AtomkraftwerkePlag Wiki
(+Bild)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 4: Zeile 4:
 
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das für die Genehmigung des Transports radioaktiver Stoffe zuständig ist, unterscheidet Transporte für "Medizin (Diagnostik, Therapie), Technik (Durchstrahlungsprüfungen), Forschung oder Energiegewinnung (Ver- und Entsorgung von Kernkraftwerken)".<ref name="bfs.de_transporte">bfs.de: [http://www.bfs.de/de/transport/transporte/transporte.html Transport radioaktiver Stoffe - Einführung] vom 26. April 2012, abgerufen am 21. Juli 2012</ref><br />Das BfS verteilt Genehmigungen nur, wenn Vorschriften zum Schutz der Bevölkerung und des Transportpersonals eingehalten werden; dazu wurde 2000 auch eine Broschüre veröffentlicht: → [http://www.grs.de/sites/default/files/fue/radfracht.pdf Radioaktive Frachten unterwegs - Atomtransporte und Sicherheit]
 
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das für die Genehmigung des Transports radioaktiver Stoffe zuständig ist, unterscheidet Transporte für "Medizin (Diagnostik, Therapie), Technik (Durchstrahlungsprüfungen), Forschung oder Energiegewinnung (Ver- und Entsorgung von Kernkraftwerken)".<ref name="bfs.de_transporte">bfs.de: [http://www.bfs.de/de/transport/transporte/transporte.html Transport radioaktiver Stoffe - Einführung] vom 26. April 2012, abgerufen am 21. Juli 2012</ref><br />Das BfS verteilt Genehmigungen nur, wenn Vorschriften zum Schutz der Bevölkerung und des Transportpersonals eingehalten werden; dazu wurde 2000 auch eine Broschüre veröffentlicht: → [http://www.grs.de/sites/default/files/fue/radfracht.pdf Radioaktive Frachten unterwegs - Atomtransporte und Sicherheit]
   
Drei Faktoren aber lassen Zweifel aufkommen, ob es um die Sicherheit beim Transport radioaktiver Stoffe wirklich so gut bestellt ist, wie dies beschrieben wird. Zum einen richtet sich das BfS bei den Vorschriften nach Empfehlungen der [http://de.atomkraftwerkeplag.wikia.com/wiki/Die_Lobbyorganisationen#Internationale_Atomenenergie-Organisation_.28IAEO.2C_englisch:_IAEA.29 Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA)], der wichtigsten internationalen Lobbyorganisation für Atomenergie. Zum anderen geschieht dies im Rahmen von [[Der Euratom-Vertrag|Euratom]], einer europäischen Gemeinschaft zur Förderung der Atomenergie.<ref>bfs.de: [http://www.bfs.de/de/bfs/zusammenarbeit.html Internationale Zusammenarbeit]</ref> Schließlich sind für die Aufsicht der Atomtransporte dezentral die Länder zuständig.
+
Drei Faktoren aber lassen Zweifel aufkommen, ob es um die Sicherheit beim Transport radioaktiver Stoffe wirklich so gut bestellt ist, wie dies beschrieben wird. Zum einen richtet sich das BfS bei den Vorschriften nach Empfehlungen der [http://de.atomkraftwerkeplag.wikia.com/wiki/Die_Lobbyorganisationen#Internationale_Atomenenergie-Organisation_.28IAEO.2C_englisch:_IAEA.29 Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA)], der wichtigsten internationalen Lobbyorganisation für Atomenergie. Zum anderen geschieht dies im Rahmen von [[Der Euratom-Vertrag|EURATOM]], einer europäischen Gemeinschaft zur Förderung der Atomenergie.<ref>bfs.de: [http://www.bfs.de/de/bfs/zusammenarbeit.html Internationale Zusammenarbeit]</ref> Schließlich sind für die Aufsicht der Atomtransporte dezentral die Länder zuständig.
   
 
Kein Wunder, dass viele radioaktive Stoffe transportiert werden, ohne dass polizeilicher Begleitschutz, ausreichende Prüfung und Sicherung gewährleistet sind.
 
Kein Wunder, dass viele radioaktive Stoffe transportiert werden, ohne dass polizeilicher Begleitschutz, ausreichende Prüfung und Sicherung gewährleistet sind.
Zeile 10: Zeile 10:
 
Nach Angaben der [[Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS)|Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH]] werden in Deutschland 650.000 bis 700.000 Transporte mit radioaktiven Stoffen durchgeführt, von denen die meisten nur eine geringe Radioaktivität aufweisen.<ref>GRS: [http://www.grs.de/content/transportsicherheit Transportsicherheit] abgerufen am 11. Juni 2013</ref>
 
Nach Angaben der [[Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS)|Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH]] werden in Deutschland 650.000 bis 700.000 Transporte mit radioaktiven Stoffen durchgeführt, von denen die meisten nur eine geringe Radioaktivität aufweisen.<ref>GRS: [http://www.grs.de/content/transportsicherheit Transportsicherheit] abgerufen am 11. Juni 2013</ref>
   
