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+ | Der Siedewasserreaktor Elk River befand sich in der Nähe des gleichnamigen Ortes am Ostufer des Mississippi im Bundesstaat Minnesota, nordwestlich von Minneapolis.<ref>WNA Reactor Database: [http://www.world-nuclear.org/reactor/default.aspx/ELK%20RIVER Elk River, United States Of America] abgerufen am 11. Januar 2023</ref> Er wurde von 1962 bis 1968 von der Rural Cooperative Power Association (heute East Central Energy) betrieben. Als Eigentümer wird das US Department of Energy angegeben,<ref name="IAEO"/><ref>East Central Energy: [https://web.archive.org/web/20160725120903/http://www.eastcentralenergy.com/content/history History] abgerufen am 25. Juli 2016 (via WayBack)</ref> Hersteller war Allis Chalmers.<ref name="ELECNUC"/> |
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+ | Die Anlage Elk River erzeugte ab 1950 zunächst als Kohle-Öl-Kraftwerk Energie, wurde 1962 in ein Atomkraftwerk und 1968 wieder in ein Kohle-Öl-Kraftwerk umgewandelt. 1972 bis 1974 wurde der Reaktor rückgebaut. Seit 1989 wird am Standort Energie aus der Verbrennung von Siedlungsabfällen gewonnen.<ref>Great River Energy: [https://web.archive.org/web/20180312075600/http://greatriverenergy.com/we-provide-electricity/making-electricity/biomass/ Elk River Resource Recovery Project: Turning waste into energy] abgerufen am 12. März 2018 (via WayBack)</ref><ref>DER SPIEGEL 41/1979: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39868602.html Eventuelle Radi] vom 7. Oktober 1979</ref> |
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In technischer Hinsicht ähnelte Elk River dem ersten deutschen AKW [[Kahl (Bayern)]], das Deutschland 1958 in den USA bestellte.<ref>FAZ.net: [http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/karlstein-die-lehrwerkstatt-der-deutschen-atomindustrie-1653425.html Karlstein - Die Lehrwerkstatt der deutschen Atomindustrie] vom 17. Juni 2011</ref> |
In technischer Hinsicht ähnelte Elk River dem ersten deutschen AKW [[Kahl (Bayern)]], das Deutschland 1958 in den USA bestellte.<ref>FAZ.net: [http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/karlstein-die-lehrwerkstatt-der-deutschen-atomindustrie-1653425.html Karlstein - Die Lehrwerkstatt der deutschen Atomindustrie] vom 17. Juni 2011</ref> |
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+ | Die Inbetriebnahme des Reaktors verzögerte sich anfangs wegen Brennelementeschäden und Rissen in der Verschalung des Reaktordruckbehälters.<ref>The Energy Collective: [https://web.archive.org/web/20130601175622/http://theenergycollective.com/ansorg/214746/hook-ons Nuclear Energy Future: SMRs and Hook-Ons] vom 19. April 2013 (via WayBack)</ref> |
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+ | Die [[Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS)]] berichtete über diverse Störungen beim Betrieb im Jahr 1966: einen Steuerelementschaden, einen Brennelementschaden sowie einer Freisetzung von radioaktivem Abgas infolge eines Dampferzeugerschadens.<ref>GRS: [https://web.archive.org/web/20160603135729/http://www.grs.de/sites/default/files/pdf/GRS_004_0.pdf Weltweite Erfassung besonderer Vorkommnisse in Kernkraftwerken, Versuchs- und Forschungsreaktoren 1966] vom April 1978 (S.41f., via WayBack)</ref> |
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+ | Immer wieder gab es Probleme mit Lecks, aus denen Kühlwasser in das Containment auslief; letztlich war dies einer der Gründe für eine genauere Inspektion des Atomkraftwerks und die Schließung 1968.<ref>atomic power review: [http://atomicpowerreview.blogspot.de/2011/09/apr-atomic-journal-elk-river-part-2.html DAPR Atomic Journal - Elk River part 2] vom 24. September 2011</ref> Der Betreiber war nicht bereit gewesen, in Reparaturen zu investieren.<ref name="IEEE_2015_04_27"/><br /><br /> |
