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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > China > Daya Bay (China)

2 Druckwasserreaktoren • Leistung: 984 MW/984 MW • Typ: M310/M310 • Hersteller: Framatome •
Baubeginn: 7. August 1987/7. April 1988 • Inbetriebnahme: 28. Juli 1993/21. Januar 1994 • [1][2] Abschaltung: offen


Daya Bay Nuclear Power Plant

AKW Daya Bay (China)

Der Standort Daya Bay befindet sich bei Shenzhen in der südöstlichen Provinz Guangdong, 55 km nördlich von Hongkong und nur 1 km vom Atomkraftwerk Ling Ao (China) entfernt.[3]

China betreibt in Daya Bay zwei Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 984 MW, die 1993 und 1994 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer der Anlage ist die China Guangong Nuclear Power Holding Co., Betreiber die Daya Bay Nuclear Power Operations and Management Co.[1][4] Hersteller war das französische Unternehmen Framatome (heute AREVA).[2]

Das Atomkraftwerk spielt eine zentrale Rolle bei der Energieversorgung Hongkongs und der Provinz Guangdong. Die Baukosten sind auf 5,44 Mrd. US-Dollar geschätzt worden.[3]

Die beiden Turbinengeneratoren wurden von Großbritannien geliefert; Großbritannien soll den Großauftrag als Belohnung für zügige Verhandlungen zur Rückgabe der Kronkolonie Hongkong erhalten haben.[5]

In Daya Bay, so eine Meldung von 2011, wird auch ein gemeinsames Forschungsvorhaben von China und den USA durchgeführt, in dem Neutrinoeigenschaften untersucht werden ("Neutrino-Experiment"). Dabei werden Antineutrinos, Antiteilchen der Neutrinos, aus dem Atomkraftwerk gemessen.[6]

Zwischenfälle

2010-6-18_The_Pulse_Daya_Bay_Nuclear_Power_Plant_Leak

2010-6-18 The Pulse Daya Bay Nuclear Power Plant Leak

"The Chinese government and China Light and Power have played down worries over recent reports of a radiation leak at the Daya Bay nuclear power plant." (Hochgeladen in youTube am 22.06.2010)

1994 bis 1996 kam es zu längeren Betriebsunterbrechungen, weil der französische Hersteller Framatome große Komponenten des Kraftwerks ersetzen musste.[4]

Am 23. Mai 2010 wurde in dem 50 Kilometer nördlich von Honkong befindlichen AKW ein leichter Anstieg der Radioaktivität im Kühlwasser gemessen, der auf eine Beschädigung eines Brennstabes zurückgeführt wurde. Der Hongkonger Energiekonzern CLP Power, Mitbetreiber des AKW, soll den Störfall verheimlicht haben. Er bestritt, dass radioaktives Jod freigesetzt worden sei.[7][8]

Ende Oktober 2010 kam es wieder zu einem Störfall, bei dem Arbeiter wegen eines Lecks im Kühlsystem radioaktiver Strahlung ausgesetzt wurden.[9]

Weitere Links

→ CEEC: Daya Bay Nuclear Power Plant (mit Bild)
→ NTI: Guangdong Daya Bay Nuclear Power Station (GNPS)

(Letzte Änderung: 15.03.2020)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/China abgerufen am 4. Juli 2014
  2. 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
  3. 3,0 3,1 NTI: Guangdong Daya Bay Nuclear Power Station (GNPS) abgerufen am 25. August 2014
  4. 4,0 4,1 WNA: Nuclear Power in China abgerufen am 25. Augst 2014
  5. Zeit Online: Atommüll für China vom 4. Oktober 1985
  6. welt der physik: Neutrinoexperiment in China nimmt erste Daten vom 18. August 2011
  7. Spiegel Online: Defekter Brennstab: Zwischenfall in Atomkraftwerk in Südchina vom 15. Juni 2010
  8. The Sydney Morning Herald: Radiation leak reported at Chinese nuclear plant vom 15. Juni 2010
  9. Berliner Zeitung: Der große Atomeinstieg vom 20. Dezember 2010
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