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Atomenergie in Europa > Frankreich > Chinon (Frankreich)

4 aktive Druckwasserreaktoren • Leistung: 4 x 954 MW • Typ: 4 x CP2 • Hersteller: Framatome •
Baubeginn: 1977/1977/1980/1981 • 1982/1983/1986/1987 • Abschaltung: offen[1][2]


Chinon nuclear power plant-3

AKW Chinon (Frankreich)

Der Standort Chinon liegt nahe der gleichnamigen Stadt an der Loire südwestlich von Tours, im westfranzösischen Département Indre-et-Loire.[3]

In Chinon erzeugen derzeit vier Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 954 MW Strom, die 1982 bis 1987 in Betrieb gegangen sind (Chinon B-1 bis -4). Drei gasgekühlte Reaktoren sind stillgelegt worden (Chinon A-1 bis -3, Betrieb ab 1962/1964/1966, Abschaltung 1973/1985/1990). Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die französische Gesellschaft Électricité de France (EDF).[1] Hersteller von Chinon A-1 bis -3 waren Groupment Industriel Francais, von Chinon B-1 bis -4 Framatome (heute AREVA).[2]

Die Stilllegung der gasgekühlten UNGG-Reaktoren läuft in zwei Phasen ab: einem teilweisen Rückbau nach der Abschaltung und einem endgültigen Abriss nach 50 Jahren.[4]

Störfälle und Zwischenfälle

In zwei Berichten der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) wurden Störfälle aus den Jahren 1966 und 1969 bei Chinon-1 bis -3 dokumentiert, insbesondere Dampferzeuger- und Brennelementeschäden.[5][6]

Am 19. Dezember 1987 fielen wegen strengen Frosts verschiedene sicherheitsrelevante Sensoren aus.[7]

Am 27. Oktober 2002 wurde gemeldet, dass bei den Atomkraftwerken Blayais, Chinon und Tricastin Auslegungslücken bei Flutbehältern und Hilfsspeisewassertanks entdeckt wurden, die die Widerstandsfähigkeit dieser Komponenten gegen Erdbeben beeinträchtigen können.[8]

Zwischen September 2006 und Ende Februar 2007 kam es zu einer Selbstmordserie: Drei Beschäftigte des AKW Chinon nahmen sich wegen Arbeitsüberlastung das Leben. Die Unternehmensleitung hatte wegen eines Kostensenkungsprogramms Druck ausgeübt.[9]

Am 30. April 2009 wurde das AKW nach einer Bombendrohung evakuiert; bei einer nachfolgenden Untersuchung wurde kein Sprengsatz entdeckt.[10]

2010 fasste ein Arbeiter einen radioaktiven Gegenstand mit bloßen Händen an.[11]

Am 5. Dezember 2011 wurde berichtet, dass französische Greenpeace-Aktivisten versuchten, in das AKW einzudringen, und Spruchbänder ausbreiteten, um gegen die mangelnde Sicherheit der Anlage zu protestieren.[12]

(Letzte Änderung: 24.10.2021)

Einzelnachweise

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