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Aktuelle Version vom 11. Januar 2023, 07:23 Uhr
Atomenergie in außereuropäischen Ländern > USA > Elk River (USA)
Siedewasserreaktor • Leistung: 24 MW • Typ: - • Hersteller: Allis Chalmers •
Baubeginn: 1. Januar 1959 • Inbetriebnahme: 1. November 1962 • Abschaltung: 1. Februar 1968[1][2]
Der Siedewasserreaktor Elk River befand sich in der Nähe des gleichnamigen Ortes am Ostufer des Mississippi im Bundesstaat Minnesota, nordwestlich von Minneapolis.[3] Er wurde von 1962 bis 1968 von der Rural Cooperative Power Association (heute East Central Energy) betrieben. Als Eigentümer wird das US Department of Energy angegeben,[1][4] Hersteller war Allis Chalmers.[2]
Die Anlage Elk River erzeugte ab 1950 zunächst als Kohle-Öl-Kraftwerk Energie, wurde 1962 in ein Atomkraftwerk und 1968 wieder in ein Kohle-Öl-Kraftwerk umgewandelt. 1972 bis 1974 wurde der Reaktor rückgebaut. Seit 1989 wird am Standort Energie aus der Verbrennung von Siedlungsabfällen gewonnen.[5][6]
Elk River war ein Siedewasserreaktor, als Brennstoff wurde eine ungewöhnliche Mischung aus hochangereichertem Uran und Thorium verwendet. Der kommerzielle Betrieb begann wegen technischer Probleme erst im Juli 1964; die ursprünglich angesetzten Baukosten von 6,2 Mio. US-Dollar erhöhten sich auf 16 Mio. US-Dollar. Elk River war der erste Demonstrationsreaktor in den USA, der stillgelegt wurde.[7]
In technischer Hinsicht ähnelte Elk River dem ersten deutschen AKW Kahl (Bayern), das Deutschland 1958 in den USA bestellte.[8]
Störungen
Die Inbetriebnahme des Reaktors verzögerte sich anfangs wegen Brennelementeschäden und Rissen in der Verschalung des Reaktordruckbehälters.[9]
Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) berichtete über diverse Störungen beim Betrieb im Jahr 1966: einen Steuerelementschaden, einen Brennelementschaden sowie einer Freisetzung von radioaktivem Abgas infolge eines Dampferzeugerschadens.[10]
Immer wieder gab es Probleme mit Lecks, aus denen Kühlwasser in das Containment auslief; letztlich war dies einer der Gründe für eine genauere Inspektion des Atomkraftwerks und die Schließung 1968.[11] Der Betreiber war nicht bereit gewesen, in Reparaturen zu investieren.[7]
(Letzte Änderung: 11.01.2023)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/United States of America abgerufen am 11. Januar 2023
- ↑ 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
- ↑ WNA Reactor Database: Elk River, United States Of America abgerufen am 11. Januar 2023
- ↑ East Central Energy: History abgerufen am 25. Juli 2016 (via WayBack)
- ↑ Great River Energy: Elk River Resource Recovery Project: Turning waste into energy abgerufen am 12. März 2018 (via WayBack)
- ↑ DER SPIEGEL 41/1979: Eventuelle Radi vom 7. Oktober 1979
- ↑ 7,0 7,1 IEEE Spectrum: The Forgotten History of Small Nuclear Reactors vom 27. April 2015 (via WayBack)
- ↑ FAZ.net: Karlstein - Die Lehrwerkstatt der deutschen Atomindustrie vom 17. Juni 2011
- ↑ The Energy Collective: Nuclear Energy Future: SMRs and Hook-Ons vom 19. April 2013 (via WayBack)
- ↑ GRS: Weltweite Erfassung besonderer Vorkommnisse in Kernkraftwerken, Versuchs- und Forschungsreaktoren 1966 vom April 1978 (S.41f., via WayBack)
- ↑ atomic power review: DAPR Atomic Journal - Elk River part 2 vom 24. September 2011