AtomkraftwerkePlag Wiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: rte-source
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: rte-wysiwyg
Zeile 30: Zeile 30:
 
[[Kategorie:USA]]
 
[[Kategorie:USA]]
 
[[Kategorie:Atomanlagen (verworfen)]]
 
[[Kategorie:Atomanlagen (verworfen)]]
[[Kategorie:Bild fehlt]]
 
 
[[Kategorie:Westinghouse]]
 
[[Kategorie:Westinghouse]]

Version vom 10. Januar 2017, 21:20 Uhr

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > USA > Atlantic (USA)

4 Druckwasserreaktoren • Hersteller: Westinghouse • Leistung: 4 x 1.224 MW •
Bestellung: 1972/1972/1973/1973 • Geplante Inbetriebnahme: 1980/1981/1985/1986 •
Projektende: 1. Dezember 1978[1][2][3][4]


Schwimmende Atomkraftwerke

Atlantic City, aerial view

Die Offshore-AKW "Atlantic" sollten in einer Entfernung von 12 Meilen von Atlantic City im Meer Strom liefern.

In den 1970er waren vier Offshore-Atomkraftwerke, also schwimmende AKWs, mit dem Namen Atlantic in den USA geplant, die aber nie realisiert wurden.

Auftakt der Pläne waren Überlegungen des Herstellers Westinghouse aus dem Jahr 1970, dass auf Kundenwünsche zugeschnittene AKWs nur schwer wettbewerbsfähig wären und sich deshalb eher kleinere, standardisierte Einheiten lohnen sollten. Der Stromversorger Public Service Electric and Gas (PSEG) in New Jersey war an solchen Einheiten interessiert, präferierte aber Offshore-Kraftwerke im Meer, weil es an Land schwieriger war, geeignete Standorte in zu finden. Die "Strominseln" sollten in einem Dock einer speziellen, drei Fußballfelder großen Fabrik Blount Island bei Jacksonville in Florida gebaut werden. Westinghouse startete dafür eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Offshore Power Systems (OPS), das die Newport News Shipbuilding and die Drydock Company gegründet hatten.[5]

In den Jahren 1972 und 1973 wurden vier schwimmende Atomkraftwerke mit je 1.224 MW Leistung bei Westinghouse in Auftrag gegeben. Westinghouse besorgte sich bei der Nuclear Regulatory Commission (NRC) vorsorglich Lizenzen für acht Offshore-Einheiten. Die schwimmenden AKW bestanden auch die Umweltverträglichkeitsprüfungen, und es zeigten sich weitere Stromversorger daran interessiert. Die Inbetriebnahme der Einheiten war für 1980/1981/1985/1986 geplant; diese sollten in einer Entfernung von 12 Meilen von Atlantic City, ca. drei Meilen vom Festland, Energie produzieren. Aber schon 1978 wurden die geplanten Einheiten wieder aufgegeben.[1][2][3][4]

Storniert infolge der Ölkrise

Ursache für das Scheitern war der Ölboykott der OPEC von 1973: Die großen Stromabnehmer, Ölraffinieren und petrochemische Industrien in New Jersey, waren von einer stark sinkenden Nachfrage nach ihren Produkten betroffen und hatten deutlich weniger Strombedarf als zuvor. Die PSEG versuchte es noch mit einer zweijährigen Verschiebung des Projekts, in der Hoffnung, die Ölkrise würde bald enden. 1976 tauchte die "Atlantic Generating Station" noch in einer Broschüre des Unternehmens auf, ein Jahr später schon nicht mehr. 1978 zog die PSEG alle Aufträge zurück, da andere Kunden nicht zu finden waren. Das Unternehmen "Offshore Power Systems" wurde geschlossen, und die Fabrik Blount Island durch Westinghouse verkauft.[5][6]

Siehe dazu auch die ebenfalls verworfenen Einheiten → MNPP Mayport (USA) und → MNPP MSU (USA)

Die Idee eines schwimmenden Atomkraftwerks wurde später wieder von Russland aufgegriffen: mit der 2007 in Produktion gegangenen → Akademik Lomonosov.

→ ANS Nuclear Cafe: The Atlantic Generating Station vom 3. Januar 2013 (mit Illustrationen)

(Letzte Änderung: 10.01.2017)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: ATLANTIC-1 und ATLANTIC-2 abgerufen am 22. April 2016 (via WayBack)
  2. 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
  3. 3,0 3,1 tonto.eia.doe.gov: Nuclear Power Generation and Fuel Cycle Report 1997 vom September 2007 (via WayBack)
  4. 4,0 4,1 books.google.com: Public Regulation of Site Selection for Nuclear Power Plants: Present Nuclear Power Plants von 1977
  5. 5,0 5,1 atomicinsights.com: Offshore Power Systems: Big Plants for a Big Customer vom 1. August 1996
  6. ANS Nuclear Cafe: The Atlantic Generating Station vom 3. Januar 2013