja-bitte_aid_937653.html In Europa sagen Politiker weiterhin: Atomkraft ja bitte!] vom 11. März 2013</ref> Obwohl sich die litauische Bevölkerung im Oktober 2012 gegen den Bau des AKWs aussprach<ref>Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/parlamentswahlen-litauen-steht-vor-machtwechsel-a-861256.html Parlamentswahlen - Litauen steht vor einem Machtwechsel] vom 15. Oktober 2012</ref>, fanden im Mai 2013 neue Konsultationen der baltischen Länder zu diesem Projekt statt.<ref>Deutschlandfunk: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/2107406/ Litauen zögert Entscheidung über neues AKW hinaus] vom 15. Mai 2013</ref>
 
Obwohl sich die litauische Bevölkerung im Oktober 2012 gegen den Bau des AKW aussprach<ref>Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/politik/ausland/parlamentswahlen-litauen-steht-vor-machtwechsel-a-861256.html Parlamentswahlen - Litauen steht vor einem Machtwechsel] vom 15. Oktober 2012</ref>, fanden im Mai 2013 neue Konsultationen der baltischen Länder zu diesem Projekt statt.<ref>Deutschlandfunk: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/2107406/ Litauen zögert Entscheidung über neues AKW hinaus] vom 15. Mai 2013</ref>
 
   
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Am 19. Januar 2016 erklärte der litauische Energieminister Masiulis, dass das Bauprojekt wegen der ungünstigen Marktbedingungen für Atomstrom vorübergehend gestoppt worden sei. In Estland herrsche aufgrund der Nutzung von Schieferöl ein Energieüberschuss, der den Bau eines Atomkraftwerks unnötig mache.<ref name="Baltic_Course_2016_01_20">The Baltic Course: [http://www.baltic-course.com/eng/energy/?doc=115564 Masiulis: Visaginas NPP project has been shelved for now] vom 20. Januar 2016</ref>
   
 
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Version vom 16. Februar 2019, 06:13 Uhr

Atomenergie in Europa > Estland

Tallinn Toompea 2014

Domberg in Tallinn (Estland)

Estland besaß nach Informationen der World Nuclear Association (WNA) zwei kleine Reaktoren für die Marine aus Zeiten der Sowjetunion, die 1968/1983 in Betrieb gingen und 1989 abgeschaltet wurden.[1] 1992 wurde Estland Mitglied der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO).[2]

2006 planten die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen den Bau eines gemeinsamen Reaktors für zwei bis drei Mrd. Euro auf litauischem Staatsgebiet, der das alte Atomkraftwerk Ignalina aus sowjetischer Zeit ersetzen und 2015 in Betrieb gehen sollte.[3]

2008 suchte Estland nach einem Standort für ein eigenes AKW, prüfte aber auch eine Beteiligung an einem zusätzlichen finnischen Reaktor.[1] Im Februar 2009 beschloss die estnische Regierung einen Entwicklungsplan für den Energiesektor bis 2020, der den Bau eines eigenen Atomkraftwerks bis 2023 vorsah.[4] Das Unternehmen Eesti Energia kündigte im gleichen Jahr an, dass man den Bau von zwei 335-MW-Reaktoren von Westinghouse bis 2019 auf der Insel Suur Pakri 50 km westlich der Hauptstadt Talinn erwäge.[1]

Auch nach der Fukushima-Katastrophe hielten die baltischen Staaten nach Meldungen von 2011 und 2013 an ihren Plänen für ein AKW in Litauen fest.[5][6] Obwohl sich die litauische Bevölkerung im Oktober 2012 gegen den Bau des AKWs aussprach[7], fanden im Mai 2013 neue Konsultationen der baltischen Länder zu diesem Projekt statt.[8]

Am 19. Januar 2016 erklärte der litauische Energieminister Masiulis, dass das Bauprojekt wegen der ungünstigen Marktbedingungen für Atomstrom vorübergehend gestoppt worden sei. In Estland herrsche aufgrund der Nutzung von Schieferöl ein Energieüberschuss, der den Bau eines Atomkraftwerks unnötig mache.[9]

→ AtomkraftwerkePlag: Litauen

(Letzte Änderung: 16.02.2019)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 WNA: Emerging Nuclear Energy Countries bgerufen am 27. Februar 2014
  2. IAEO: Member States abgerufen am 11. März 2016
  3. Deutsche Welle: Litauen, Lettland und Estland wollen AKW bauen vom 9. März 2006
  4. nti.org: Estonia abgerufen am 23. Oktober 2014
  5. FAZ.net: Ein Atomkraftwerk für die Energieinsel vom 15. Juli 2011 (via WayBack)
  6. Focus Online: In Europa sagen Politiker weiterhin: Atomkraft ja bitte! vom 11. März 2013
  7. Spiegel Online: Parlamentswahlen - Litauen steht vor einem Machtwechsel vom 15. Oktober 2012
  8. Deutschlandfunk: Litauen zögert Entscheidung über neues AKW hinaus vom 15. Mai 2013
  9. The Baltic Course: Masiulis: Visaginas NPP project has been shelved for now vom 20. Januar 2016