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1964 wurde die Comisión Nacional de Energía Nuclear gegründet (seit 1965 Comisión Chilena de Energía Nuclear), die für die Regulierung und Kontrolle aller Belange der Atomkraft zuständig ist.<ref>CCHEN: [http://www.cchen.cl/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=8&Itemid=101 Quiénes Somos] abgerufen am 5. Oktober 2014</ref>
 
1964 wurde die Comisión Nacional de Energía Nuclear gegründet (seit 1965 Comisión Chilena de Energía Nuclear), die für die Regulierung und Kontrolle aller Belange der Atomkraft zuständig ist.<ref>CCHEN: [http://www.cchen.cl/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=8&Itemid=101 Quiénes Somos] abgerufen am 5. Oktober 2014</ref>
   
Ende der 1960er Jahre trieb der staatliche Energieerzeuger Endesa in einem Atomenergieprogramm Pläne zum Bau eines 100-MW Reaktors in der Region Antofagasta im Norden des Landes voran, die aber bereits 1970 nach der Wahl Präsident Allendes wieder gestoppt wurden. Ein Ende der 1970er Jahre unter der Militärregierung geplanter 600-MW-Reaktor in Zentralchile bei San Antonio wurde aus ökonomischen Gründen 1982 aufgegeben.<ref name ="IAEO_Country_Profiles_Chile">IAEO: [http://www-pub.iaea.org/MTCD/Publications/PDF/cnpp2014cd/countryprofiles/Chile/Chile.htm Country Nuclear Power Profiles 2014 Edition/Chile] abgerufen am 5. Oktober 2014</ref>
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Ende der 1960er Jahre trieb der staatliche Energieerzeuger Endesa in einem Atomenergieprogramm Pläne zum Bau eines 100-MW Reaktors in der Region Antofagasta im Norden des Landes voran, die aber bereits 1970 nach der Wahl Präsident Allendes wieder gestoppt wurden. Ein Ende der 1970er Jahre unter der Militärregierung geplanter 600-MW-Reaktor in Zentralchile bei San Antonio wurde aus ökonomischen Gründen 1982 aufgegeben.<ref name ="IAEO_Country_Profiles_Chile">IAEO: [https://cnpp.iaea.org/countryprofiles/Chile/Chile.htm Country Nuclear Power Profiles 2014 Edition/Chile] abgerufen am 5. Oktober 2014</ref>
   
 
Seit dem 13. Oktober 1974 betreibt Chile einen Forschungsreaktor mit der Bezeichnung RECH-1 und einer Leistung von 5.000 KW in Santiago.<ref>IAEO: [http://nucleus.iaea.org/RRDB/RR/GeneralInfo.aspx?RId=49 Research Reactors/Chile REACH-1] abgerufen am 4. April 2014</ref> Der Reaktor wurde 1999 von hoch auf niedrig angereichertes Uran umgestellt.<ref>IAEO: [http://inis.iaea.org/search/download.aspx?RN=32027399&redURL=http://www.iaea.org/inis/collection/NCLCollectionStore/_Public/32/027/32027399.pdf An overview of the RECH-1 reactor conversion] von 2000</ref>
 
Seit dem 13. Oktober 1974 betreibt Chile einen Forschungsreaktor mit der Bezeichnung RECH-1 und einer Leistung von 5.000 KW in Santiago.<ref>IAEO: [http://nucleus.iaea.org/RRDB/RR/GeneralInfo.aspx?RId=49 Research Reactors/Chile REACH-1] abgerufen am 4. April 2014</ref> Der Reaktor wurde 1999 von hoch auf niedrig angereichertes Uran umgestellt.<ref>IAEO: [http://inis.iaea.org/search/download.aspx?RN=32027399&redURL=http://www.iaea.org/inis/collection/NCLCollectionStore/_Public/32/027/32027399.pdf An overview of the RECH-1 reactor conversion] von 2000</ref>

Version vom 13. Februar 2015, 19:42 Uhr

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Chile

Einstiegspläne seit den 1960er Jahren

Datei:Santiago.jpg

Santiago de Chile

Chile, ein Staat mit hoher seismischer Aktivität, hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Anläufe zur Einführung der Atomenergie unternommen.

