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Version vom 1. April 2014, 22:53 Uhr
Organisationen und Kommissionen > Büro für Atomsicherheit
Leitung und Ziele
Leiter des "Büros für Atomsicherheit" ist Prof. Wolfgang Renneberg, der an der Universität für Bodenkultur Wien lehrt. Renneberg ist "Diplom-Physiker und Volljurist, hat mehr als 20 Jahre in der deutschen Atomaufsicht gearbeitet. Von November 1998 bis November 2009 war er Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit, Strahlenschutz und Entsorgung des Bundesumweltministeriums."[1]
Renneberg war 2009 vom damaligen Bundesumweltminister Norbert Röttgen entlassen und durch den Atomlobbyisten Gerald Hennenhöfer ersetzt worden.[2] Zu dieser Zeit plante die Bundesregierung bereits die Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke.
Das Ziel des Büros wird auf der Homepage wie folgt beschrieben: "Das Büro für Atomsicherheit sieht seine Aufgabe darin, offene Fragen bei der Sicherheit von Atomkraftwerken zu thematisieren und nachvollziehbar darzustellen. Es will damit eine Plattform sein, auf der Expertenwissen zur nuklearen Sicherheit für eine fachlich qualifizierte Diskussion nutzbar gemacht wird, so dass diese Sicherheitsfragen in Parlamenten, in den Medien und in der Öffentlichkeit offen und informiert diskutiert werden können."[1]
Wichtige Studien, z. B. über Gundremmingen
Das Büro stellt wichtige, selbst verfasste Studien und Stellungnahmen auf der Homepage zur Verfügung.[3] Renneberg wird außerdem seit 2006 immer wieder als Experte im Bereich der Sicherheit in den Medien zitiert.[4] Die derzeit bekannteste Studie wurde im Zusammenhang mit der geplanten Leistungserhöhung des Atomkraftwerks Gundremmingen erstellt, das aus zwei veralteten Siedewasserreaktoren besteht. Ergebnis ist, dass das AKW nicht dem Stand von Wissenschaft und Technik entspricht und deshalb eine Leistungsverlängerung weder technisch noch juristisch rechtfertigt werden könne.[5] Neben den Protesten in Bayern dürfte auch diese Studie maßgeblich daran beteiligt sein, dass der Plan der Leistungserhöhung von Betreiber und Bayerischer Staatsregierung fallengelassen wurde.
Studien aus dem Jahr 2010 behandeln beispielsweise die "Risiken alter Atomkraftwerke" sowie "Technische und rechtliche Bewertung der Laufzeitverlängerung", wobei Renneberg in letzterer zum Ergebnis kam, dass die Verlängerung der Laufzeiten ohne Sicherheitsüberprüfung und Nachbesserung erfolgte.
- Wolfgang Renneberg: Anspruch und Wirklichkeit des europäischen Stresstests für Kernkraftwerke
Ein Jahr nach Fukushima - Symposium zum 1. Jahrestag der Reaktorkatastrophen in Fukushima veranstaltet vom Institut für Sicherheits- und Risikowissenschaften an der BOKU
→ AtomkraftwerkePlag: Büro für Atomsicherheit (Studien) und Merkel: Ausstieg aus dem Ausstieg/Sicherheitsbestimmungen reduziert
Aktuelle Entwicklungen
Wolfgang Renneberg ist auch Mitglied in der 2014 gegründeten International Nuclear Risk Assessment Group (INRAG).
Die Pläne der Bundesregierung von 2014, die Sicherheitszonen um deutsche Atomkraftwerke auszuweiten und den Katastrophenschutz zu verbessern, begrüßte Wolfgang Renneberg zwar, fügte aber hinzu, dass damit das Grundproblem, nämlich das "generelle kerntechnische Risiko" nicht gelöst sei.[6]
Berichte über eine neue Sicherheitslücke in den sieben noch betriebenen deutschen Druckwasserreaktoren, nach denen nicht mehr beherrschbare Situationen bis zur Kernschmelze und zum Super-GAU entstehen können, bestätigte Renneberg nach eigenen Untersuchungen.[7]
Links
→ Wikipedia: Wolfgang Renneberg
→ Institut für Bodenkultur Wien: Univ.Prof. Dipl.-Phys. Wolfgang Renneberg
(Letzte Änderung: 01.04.2014)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 atomsicherheit.de: Das Büro für Atomsicherheit abgerufen am 1. April 2014
- ↑ Spiegel Online: Umweltministerium: Röttgen verpflichtet ehemaligen Atomlobbyisten vom 30. November 2009
- ↑ atomsicherheit.de: Studien und Statements
- ↑ atomsicherheit.de: Atomenergie in den Medien
- ↑ atomsicherheit.de:Risiken des Betriebs des Kernkraftwerks Gundremmingen unter besonderer Berücksichtigung der beantragten Leistungserhöhung vom 12. November 2013
- ↑ WDR: "Sicherheitsradius um Atomkraftwerke - Risikopläne ohne Grenzen" vom 11. März 2014
- ↑ DER SPIEGEL 12/2014: Bundesumweltministerium untersucht neue Sicherheitslücke in deutschen AKW vom 16. März 2014