Einen umfassenden Überblick über die Transporte gibt eine von den Grünen in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahre 2011, die auf etwas weniger Transporte mit radioaktiven Stoffen kommt, nämlich 500.000 jährlich, davon 10.000 in Zusammenhang mit der Nutzung der Atomenergie. Besonders gefährlich sind Transporte von Uranhexaflourid oder von MOX- und Uranbrennelementen, bei denen Unfälle tödliche Folgen haben können. Gewarnt wird außerdem vor den Folgen terroristischer Angriffe.
+
Einen umfassenden Überblick über die Transporte gibt eine von den Grünen in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahre 2011, die auf etwas weniger Transporte mit radioaktiven Stoffen kommt, nämlich auf 500.000 jährlich, davon 10.000 in Zusammenhang mit der Nutzung der Atomenergie. Besonders gefährlich sind Transporte von Uranhexaflourid und MOX- und Uranbrennelementen, bei denen Unfälle tödliche Folgen haben können. Gewarnt wird außerdem vor den Folgen terroristischer Angriffe.
   
 
→ gruene-bundestag.de: [http://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/atomausstieg/PDF/studie_transporte_radioaktiver_stoffe.pdf Studie zu Transporten radioaktiver Stoffe in der Bundesrepublik Deutschland] vom September 2011
 
→ gruene-bundestag.de: [http://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/media/gruenebundestag_de/themen_az/atomausstieg/PDF/studie_transporte_radioaktiver_stoffe.pdf Studie zu Transporten radioaktiver Stoffe in der Bundesrepublik Deutschland] vom September 2011

Version vom 11. August 2013, 16:04 Uhr

Atomtransporte > Arten, Genehmigung und Anzahl von Atomtransporten

BfS Erkundungsbergwerk Gorleben Eingang

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), das für die Genehmigung des Transports radioaktiver Stoffe zuständig ist, unterscheidet Transporte für "Medizin (Diagnostik, Therapie), Technik (Durchstrahlungsprüfungen), Forschung oder Energiegewinnung (Ver- und Entsorgung von Kernkraftwerken)".[1]
Das BfS verteilt Genehmigungen nur, wenn Vorschriften zum Schutz der Bevölkerung und des Transportpersonals eingehalten werden; dazu wurde 2000 auch eine Broschüre veröffentlicht: → Radioaktive Frachten unterwegs - Atomtransporte und Sicherheit

Drei Faktoren aber lassen Zweifel aufkommen, ob es um die Sicherheit beim Transport radioaktiver Stoffe wirklich so gut bestellt ist, wie dies beschrieben wird. Zum einen richtet sich das BfS bei den Vorschriften nach Empfehlungen der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA), der wichtigsten internationalen Lobbyorganisation für Atomenergie. Zum anderen geschieht dies im Rahmen von EURATOM, einer europäischen Gemeinschaft zur Förderung der Atomenergie.[2] Schließlich sind für die Aufsicht der Atomtransporte dezentral die Länder zuständig.

Kein Wunder, dass viele radioaktive Stoffe transportiert werden, ohne dass polizeilicher Begleitschutz, ausreichende Prüfung und Sicherung gewährleistet sind.

Nach Angaben der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH werden in Deutschland 650.000 bis 700.000 Transporte mit radioaktiven Stoffen durchgeführt, von denen die meisten nur eine geringe Radioaktivität aufweisen.[3]

Einen umfassenden Überblick über die Transporte gibt eine von den Grünen in Auftrag gegebene Studie aus dem Jahre 2011, die auf etwas weniger Transporte mit radioaktiven Stoffen kommt, nämlich auf 500.000 jährlich, davon 10.000 in Zusammenhang mit der Nutzung der Atomenergie. Besonders gefährlich sind Transporte von Uranhexaflourid und MOX- und Uranbrennelementen, bei denen Unfälle tödliche Folgen haben können. Gewarnt wird außerdem vor den Folgen terroristischer Angriffe.

→ gruene-bundestag.de: Studie zu Transporten radioaktiver Stoffe in der Bundesrepublik Deutschland vom September 2011

Im November 2011 forderten Abgeordnete der Grünen in einer Kleinen Anfrage des Bundestages von der Bundesregierung "einen möglichst vollständigen öffentlichen Überblick über alle digital erfassten Atomtransporte".[4]

Im Mai 2013 stellt "Spiegel Online" eine interaktive Karte zu den Atomtransporten in Deutschland bereit. Lingen mit seiner Brennelementefabrik ist hierbei am häufigsten Start- und Zielort.

→ Spiegel Online: Die verborgenen Wege der Atomtransporte vom 29. Mai 2013

Atomtransporte werden weiterhin geheimgehalten, wie das Beispiel der rot-grünen Landesregierung in Niedersachsen zeigt. "Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) betonte, dass die Geheimhaltung Teil des Sicherungskonzeptes sei. "Wir können uns über Vorgaben des Bundes nicht hinwegsetzen." Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz gibt es diese Geheimhaltungspflicht erst seit einem Jahr."[5]

Einzelnachweise

  1. bfs.de: Transport radioaktiver Stoffe - Einführung vom 26. April 2012, abgerufen am 21. Juli 2012
  2. bfs.de: Internationale Zusammenarbeit
  3. GRS: Transportsicherheit abgerufen am 11. Juni 2013
  4. dibpt.bundestag.de: Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode. Kleine Anfrage, Drucksache 17/11730 vom 28. November 2012
  5. NWZ Online: Geheime Atomtransporte im Land vom 28. Mai 2013