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Atomenergie in Europa > Spanien > Ascó (Spanien)

2 Druckwasserreaktoren • Leistung: 1.033/1.027 MW • Typ: 2 x WH 3LP •
Hersteller: Westinghouse • Baubeginn: 16. Mai 1974/7. März 1975 •
Inbetriebnahme: 16. Juni 1983/11. September 1985 •[1][2] Abschaltung: offen


Central Nuclear d'Ascó (Tarragona, Catalunya)

AKW Ascó (Spanien)

Das Atomkraftwerk Ascó befindet sich nördlich der gleichnamigen Gemeinde im Nordosten von Spanien am Ebro, östlich von Tarragona.[3]

Am Standort liefern zwei Druckwasserreaktoren Strom, die 1983 und 1985 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer sind Endesa (Asco-1) bzw. Endesa/Iberdrola (Asco-2), Betreiber beider Einheiten ist die Gesellschaft Asociación Nuclear Ascó Vandellós (ANAV).[1][4] Hersteller war Westinghouse.[2]

Im Oktober 2021 genehmigte die spanische Regierung eine Verlängerung der Betriebsbewilligung für Ascó-1 und -2 bis 2030 bzw. 2031.[5]

→ ANAV: Facilities (Homepage des Betreibers)

Austritt radioaktiven Wassers

Im AKW schienen im November 2007 erschreckende Zustände zu herrschen. Radioaktive Partikel wurden über die Ventilation freigesetzt und gelangten auch zu Häusern und zum Ebro. Die Betreiber gestand das Leck erst Monate später ein, nachdem Umweltschutzorganisationen an entsprechende Informationen gelangt waren. Dutzende Schulklassen hatten das AKW in der Zwischenzeit besichtigt. Gegen die Verantwortlichen wurde ein Verfahren eröffnet. Im April 2011 liefen 25.000 Liter radioaktiven Wassers aus dem Kühlkreislauf aus, es mussten 14 Arbeiter dekontaminiert werden. Die spanische Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción forderte Aufklärung und den Entzug der Betriebsgenehmigung für das AKW.[6]

Die spanische Sicherheitsbehörde Consejo de Seguridad Nuclear (CSN) berichtete in ihrem Internetportal über den Vorfall aus dem Jahre 2007, der als Störfall der INES-Stufe 2 klassifiziert wurde, und von weiteren Zwischenfällen, die sich in den Jahren 2005 bis 2008 ereigneten.[7] Die Atomaufsichtsbehörde CSN verharmloste laut Greenpeace die Vorfälle, untersuchte aber bei Ascó Hunderte von Personen auf Kontamination.[8]

Wegen des Vorfalls von 2007 mussten die Betreiber 15,4 Mio. Euro Strafe zahlen. 2011 wurde aufgedeckt, dass aus dem AKW Ascó 233 Behälter mit radioaktivem Müll verloren gegangen waren. Es wurden eine Untersuchung und Sanktionsverfahren gegen die Betreiber eingeleitet. 2017 wurden die Betreiber zu einer Strafe von 1,1 Mio. Euro verurteilt.[9]

(Letzte Änderung: 13.03.2024)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/Spain abgerufen am 24. Mai 2021
  2. 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
  3. WNA Reactor Database: Asco 1, Spain abgerufen am 24. Mai 2021
  4. ANAV: Facilities abgerufen am 24. Mai 2021
  5. nuklearforum.ch: Spanien: erneute Laufzeitverlängerung für Ascó vom 18. Oktober 2021
  6. taz.de: Spanisches Atomkraftwerk mit Leck - "Auf ungewünschte Weise geöffnet" vom 1. Mai 2011
  7. Consejo de Seguridad Nuclear (CSN): Ascó abgerufen am 22. November 2014 (via WayBack)
  8. heise.de: Unfallserie und Vertuschung in spanischen Atomkraftwerken vom 20. Juli 2008
  9. wochenblatt.es: 1,1-Million-Euro-Strafe für Kernkraftwerk vom 27. November 2017
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