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==Grenzen der Dekontamination==
 
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[[Datei:IAEA_02790019_(5613119300).jpg|thumb|270px|Tschernobyl, 1986]]
 
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Oberstes Ziel muss sein, eine Freisetzung radioaktiver Substanzen zu vermeiden. Werden nämlich radioaktive Substanzen bei einem Atomunfall freigesetzt, befinden sie sich "befinden sich dann gasförmig oder an Aerosole gebunden in der Luft und werden gemäß den vorherrschenden meteorologischen Bedingungen transportiert. Aus dieser so genannten Wolke werden sie früher oder später über unterschiedliche Mechanismen wie Sedimentation, Diffusion oder über Turbulenzen der Luftströmungen – die so genannte Impaktion – auf Oberflächen abgelagert." Sie werden auch durch biologische Aktivität verbreitet, wenn sie in Tiere oder Pflanzen gelangen. Eine Dekontamination ist dann kaum mehr möglich. Man kann höchstens versuchen, eine Verdünnung durch künstliche Niederschläge zu erreichen, wie es z. B. in der Sowjetunion nach der [[Die Tschernobyl-Katastrophe|Tschernobyl-Katastrophe]] versucht wurde.<ref name="Spektrum_2011_03_24">Spektrum.de: [https://www.spektrum.de/news/die-menge-der-radionuklide-sinkt-nur-durch-zerfall/1067278 Dekontamination: "Die Menge der Radionuklide sinkt nur durch Zerfall"] vom 24. März 2011</ref>
 
Oberstes Ziel muss sein, eine Freisetzung radioaktiver Substanzen zu vermeiden. Werden nämlich radioaktive Substanzen bei einem Atomunfall freigesetzt, befinden sie sich "befinden sich dann gasförmig oder an Aerosole gebunden in der Luft und werden gemäß den vorherrschenden meteorologischen Bedingungen transportiert. Aus dieser so genannten Wolke werden sie früher oder später über unterschiedliche Mechanismen wie Sedimentation, Diffusion oder über Turbulenzen der Luftströmungen – die so genannte Impaktion – auf Oberflächen abgelagert." Sie werden auch durch biologische Aktivität verbreitet, wenn sie in Tiere oder Pflanzen gelangen. Eine Dekontamination ist dann kaum mehr möglich. Man kann höchstens versuchen, eine Verdünnung durch künstliche Niederschläge zu erreichen, wie es z. B. in der Sowjetunion nach der [[Die Tschernobyl-Katastrophe|Tschernobyl-Katastrophe]] versucht wurde.<ref name="Spektrum_2011_03_24">Spektrum.de: [https://www.spektrum.de/news/die-menge-der-radionuklide-sinkt-nur-durch-zerfall/1067278 Dekontamination: "Die Menge der Radionuklide sinkt nur durch Zerfall"] vom 24. März 2011</ref>
   

Version vom 11. März 2019, 09:50 Uhr

Strahlung, Grenzwerte, Gesundheitsgefährdung > Dekontamination

Was versteht man unter Dekontamination?

23.3

Fukushima, März 2011

Unter Dekontamination versteht das Bundesamt für Bevölkerungsschütz und Katastrophenhilfe allgemein "die Entfernung einer oder mehrerer gefährlicher Substanzen von einer Oberfläche und, sofern eingedrungen, auch aus den darunter liegenden Schichten". Dekontaminationsmaßnahmen können sich z. B. auf Personen, Gerätschaften oder Verletzten beziehen und werden mit Hlfe spezieller Verfahren und Dekontaminationsmittel durchgeführt.[1]

Das Bundesamt für Strahlenschutz definiert Dekontamination im nuklearen Kontext als "Beseitigung oder Verminderung von radioaktiven Verunreinigungen".[2]

Dekontaminationsszenarien

Dekontamination kann man bei diversen Szenarien nötig werden, z. B. bei einem Atomunfall, bei einem Transportunfall → Transport radioaktiver Stoffe, beim bestimmungsgemäßen oder unbeabsichigtem Umgang mit radioaktiven Stoffen und bei der unbeabsichtigten Freisetzung radioaktiver Stoffe.[3]

Dekontaminationsmaßnahmen können sich, wie z. B. nach dem Atomunfall in Fukushima, auf ganze Landschaften beziehen. Von Dekontaminationsmaßnahmen waren in Japan "über hundert Gemeinden in acht Präfekturen" betroffen.[4] Riesige Mengen von verstrahlter Erde und Pflanzen wurden nach dem GAU in unzähligen Müllsäcken verpackt. Aus den Säcken konnte Strahlung austreten, dennoch wurden diese anfangs zum Teil auf normalen Abfallhaufen gelagert.[5] Für Dekontamination und Rückbau der zerstörten Fukushima-Reaktoren selbst plant man einen Zeitraum von 40 bis 50 Jahren ein. → Dekontamination und geplante Maßnahmen

Grenzen der Dekontamination

IAEA 02790019 (5613119300)

Tschernobyl, 1986

Oberstes Ziel muss sein, eine Freisetzung radioaktiver Substanzen zu vermeiden. Werden nämlich radioaktive Substanzen bei einem Atomunfall freigesetzt, befinden sie sich "befinden sich dann gasförmig oder an Aerosole gebunden in der Luft und werden gemäß den vorherrschenden meteorologischen Bedingungen transportiert. Aus dieser so genannten Wolke werden sie früher oder später über unterschiedliche Mechanismen wie Sedimentation, Diffusion oder über Turbulenzen der Luftströmungen – die so genannte Impaktion – auf Oberflächen abgelagert." Sie werden auch durch biologische Aktivität verbreitet, wenn sie in Tiere oder Pflanzen gelangen. Eine Dekontamination ist dann kaum mehr möglich. Man kann höchstens versuchen, eine Verdünnung durch künstliche Niederschläge zu erreichen, wie es z. B. in der Sowjetunion nach der Tschernobyl-Katastrophe versucht wurde.[6]

Bei einer Dekontamination verschwinden readioaktiver Substanzen nicht einfach, sondern müssen entsorgt werden. Endgültig beseitigt werden sie nur durch ihren radioaktiven Zerfall.[6]

(Letzte Änderung: 11.03.2019)

Einzelnachweise

  1. Bundesamt für Bevölkerungsschütz und Katastrophenhilfe: Dekontamination abgerufen am 10. März 2019
  2. BfS: Glossar: Dekontamination abgerufen am 10. März 2019
  3. GRS: Generalisierte Konzeptefür Maßnahmen bei nuklearen und radiologischen Notfällen vom Mai 2015
  4. BfS: Umweltfolgen des Unfalls von Fukushima: Die radiologische Situation in Japan abgerufen am 10. März 2019
  5. Tiroler Tageszeitung:  Meer aus radioaktiven Atommüllsäcken lässt Normalität nicht zu vom 21. Oktober 2013
  6. 6,0 6,1 Spektrum.de: Dekontamination: "Die Menge der Radionuklide sinkt nur durch Zerfall" vom 24. März 2011