1964 wurde die Comisión Nacional de Energía Nuclear gegründet (seit 1965 Comisión Chilena de Energía Nuclear), die für die Regulierung und Kontrolle aller Belange der Atomkraft zuständig ist.[1]

Ende der 1960er Jahre trieb der staatliche Energieerzeuger Endesa in einem Atomenergieprogramm Pläne zum Bau eines 100-MW Reaktors in der Region Antofagasta im Norden des Landes voran, die aber bereits 1970 nach der Wahl Präsident Allendes wieder gestoppt wurden. Ein Ende der 1970er Jahre unter der Militärregierung geplanter 600-MW-Reaktor in Zentralchile bei San Antonio wurde aus ökonomischen Gründen 1982 aufgegeben.[2]

Seit dem 13. Oktober 1974 betreibt Chile einen Forschungsreaktor mit der Bezeichnung RECH-1 und einer Leistung von 5.000 KW in Santiago.[3] Der Reaktor wurde 1999 von hoch auf niedrig angereichertes Uran umgestellt.[4]

Nach 2007 plante der südamerikanische Staat neuerdings die kommerzielle Nutzung der Atomkraft.[5] 2010 kündigte der chilenische Energieminister nach Informationen der WNA die Inbetriebnahme eines Reaktors mit 1.100 MW Leistung bis 2024 sowie vier weiterer bis 2035 an. Diese sollten die Kohle als Energieträger ersetzen.[6]

Neues Energiekonzept nach Jahrhundertbeben und Fukushima

Zwei Ereignisse haben aber auch diese Pläne scheitern lassen: ein Jahrhunderterdbeben am 27. Februar 2010 mit der Stärke 8,8[7] und die Fukushima-Katastrophe vom März 2011. Gegen die Atompläne der Regierung erhob sich massive Kritik in der Öffentlichkeit, aber auch von Seiten der Politik.[8] Laut einer Umfrage, die nach Fukushima erhoben wurde, lehnten 86 % der Befragten die Atomenergie ab. Am 22. März 2011 kündigte Präsident Piñera an, aufgrund des Widerstands gegen die Nutzung der Atomenergie keine Atomkraftwerke in seiner Amtszeit bauen zu wollen.[9]

Am 28. Februar 2012 stellt Chiles Präsident Sebastián Piñera ein neues Energiekonzept vor, in dem der Ausbau regenerativer Energien vorgesehen ist. Die Einführung der Kernenergie ist nicht mehr geplant.[10]

Weitere Links

Comisión Chilena de Energía Nuclear (CCHEN)
Empresa Nacional de Electricidad Sociedad Anónima (Enedesa Chile)

(Letzte Änderung: 13.02.2015)

Einzelnachweise

  1. CCHEN: Quiénes Somos abgerufen am 5. Oktober 2014
  2. IAEO: Country Nuclear Power Profiles 2014 Edition/Chile abgerufen am 5. Oktober 2014
  3. IAEO: Research Reactors/Chile REACH-1 abgerufen am 4. April 2014
  4. IAEO: An overview of the RECH-1 reactor conversion von 2000
  5. RP Online: Chile erwägt Einstieg in Atomkraft vom 2. März 2007
  6. WNA: Emerging Nuclear Energy Countries abgerufen am 31. Dezember 2013
  7. Der Tagesspiegel: Erdbeben, Tsunami, Brände, Atomalarm vom 11. März 2011
  8. amerika21.de: Chile wehrt sich gegen Atomkraft vom 16. März 2011
  9. taz.de.: AKW-Betreiber gibt Schlamperei zu vom 22. März 2011
  10. Konrad-Adenauer-Stiftung, Auslandsbüro Chile: Chilenische Regierung stellt neues Energiekonzept vor vom 2. März 2012